In der Stillzeit ist es für dich und dein Baby ausschlaggebend, ausreichend Flüssigkeit zu trinken. Normalerweise verspürst du großen Durst und trinkst deshalb automatisch mehr. Wasser, verdünnte Fruchtsäfte und Tees sind ideal, um deine Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Pfefferminze und Salbei solltest dabei du vermeiden, da sie die Milchproduktion reduzieren. Falls du deinen Milchfluss auf natürliche Weise ankurbeln möchtest, empfehlen wir dir, Milchbildungstee auszuprobieren. Alle Infos dazu findest du hier.
1. Was ist Milchbildungstee?
Ein Milchbildungstee soll deinen Körper dazu anregen, mehr Muttermilch zu produzieren. Deshalb ist er auch unter dem Namen „Stilltee“ bekannt. Aber Achtung: Der beste Weg dafür ist und bleibt es nach wie vor, dein Baby möglichst oft an der Brust anzulegen. Trotzdem kannst du es unterstützend mit Milchbildungstee versuchen.
2. Wie wirkt Milchbildungstee?
Die in einem Stilltee enthaltenen Kräuter sollen dafür sorgen, dass dein Körper mehr Muttermilch produziert. Wissenschaftler sind sich allerdings bisher nicht einig was die Wirksamkeit angeht. In den meisten Milchbildungstees ist Bockshornklee enthalten. Die Wirkung dieses Krauts wurde in verschiedenen Studien bestätigt. Und auch bei Fenchel und Kümmel ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie die Milchproduktion tatsächlich ankurbeln. Einen handfesten Beweis dafür gibt es allerdings bisher nicht – die Wirksamkeit wurde aber auch nicht widerlegt.
3. Welche Kräuter enthält ein Stilltee?
Aufgrund der nachgewiesenen Wirkung sollte ein Stilltee auf jeden Fall Bockhornklee, Anis und Fenchel enthalten. In vielen Mischungen kommen außerdem Melisse, Kümmel, Brennnessel und Basilikum dazu. Teilweise werden auch Schwarzkümmel, Kreuzkümmel, Majoran, Dill, Zitronenmelisse und Zitronenverbene beigemischt. Der Milchbildungstee hat übrigens noch einen anderen angenehmen Effekt: Er hilft dabei, Bauchschmerzen bei deinem Baby vorzubeugen.
4. Ab wann sollte ich Milchbildungstee trinken?
Dazu gibt es unterschiedliche Empfehlungen. Einige Hebammen empfehlen, am besten schon am zum Ende der Schwangerschaft hin mit dem Tee anzufangen. Denn viele Schwangere können sich mit diesem Ritual besonders gut auf die bevorstehende Entbindung einstellen. Außerdem kann sich die milchbildende Wirkung dann bereits in den Tagen nach der Geburt entfalten.
Auf der anderen Seite gibt es die Empfehlung, nach der Geburt erst einige Tage abzuwarten, bevor du zu Stilltee greifst. Denn im Normalfall dauert es einige Zeit, bis die Milchbildung richtig in Gang kommt. Wenn du dann zu früh versuchst, nachzuhelfen, kann es passieren, dass jeden Brüste auf einen Schlag sehr viel Milch produzieren, prall werden und schmerzen. Im schlimmsten Fall drohen ein Milchstau oder eine Brustentzündung.
Am besten sprichst du einmal mit deiner Hebamme, bevor du mit dem Milchbildungstee startest.. Oder du entscheidest dich während der Babybauchzeit lieber für einen Schwangerschaftstee.
5. Wieviel Stilltee sollte ich trinken?
Am besten trinkst du über den Tag verteilt etwa zwei bis drei Tassen Milchbildungstee. Insgesamt kannst du im Normalfall ungefähr einen Liter täglich problemlos trinken. Und natürlich trotzdem dabei das Wasser nicht vergessen. Die persönliche Trinkmenge hängt natürlich auch immer davon ab, wie du dich fühlst, und ob du den Tee trinken magst oder nicht. Vertraue hier am besten auf dein Bauchgefühl.
6. Wo kann ich Milchbildungstee kaufen?
Fertigen Milchbildungstee kannst du in fast jeder Drogerie, im Reformhaus, in der Apotheke oder auch ganz einfach online kaufen. Wichtig dabei ist, dass die Kräuter aus biologischem Anbau stammen, denn nur dann kannst du sicher sein, dass der Tee keine Pestizide enthält. Und Du solltest nur unbedingt darauf achten, dass du nicht aus Versehen Abstilltee kaufst. Damit würdest du nämlich genau das Gegenteil erreichen. Eine Packung mit 100 Gramm liegt – je nach Anbieter – bei 5 bis 10 Euro, zum Beispiel hier: *
7. Rezept: Milchbildungstee ganz einfach selber machen
Wenn du lieber nicht auf eine fertige Teemischung zurückgreifen möchtest, kannst du dir deinen Milchbildungstee auch ganz einfach selber machen. Alles was du dafür brauchst sind:
- 30 g Anissamen
- 30 g Fenchelsamen
- 20 g Bockshornklee
- 20 g Kümmelsamen
Die losen Kräuter bekommst du zum Beispiel in der Apotheke. Dann geht’s so weiter:
- Kräuter gut vermischen
- Mischung in einem Mörser zerstoßen
- 1 bis 2 Teelöffel der Mischung mit etwa 250 ml kochendem Wasser übergießen
- Etwa 10 Minuten ziehen lassen – fertig!
Falls dir der Tee nicht schmeckt, kannst du etwas Zitrone oder einen Teelöffel Honig dazugeben.
Je nach Geschmack kannst du natürlich auch noch andere Kräuter wie Brennnesselblätter, Melisse oder Zitronenverbene dazugeben. Im Wochenbett sind außerdem Himbeerblätter hilfreich, weil sie deinen Körper bei der Rückbildung unterstützen.
8. Wie du den Stilltee richtig lagerst
Deinen selbst hergestellten Milchbildungstee solltest du immer in einem zugeschraubten Glas an einem trockenen und dunklen Ort aufbewahren. Der Kühlschrank ist dafür aber nicht geeignet, da er zu feucht ist, um den Tee richtig zu lagern. Richtig aufbewahrt, halten die Kräuter bis zu 19 Monate. Mischungen, die irgendwann faul oder modrig riechen, können schimmeln, dann solltest du sie auf keinen Fall mehr verwenden.
9. Hat Milchbildungstee Nebenwirkungen?
Wenn du die empfohlene Menge von 2 bis 3 Tassen am Tag nicht überschreitest, sind im Normalfall keine Nebenwirkungen zu erwarten. Falls du dennoch Bauchschmerzen oder Übelkeit bemerkst, nachdem du den Stilltee getrunken hast, solltest du lieber darauf verzichten. Das gleiche gilt, wenn dein Baby Bauchschmerzen bekommt, nachdem du den Milchbildungstee getrunken hast.
Wenn du zu viel Stilltee trinkst, kann es außerdem passieren, dass dein Körper mehr Milch produziert, als dein Baby trinken kann. Als Folge kannst du einen Milchstau entwickeln oder eine Brustentzündung bekommen.
Übrigens: Wenn dein Baby irgendwann feste Kost bekommt und du die Milchmenge reduzieren möchtest, kann ein Abstilltee dir helfen.
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