Bei manchen Meldungen fragt man sich doch sehr, was in den Köpfen einiger Eltern vorgeht. In Trier hat ein Paar seine 3-jährige Tochter offenbar regelmäßig über mehrere Stunden allein im Auto gelassen – um in der Spielhalle nebenan „in Ruhe“ zocken zu können.
Bis zu 5 Mal die Woche jeweils 6 bis 7 Stunden
So viel Zeit soll das kleine Mädchen regelmäßig allein im Auto der Eltern verbracht haben, wie die Polizei Trier in einer Pressemeldung bekannt gab. Während die meisten anderen Kinder in der Kita mit ihren Freunden spielen, toben und Spaß haben, musste die Dreijährige sich im Auto allein beschäftigen – mit einem Handy, das die Eltern ihr in die Hand gedrückt haben.
Aufgefallen ist das Ganze nur, weil ein Zeuge gesehen hatte, dass die Kleine allein im Auto saß und mit dem Telefon spielte. Er rief die Polizei, und die Beamten fragten auch in der Spielhalle nach, die ganz in der Nähe war. Dort fanden sie schließlich auch die Eltern, die als Dauergäste bekannt waren.
Eltern spielten regelmäßig an den Automaten
Es stellte sich heraus, dass der 37 Jahre alte Vater und die 22-jährige Mutter des Kindes scheinbar häufiger an den Automaten spielten. Und „häufiger“ ist in diesem Fall noch deutlich untertrieben. Denn wie gesagt gaben die Zeugen an, die beiden wären an bis zu 5 Tagen jeweils für mehrere Stunden in der Spielhalle gewesen.
Wer in dieser Zeit das kleine Mädchen mit Essen und Trinken versorgt hat, wo es auf die Toilette gegangen ist oder wer es gewickelt hat, wie das Mädchen sich die ganze Zeit über beschäftigt hat – all das ist aktuell noch nicht klar. Auch auf die Frage, warum die Mitarbeiter der Spielhalle nicht schon viel früher die Polizei gerufen haben, obwohl sie offenbar wussten, dass die Kleine allein im Auto sitzt, gibt es bisher keine Antwort.
Eltern droht ein Strafverfahren – und das Jugendamt
Wie Eltern überhaupt auf die Idee kommen, ihr kleines Kind über einen so langen Zeitraum buchstäblich im Auto zu parken, ist mir wirklich ein Rätsel. Aber auch, wenn sie sich vorher darüber offenbar keine Gedanken gemacht haben, müssen sie jetzt (Gott sei Dank!) mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.
Die Polizei hat nämlich ein Strafverfahren wegen Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht eingeleitet. Und nicht nur das: Auch das Jugendamt beschäftigt sich inzwischen mit dem Fall.