Die Corona-Pandemie bringt viele Eltern in Sachen Kinderbetreuung immer wieder an ihre Grenzen – und weit darüber hinaus. Schließlich sind die meisten berufstätig und auf eine lückenlose Betreuung in der Kita angewiesen. Aber wie ist das eigentlich mit Eltern im Schichtdienst? Die regulären Kita-Öffnungszeiten passen auch außerhalb von Corona oft nicht zu ihren Arbeitszeiten. In Berlin soll deswegen eine Kita eröffnen, die Kinder rund um die Uhr betreut.
Betreuungsangebot rund um die Uhr
Spätestens seit 2020 kennt wohl jeder den Begriff der „systemrelevanten Berufe“. Doch gerade Eltern, die in solchen Berufen arbeiten, werden bei der Kinderbetreuung vor besonders große Herausforderungen gestellt. Polizistin, Krankenpfleger oder Feuerwehrmann – sie alle arbeiten im Schichtdienst und das schließt nun mal auch die Nächte und das Wochenende ein. Die meisten Kitas haben aber nur werktags von 8 bis 16 Uhr geöffnet, maximal gibt es noch eine ergänzende Früh- oder Spätbetreuung.
Nun soll Berlins erste Kita entstehen, die Kinder auch nachts und am Wochenende betreut. Hinter der Idee der 24-Stunden-Betreuung steht Kathrin Kammermeier, die als Lehrerin an einer Polizeiakademie arbeitete und so auf das Problem aufmerksam wurde. Sie gründete das gemeinnützige Unternehmen „Blaulichter“ und erklärte gegenüber dem Tagesspiegel:
„Wir wollen zuverlässige und professionelle Betreuung genau dann anbieten, wenn die Familien sie brauchen, damit Eltern und Kinder möglichst viel Zeit miteinander verbringen können.“
Eltern-Kind-Zimmer und Shuttleservice
Kathrin Kammermeier hat viele Ideen, wie sie Eltern im Schichtdienst entlasten könnte. Neben einer nächtlichen Betreuung möchte sie auch ein Eltern-Kind-Zimmer anbieten. Wenn Eltern dann mitten in der Nacht von ihrem Dienst kämen, könnten sie sich einfach zu ihrem Kind legen und müssten es nicht wecken. Außerdem solle die Kita auch ergänzend von Eltern genutzt werden können, die bereits einen festen Kitaplatz haben, aber denen die regulären Öffnungszeiten nicht ausreichen würden. Kammermeier stellt sich außerdem einen Shuttledienst vor, der Kinder abholt, wenn die Eltern plötzlich zum Dienst gerufen werden.
Ähnliche Angebote wegen mangelnder Nachfrage eingestellt
Das pädagogische Team für ihre Kita habe sie schon zusammengestellt, berichtet die Lehrerin. Nur Räumlichkeiten fehlen noch, aber auch da gibt es gute Neuigkeiten: Sie gehe davon aus, dass sie Räume auf einem Polizei- und Feuerwehrgelände in Berlin für ihre Kita nutzen könne, es stehe nur noch eine Unterschrift aus.
Auch wenn in der Vergangenheit ähnliche Angebote wegen mangelnder Nachfrage eingestellt wurden, macht sich Kathrin Kammermeier keine Sorgen. Laut ihr sei das Interesse an ihrer Kita schon jetzt so groß, dass sie gleich zwei eröffnen könne.
450.000 Alleinerziehende in systemrelevanten Berufen
Laut Statistischen Bundesamt waren rund 2,2 Millionen Mütter und etwa 407.000 Väter im Jahr 2019 alleinerziehend in Deutschland. Mehr als 450.000 Alleinerziehende arbeiten in systemrelevanten Bereichen. Eine Kita mit durchgängigen Öffnungszeiten könnte also auch in anderen Bundesländern für eine Entlastung vieler Eltern sorgen.
Arbeitet ihr selbst im Schichtdienst oder kennt Mamas in systemrelevanten Berufen? Was meint ihr, wäre eine Kita mit durchgängigen Arbeitszeiten auch in eurer Nähe sinnvoll?
Hallo liebe Echtemamas.
Ich arbeite als Zugbegleiterin seid 15 Jahren. Meine Jungs sind 5 und fast 2. Die Betreuung ist eine absolute Katastrophe. Da ich bisscher nur auf Elternteilzeit arbeite, habe ich eine Betreuung von 8 bis 14 Uhr. Mein Mann ist sehr viel auf Dienstreise und somit passen die Zeiten vorne und hinten nicht. So eine Kita wäre für uns ein Traum.
Liebe Grüße eure Mami von D und B