Du versuchst schwanger zu werden und es klappt nicht? Kleiner Trost – mit dem unerfüllten Kinderwunsch bist du nicht allein. Leider ist mittlerweile jedes siebte Paar ungewollt kinderlos. Dahinter verbergen sich vielfältige Gründe. Bei Frauen kann beispielsweise eine Hormonstörung Auslöser sein. Ein gestörter Hormonspiegel kann verhindern, dass Eizellen heranreifen, oder dass es überhaupt zu einem Eisprung kommt. In diesem Fall wird häufig das Medikament Clomifen verschrieben. Es ist mittlerweile das „Mittel der Wahl“, wenn eine hormonelle Stimulation stattfinden soll. Wir zeigen dir hier, welche Erfahrungen andere mit Clomifen gemacht haben, wie es wirkt und wie solch eine Behandlung abläuft.
Clomifen-Erfahrungen: Das sagen Echte Mamas aus unserer Community
In unserer Community wurde die Frage, ob andere durch Clomifen schwanger geworden sind, schon öfter gestellt. Wir fassen hier einmal Antworten zusammen, die uns dabei auffielen.
Lisa L. schrieb: Meine beiden Mädels sind beide Clomi-Kinder. Direkt bei beiden hat es im ersten Monat geklappt!
Maria P.: Beim ersten Mal, ohne Eisprung auslösen zu lassen.
Und Ramona v..A. berichtet: 4 Zyklen mit Clomi ohne Erfolg, 2ter Zyklus nach Clomi schwanger.
Schaut euch die Threads gern selbst einmal an, hier könnt ihr noch mehr darüber erfahren, was unsere Community-Mamas von einer Clomifen-Behandlung halten.
Wir lesen heraus: Clomifen scheint sich positiv auf eine Schwangerschaft auszuwirken, und offenbar gibt es daneben auch noch die Option einer sogenannten „Auslösespritze“. Aber von vorne!
1. Was ist Clomifen genau und wie wirkt es?
Clomifen ist ein Medikament in Tablettenform, das im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung verschrieben wird. Es wird von Frauen mit einer Hormonstörung angewendet, bei denen Eizellen nicht heranreifen oder bei denen es nicht zum Eisprung kommt. Und das ist gar nicht selten der Fall: Etwa jede dritte Frau, die einen unerfüllten Kinderwunsch hat, hat einen gestörten Hormonhaushalt.
Der Wirkstoff in Clomifen nennt sich Clomifendihyrocitrat und dieser ist antiöstrogen. Das mag zunächst verwirrend klingen, schließlich sind Östrogene Hormone, die den weiblichen Zyklus steuern und positiv beeinflussen. Doch genau da setzt das Medikament an.
2. Was passiert nach der Clomifen-Einnahme?
Durch Clomifen wird deinem Körper vorgetäuscht, dass zu wenig Östrogene vorhanden sind.
Der Körper reagiert auf diesen angeblichen Mangel und signalisiert der Hirnanhangsdrüse, mehr follikelstimulierende Hormone (FSH) und luteinisierende Hormone (LH) zu produzieren. Diese Stoffe sind es, die die Eierstockfunktion anregen, die Reifung der Eibläschen unterstützen und somit den Eisprung auslösen.
3. Wann wird man mit Clomifen behandelt?
Clomifen wird eingesetzt, wenn eine hormonbedingt geminderte oder unregelmäßige Eierstockfunktion vorliegt. Diese erkennst du selbst an einem unregelmäßigen oder auffälligen Zyklus. Besonders wirkungsvoll ist das Mittel bei PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom).
Letztendlich kann dir aber nur ein erfahrener Frauenarzt sagen, ob eine Therapie mit Clomifen sich für dich eignet. Daher ist eine Absprache mit einem Arzt unbedingt notwendig, bevor du über eine Behandlung nachdenkst. Bitte habe keine Angst oder Scham, mit deinem Frauenarzt über deinen unerfüllten Kinderwunsch zu reden – er möchte dir nur helfen!
