Wenn man sich ein Baby wünscht und es nicht auf Anhieb klappt, versucht man an jeder kleinen Stellschraube zu drehen. Viele Kiwu-Mädels nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein, oder schwören auf Säfte aus Granatapfel oder Grapefruit. Ob sich Grapefruitsaft aber wirklich positiv auf deine Fruchtbarkeit auswirkt, möchten wir hier endgültig klären. Klar, Grapefruitsaft ist gesund, aber hilft er auch beim Kinderwunsch? Wir gehen der Grapefruit auf die Spur.
1. Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
- Es ist nicht wissenschaftlich bewiesen, dass Grapefruitsaft beim Kinderwunsch hilft.
- Grapefruit beinhaltet Furocumarine, das dabei hilft, deinen Östrogenspiegel für eine kurze Zeit zu erhöhen.
- Grapefruit enthält eine Menge Vitamin C. Dieses Vitamin soll sich positiv auf den Zyklus und den Hormonhaushalt der Frau auswirken.
- Auch die wissenschaftliche Wirkung von Grapefruitsaft auf die Fruchbarkeit des Mannes, ist nicht bewiesen.
- Grapefruitsaft ist sehr gesund und hat viele positive Effekte auf deinen Körper.
- Ein Glas Grapefruitsaft in der ersten Zyklushälfte wird von Kiwu-Mädels empfohlen.
2. Hilft Grapefruitsaft bei meinem Kinderwunsch?
Immer wieder kursiert das Gerücht, dass Grapefruitsaft beim Schwangerwerden helfen soll. Doch stimmt das wirklich? Die Antwort der Wissenschaft ist eindeutig: Wissenschaftlich bewiesen ist das nicht. Es gibt keine Studien, die bestätigen, dass du durch Trinken von Grapefruitsaft leichter schwanger werden kannst.
Die Grapefruitsaft enthält allerdings bestimmte Stoffe, die die Fruchtbarkeit verbessern – zumindest theoretisch. Besonders auf den Zervixschleim – also den Schleim, der am Gebärmutterhals gebildet wird – soll sie sich positiv auswirken. Die richtige Beschaffenheit des Schleims verbessert die Chance der Spermien, während der fruchtbaren Tage in die Gebärmutter zu gelangen und eine Eizelle zu befruchten. Eine gute Schleimqualität ist also wichtig, wenn du schwanger werden möchtest.
Außerdem hat Grapefruitsaft viele Inhaltsstoffe, die deine allgemeine Gesundheit unterstützen. Eine gesunde Lebensweise kann sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken und somit die Chancen, schwanger zu werden, deutlich verbessern.
Ob Grapefruitsaft also wirklich wirkt, können wir dir nicht sagen. Schließlich spielen nicht nur der Zervixschleim, sondern viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle.
3. Wie wirkt sich Grapefruitsaft auf die Fruchtbarkeit aus?
Die Fruchtbarkeit hängt sehr stark von der Bildung des Hormons Östrogen ab – dieser ist für praktisch alle Vorgänge verantwortlich, die deine Fruchtbarkeit ausmachen. Nur, wenn genug Östrogen im Körper vorhanden ist, kann es zu einer Schwangerschaft kommen.
Dein Körper produziert Östrogen, bildet aber auch gleichzeitig Stoffe, die es abbauen, um den Hormonspiegel im Gleichgewicht zu halten. Für das Abbauen von Östrogen ist das Enzym CYP3A4 verantwortlich, das in der Leber gebildet wird.
Wenn du Nahrung zu dir nimmst, wird das Blut mit Nährstoffen versetzt und fließt direkt zur Leber. Und hier kommt die Grapefruit ins Spiel: Grapefruit beinhaltet Furocumarine – das sind spezielle Abwehrstoffe. Diese gelangen über die Blutbahn zur Leber und können das Enzym CYP3A4 hemmen. Das Enzym, das Östrogen abbaut, ist also kurzzeitig nicht in deinem Körper vorhanden. Als Folge ist dein Östrogenspiegel für ein paar Stunden etwas höher als gewöhnlich.
Und Östrogen hilft bei der Produktion von optimalen Zervixschleim. Steigt dein Östrogenspiegel vor dem Eisprung an, ist es wahrscheinlicher, dass der Zervixschleim die spinnbare Struktur annimmt. Grapefruitsaft kann also deinem Zervixschleim theoretisch “auf die Sprünge” helfen.
Grapefruit enthält außerdem eine Menge Vitamin C. Dieses Vitamin soll sich positiv auf den Zyklus und den Hormonhaushalt der Frau auswirken. Auch soll es die Spermienqualität des Mannes verbessern, doch hier fehlen leider noch aussagekräftige Studien.
