Dass wir für den gleichen Job weniger Geld kriegen, haben wir ja schon gewusst.
Nicht aber, dass es dafür vor allem einen Grund dafür gibt: unserer Kinder!
Folgendes haben jetzt zwei neue US–Studien bewiesen (siehe American Economic Review bzw. National Bureau of Economic Research):
Am Anfang des Arbeitslebens werden Frauen und Männer noch ungefähr gleich bezahlt. Die große Gehaltslücke entsteht Ende 20 bis Mitte 30 – ja genau in dem Zeitraum, in dem die meisten Frauen eine Familie gründen. Das gilt auch für Deutschland, wo das Durchschnittsalter der Frau beim ersten Kind bei rund 31 Jahren liegt.
Wen der Karriereknick vor allem betrifft: Gut ausgebildete Frauen mit gut bezahlten Jobs. Verdienen sie mit 25 Jahren „nur“ 10 Prozent weniger als gleichaltrige Männer, ist die Situation im Alter von 45 Jahren komplett anders: Da verdienen Frauen fast nur die Hälfte von dem, was Männer nach Hause bringen (genauer gesagt 55 Prozent).
Bei Frauen ohne Studium ist der Gehaltslücke zu den Männern immerhin noch 28 Prozent – also fast ein Drittel. Das heißt, sie haben in der heißen Mama-Phase nicht nur weniger Geld zur Verfügung, sondern sind auch armutsgefährdeter. Von der mickrigen Rente im Alter kaum zu sprechen…
Die meisten Gründe dafür hängen mit der aktuellen oder zukünftigen Familienplanung zusammen:
Puuh, das muss man erstmal verdauen…
Als wäre das nicht schon ein harter Brocken zu schlucken, unterstützt die Lage der unverheirateten Frauen ohne Kinder genau diese These:
Sie verdienen nämlich auch im mittleren Alter annähernd so viel wie die Männer!
Und was jetzt? Es müssen sich alle an die Nase fassen:
Die Arbeitgeber, die Müttern nicht genug zutrauen und die Leistungsfähigkeit rein nach der Länge der Arbeitszeit beurteilen.
Die Männer, die sich vor der gemeinsamen Verantwortung für die Kinder und den Haushalt drücken.
Und ja, auch die Frauen, die beruflich zu schnell zurückstecken, obwohl sie mehr erreichen könnten.
Denn wir glauben: Nur wenn Frauen und Männer vor der Familienphase ungefähr gleich viel verdienen, geht es auch nach dem Kinderkriegen in den Familien gerechter zu.
Dann hörst du nicht mehr automatisch von deinem Partner: „Ich verdiene ja mehr, deshalb ist es sinnvoller, dass du Teilzeit machst…“