Diese Voraussetzungen müssen bei dir erfüllt sein:
- Du darfst nicht schwanger sein
- Es wurde nachgewiesen, dass dein Zyklus nicht richtig funktioniert und eine Störung der Eireifung oder des Eisprungs vorliegt
- Bei dir wurde eine Störung der Gelbkörperphase nachgewiesen
- Du bist ausreichend gegen Röteln geimpft
- Du verträgst alle Inhaltsstoffe von Clomifen
- Du hast keine Tumore, Eierstockzysten oder Lebererkrankungen
- Du nimmst keinen Alkohol, Drogen und Nikotin zu dir
- Du unterstützt deinen Körper mit Folsäure und Jod
4. Wie läuft eine Behandlung mit Clomifen genau ab?
Der große Vorteil von Clomifen ist, dass es einfach in Tablettenform eingenommen wird. Wenn nicht anders verordnet, startest du mit der Einnahme der Tabletten am dritten bis fünften Tag nach dem Beginn deiner Monatsblutung. In den nachfolgenden fünf Tagen nimmst du dann täglich eine Tablette (ca. 50 mg). Schlägt die Behandlung an, findet nach etwa einer Woche der Eisprung statt.
Während der Therapie wirst du von deinem Frauenarzt sorgfältig betreut. Der Arzt kann durch einen Bluttest deinen Hormonhaushalt messen und so erkennen, ob das Medikament wirkt. Zusätzlich beobachtet er ab dem 8. Zyklustag die Follikelreifung per Ultraschall.
5. Was hat es mit der „Auslösespritze“ bei der Clomifen-Behandlung auf sich?
Die „Auslösespritze“ spielt eine wichtige Rolle bei der Clomifen-Behandlung. Sie wird verabreicht, um den Eisprung gezielt auszulösen und den optimalen Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr oder eine künstliche Befruchtung zu bestimmen. Der Wirkstoff in der Spritze, meist HCG, imitiert das luteinisierende Hormon (LH) und löst den Eisprung innerhalb von 36 bis 48 Stunden aus.
Die Anwendung der Auslösespritze bietet mehrere Vorteile:
- Präzise Planung des Eisprungs
- Erhöhung der Erfolgschancen einer Schwangerschaft
- Unterstützung der Hormonproduktion in der zweiten Zyklushälfte
Durch die genaue Steuerung des Eisprungs kann die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung erhöht werden.
6. Muss die Auslösespritze bei der Clomifen-Behandlung immer eingesetzt werden?
Die Auslösespritze muss nicht immer eingesetzt werden. Einige Frauen können auch ohne sie einen Eisprung haben und schwanger werden. Dies hängt stark von individuellen Faktoren ab, wie der Reaktion der Eierstöcke auf Clomifen und der allgemeinen Fruchtbarkeit.
Es gibt Situationen, in denen der Einsatz der Auslösespritze besonders empfohlen wird, wie bei einem unregelmäßigen Zyklus oder wenn die genaue Planung des Eisprungs notwendig ist. Frauen mit PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) profitieren oft von der zusätzlichen Unterstützung der Auslösespritze.
Ein weiterer Vorteil der Auslösespritze ist die bessere Kontrolle über den Zeitpunkt des Eisprungs. Das kann die Erfolgschancen erhöhen, besonders wenn eine künstliche Befruchtung geplant ist.
Die Entscheidung, ob die Auslösespritze verwendet wird, muss immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt getroffen werden.
7. Welche Erfolgsquote hat Clomifen?
Clomifen gilt als ein sehr wirksames Mittel bei Ovulationsproblemen. Studien zufolge liegen die Chancen auf einen Eisprung bei ca. 70 bis 80 %. Die Chancen auf eine anschließende Schwangerschaft sind bei ca. 30 bis 40 %.
Leider entwickeln aber auch 25 % der Frauen eine Clomifenresistenz und die Behandlung bleibt wirkungslos.
