Das Stillen oder Nicht-Stillen sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. Kein Wunder also, dass viele Mamas bei diesem Thema verunsichert sind. Als eine Frau in einer Facebook-Gruppe erzählte, dass ihr Mann gegen das Stillen sei, war es eigentlich absehbar, dass die Reaktionen ziemlich heftig ausfallen würden. Aber was versprach sich der Ehemann mit seinen Äußerungen?
Ist es schädlich für mein Kind, wenn ich nicht stille? Wie lange sollte ich stillen? Ist es okay, wenn ich in der Öffentlichkeit stille? Mit solchen Fragen wurde wohl jede Mama schon mal konfrontiert. Aber der anonyme Facebook-Post einer Australierin brachte noch mal eine ganz andere Facette des Themas zum Ausdruck.
Ehemann will nicht, dass Frau länger stillt
Wie mom.com berichtet, schrieb eine Mama in die geschlossene Facebook-Gruppe „Breastfeeders in Australia“ vom zweifelhaften Verhalten ihres Ehemannes. Dieser erwarte von der Mama, dass sie das Stillen des gemeinsamen Sohnes einstelle, weil sie das Stillen davon abhalten würde, weiter abzunehmen.
(Hintergrund: Eine strikte Diät ist während des Stillens keine gute Idee, denn es können Schadstoffe aus dem Fettgewebe in die Muttermilch übergehen. Allerdings berichten viele Mamas, dass sie gerade durch das Stillen schnell ihre „Babypfunde“ losgeworden sind.
Doch das ist leider nicht alles, die Mama berichtet außerdem: „Wir haben auch Töchter zusammen, aber immer, wenn mein Sohn weint, macht mein Ehemann Witze über ihn. Er sagt Dinge wie ‚er ist so ein Mädchen‘.“ Leider sei ihr Mann nicht bereit dazu, professionelle Hilfe bei diesem Thema anzunehmen. Deswegen wendet sich die anonyme Fragestellerin an die Community: „Hat jemand einen Rat, wie ich mit meinem nicht unterstützenden Ehemann umgehen soll?“
Weinen hat nichts mit dem Geschlecht zu tun
Das Verhalten des Ehemannes wirkt wohl auf die meisten Außenstehenden ziemlich merkwürdig. Schließlich weinen alle Babys und brauchen dann die Nähe zu ihrer Bezugsperson. Das hat mit ihrem Geschlecht rein gar nichts zu tun. Die Bemerkung, dass die Frau lieber weiter abnehmen solle, anstatt ihren Sohn zu stillen, ist ebenfalls kaum nachvollziehbar.
Wenn es Mutter und Sohn gut tut, wieso sollte die Frau dann aufhören, nur um weiter abzunehmen?
Nicht nur, dass dieser Wunsch verletzend ist, denn offenbar ist dem Ehemann seine Frau aktuell nicht schlank genug, es wirkt außerdem zweifelhaft dieses oberflächliche Anliegen über das Wohl von Mutter und Kind zu stellen.
Na ja, es bedarf an dieser Stelle wohl nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie die meisten Mitglieder der Gruppe auf das geschilderte Verhalten des Vaters reagierten. Letztendlich musste der Post gelöscht werden, da die Kommentare eher verletzend als hilfreich waren. Viele wütende Mitglieder hatten der Frau geschrieben, dass das Verhalten des Ehemannes missbräuchlich sei und dass sie diesen verlassen müsse. Lediglich ein einziger Kommentar wurde von der Gruppenadministratorin als hilfreich bewertet und dementsprechend nicht entfernt.
Warum verhält sich der Vater so merkwürdig?
Eine der Kommentatorinnen schrieb, dass sie einen Abschluss in psychischer Gesundheit und sozialer Arbeit besäße. Daher habe sie Erfahrung mit ähnlichen Vorfällen. Sie versuchte, das Verhalten des Vaters damit zu erklären, dass er möglicherweise eifersüchtig auf die Beziehung zwischen Mutter und Sohn sei.
Vielleicht hätte der Vater sich im Vorfeld vorgestellt, dass er die Hauptbezugsperson seines Sohnes sei und wäre deswegen nun unbewusst gekränkt, dass das Kind nach der Mutter verlangt. Mit dem Kommentar zum Gewicht könne der Vater versucht haben, die Mutter dazu zu bringen nicht mehr zu stillen, um sich selbst wieder mehr in den Vordergrund zu rücken.
Ausführliches Gespräch, um Probleme zu lösen
Die Kommentatorin gibt der Fragestellerin deswegen den Rat, ein ausführliches Gespräch mit ihrem Mann unter vier Augen zu suchen. Nur, wenn sich dieser über seine inneren Konflikte bewusst werde, könnten sie gemeinsam eine Lösung finden.
Trotzdem: Das Verhalten des Vaters scheint ziemlich egoistisch. Hoffen wir, dass er sein Verhalten schnell reflektieren kann und seine Frau zukünftig unterstützt. Deswegen hier der Appell an alle Väter: Solltet ihr euch ausgeschlossen fühlen, weil eure Kinder gestillt werden, bitte, lasst es nicht an eurer Familie aus! Das bringt schließlich niemandem etwas…