Der Erfolg hängt jedoch von vielen Faktoren ab – zum Beispiel Spermienqualität, Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs und dem Alter der Frau. Damit Clomifen wirkt, ist es notwendig, dass ausreichend Eizellen vorhanden sind. Bei Frauen über 35 kann es sein, dass das nicht mehr der Fall ist und das Medikament somit nicht ausreichend wirkt.
Wenn auch nach 20 Tagen nach der abgeschlossenen Einnahme der Eisprung ausbleibt, kann die Behandlung im nächsten Zyklus wiederholt werden. Meist wird diese Methode über sechs Zyklen probiert.
Wenn die Behandlung nicht anschlägt, dann musst du auch nicht gleich verzweifeln. Möglicherweise gibt es eine alternative Methode, die bei dir viel besser wirkt. Dein Frauenarzt wird dich ausführlich dazu beraten können.
8. Wie lange dauert es, bis Clomifen wirkt?
Die Wirkung von Clomifen kann von Frau zu Frau variieren. Einige Frauen bemerken bereits im ersten Zyklus eine Veränderung, während es bei anderen mehrere Zyklen dauern kann.
In der Regel wird der Eisprung in sieben bis zehn Tagen nach der letzten Tabletteneinnahme ausgelöst.
Falls nach drei Zyklen keine Ovulation auftritt, wird oft empfohlen, die Behandlung zu überdenken.
Einige Frauen berichten von einer Clomifenresistenz, was bedeutet, dass das Medikament bei ihnen nicht wirkt.
Es ist wichtig, während der Behandlung regelmäßige Ultraschalluntersuchungen und Bluttests durchzuführen, um den Fortschritt zu überwachen und die Dosierung anzupassen, falls notwendig.
Sollte nach sechs Zyklen kein Erfolg eintreten, wird häufig auf andere Behandlungsmethoden, wie beispielsweise eine IVF-Therapie, umgestellt.
9. Wo kann ich Clomifen kaufen?
Clomifen ist verschreibungspflichtig. Du bekommst es in deiner Apotheke also nur mit Rezept. Bitte versuche nicht, ohne Rezept an dieses Mittel zu kommen und es ohne ärztliche Aufsicht einzunehmen.
Die Kosten für die Tabletten liegen aktuell bei ca. 20 bis 35 € pro Packung. Wenn dein Arzt eine Clomifen-Therapie beschließt, decken in Deutschland in der Regel die Krankenkassen die entstehenden Kosten.
10. Welche Nebenwirkungen hat Clomifen?
Auch wenn Clomifen ein Hormonpräparat ist, hat es im Vergleich zu ähnlichen Mitteln relativ wenige Nebenwirkungen. Außerdem sind wirklich schwere Nebenwirkungen zum Glück selten. Trotzdem kann es während der Anwendung zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, auf die du vorbereitet sein solltest.Zu diesen gehören:
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwindelgefühl
- Kopfschmerzen
- Spannungsschmerzen in den Brüsten
- Unterbauchschmerzen
- Hautausschläge
- Gesichtsrötungen
- Stimmungsschwankungen
- Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Vergrößerte Eierstöcke
- Sehstörungen
- Gewichtszunahme
- Haarausfall
Eine seltene Nebenwirkung von Clomifen ist das sogenannte Überstimulations-Syndrom: Bei diesem bilden die Eierstöcke zu viele und zu große Follikel. Das kann passieren, wenn du das Mittel im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung wie IVF oder ICSI verschrieben bekommen hast, und noch weitere stimuliererende Medikamente zu dir nimmst. Eine Überstimulation der Eierstöcke kann gefährlich sein und deswegen wird auch jede hormonelle Behandlung engmaschig von Ärzten kontrolliert.
Eine Clomifen-Therapie kann in ganz seltenen (!) Fällen auch eine negative Wirkung auf die Fruchtbarkeit haben und die Chance auf eine Schwangerschaft mindern. Es ist nämlich möglich, dass sich die Schleimhaut des Muttermunds unter der Wirkung verändert. Das führt dann dazu, dass die Spermien nicht mehr zur Eizelle gelangen. Clomifen kann außerdem die Schleimhaut der Gebärmutter irritieren. Die befruchtete Eizelle kann sich dann möglicherweise nicht einnisten. Aber wie gesagt, das passiert nur in den seltensten Fällen.
11. Können auch Männer Clomifen einnehmen?
Ja, auch Männer können Clomifen einnehmen, um ihre Unfruchtbarkeit zu behandeln. Wie auch bei Frauen muss die Ursache für die Unfruchtbarkeit im Hormonspiegel liegen. In diesem Fall regt das Mittel die Testosteronproduktion an und verbessert die Qualität des Spermas. Eingesetzt wird es also bei
- schlechter Spermienqualität
- niedriger Spermienanzahl
- schlechter Beweglichkeit der Spermien
Ebenso wie bei Frauen darf eine Clomifen-Therapie bei Männern nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Und die Nebenwirkungen können bei Männern genauso wie bei Frauen auftreten.
12. Schwanger mit Hilfe von Clomifen: Wie riskant ist das?
Nein, alle Schwangerschaften, die durch Clomifen zustande gekommen sind, verlaufen in der Regel ganz normal. Es gibt also kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen oder Krankheiten. Auch auf die Geburt wirkt sich das Medikament nicht aus. Die Kinder sind nach der Geburt gesund und entwickeln sich normal. Es ist allerdings sehr wichtig, dass du die Vorsorgeuntersuchungen bei deinem Frauenarzt wahrnimmst. Clomifen steigert nämlich das Risiko für eine Fehlgeburt.
13. Begünstigt Clomifen Mehrlingsschwangerschaften?
Ja, Clomifen erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft (6-8%). Das liegt daran, dass es die Reifung der Eizellen so stark anregt, dass nicht nur eine, sondern mehrere reife Eizellen zur Befruchtung vorliegen. Sei also nicht überrascht, wenn sich herausstellt, dass in deinem Bauch Zwillinge oder sogar Drillinge heranwachsen.
14. Clomifen oder Letrozol – wo ist der Unterschied zwischen diesen Präparaten?
Der Hauptunterschied zwischen Clomifen und Letrozol liegt in ihrer Wirkungsweise. Clomifen blockiert Östrogenrezeptoren im Gehirn, was zur Freisetzung von FSH und LH führt, die den Eisprung stimulieren.
Letrozol hingegen ist ein Aromatasehemmer und reduziert die Östrogenproduktion direkt. Dies führt ebenfalls zur Freisetzung von FSH und LH, jedoch über einen anderen Mechanismus.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wirkung auf die Gebärmutterschleimhaut. Clomifen kann die Schleimhautdicke negativ beeinflussen, was die Einnistung der Eizelle erschwert. Letrozol hat diesen Effekt in der Regel nicht.
Die Nebenwirkungen sind auch unterschiedlich: Clomifen kann zu Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen führen, während Letrozol eher Müdigkeit und Schwindel verursacht.
Man sollte auch beachten, dass Letrozol oft im Off-Label-Use verwendet wird, während Clomifen regulär zugelassen ist. Dies bedeutet, dass Letrozol für diese Art der Anwendung nicht offiziell genehmigt ist, aber trotzdem oft verschrieben wird.
Wir drücken dir die Daumen, dass es ganz schnell mit deinem Wunschkind klappt!
Wie lange wünscht du dir schon ein Kind? Und hast du Erfahrungen mit Clomifen? Erzähl uns doch mehr in den Kommentaren und hilf damit anderen Müttern!
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Hallo, ich nehme jedes mal 2 Tage je 2 Tabletten und 3 Tage 1 Tablette.. nehme es schon knapp ein halbes Jahr und es will nicht klappen…manchmal habe ich das Gefühl die Ärztin will das ich die künstliche Befruchtung mache. Da dies jedes mal im Gespräch gefallen ist.Es gibt doch bestimmt noch andere Mittel und Wege ohne künstliche Befruchtung schwanger zu werden … oder ??