4. Weitere gesundheitlichen Vorteile von Grapefruit
Es wird dich wohl nicht überraschen, wenn wir dir sagen, dass Grapefruit sehr gesund ist. Grapefruitsaft enthält eine große Menge an Vitamin C, Vitamin A, B1, B2, B6, den Mineralstoffen Kalium, Kalzium und Magnesium. Außerdem finden sich in dieser Frucht viele wertvolle Antioxidantien, Bitterstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe. Folgende Vorteile hat die Grapefruit noch für deine Gesundheit:
- Senkt Blutzuckerspiegel
- Stabilisiert Cholesterinspiegel
- Kurbelt Fettstoffwechsel an
- Unterstützt die Verdauung
- Befördert Giftstoffe aus dem Körper
- Regt die Durchblutung an
- Unterstützt Immunsystem
- Bekämpft freie Radikale
- Verbessert die Bildung von Kollagen (wichtig für Knorpel- und Knochengewebe)
- Wirkt entwässernd und harntreibend
Ein guter Gesundheitszustand wirkt sich auch positiv auf deine Fruchtbarkeit aus. Es kann durchaus sein, dass der Grund für deinen unerfüllten Kinderwunsch an einem gesundheitlichen Problem liegt. Zögere also nicht, deinen Arzt um Rat zu bitten.
Fun-Fact: Wusstest du eigentlich, dass Grapefruit eine Kreuzung von zwei Zitrusfrüchten ist? Die Grapefruit ist nämlich eine Kreuzung aus Orange und Pampelmuse! Vielleicht ist Grapefruitsaft also einfach nur ein gutes Omen für deinen Kinderwunsch?!
5. Wie nehme ich Grapefruitsaft bei Kinderwunsch am besten ein? Und wie viel?
Wie du jetzt weißt, gibt es keine wissenschaftliche Basis für die Wirksamkeit von Grapefruitsaft auf deine Fruchtbarkeit. Aber schaden tut der Saft auf keinen Fall, ganz im Gegenteil. Wenn du also schon alleine Grapefruitsaft aus gesundheitlichen Gründen trinken möchtest, dann trinkst du am besten morgens ein Glas Grapefruitsaft zum Frühstück.
Einige Kiwu-Mädels berichten, dass es hilft, den Saft in der ersten Zyklushälfte und ein paar Tage vor dem errechneten Eisprung zu trinken.
Achte darauf, dass der Saft keinen (oder möglichst wenig) zugesetzten Zucker hat und keine Konservierungsstoffe enthält. Statt dem Saft kannst du natürlich auch die Grapefruit als Frucht essen.
Vorsicht: Grapefruitsaft und Medikamente nicht zusammen einnehmen!
Die vielen Vorteile von Grapefruitsaft bedeuten natürlich nicht, dass du ihn täglich literweise trinken solltest. Zuviel Grapefruitsaft kann nämlich schädlich sein und manche Menschen sollten von Grapefruit lieber komplett die Finger lassen.
Grapefruit kann die Wirkung von einigen Medikamenten beeinflussen. Manche Medikamente hemmt es komplett, andere werden in ihrer Wirkung verstärkt. Nimmst du also Medikamente wie Schmerzmittel, Antidepressiva, Blutdruckmittel oder Antiallergika ein, solltest du unbedingt prüfen, ob du gleichzeitig Grapefruit essen darfst. Frage unbedingt deinen Arzt, wenn du dir da unsicher bist.
Hinzu kommt, dass handelsüblicher Grapefruitsaft – da die Frucht in ihrem natürlichen Zustand ja ziemlich bitter ist – ziemlich viel zugesetzten Zucker hat. Beim Trinken des vermeintlich gesunden Getränks ist dein täglicher Bedarf also schnell erreicht und überschritten.
6. Welche natürlichen Mittel gibt es noch, um den Kinderwunsch zu unterstützen?
Grapefruitsaft war noch nicht alles. Es gibt viele natürliche Mittel, die dir bei der Fruchtbarkeit helfen können. Durch folgende Dinge kannst du deine Fruchtbarkeit unterstützen:
- Viel Wasser trinken (mindestens 2-3 Liter pro Tag)
- Säurearm und basenreich ernähren
- Viel Gemüse und Obst essen
- Konsum von Milchprodukten und Fleisch mindern
- Auf Alkohol und Kaffee verzichten
- Auf gesundes Gewicht achten
- Regelmäßig Sport treiben
- Folsäure einnehmen
- Kinderwunsch-Tees, um den Zyklus zu regulieren
Dazu gibt es noch Brennesselsamen, Yams, oder Bryophyllum.
Welche Methode letztendlich für dich die Richtige ist, erfährst du nur durch Ausprobieren. Und habe keine Angst oder Hemmungen mit deinem Frauenarzt über deinen Kinderwunsch zu sprechen.
Wir wünschen dir alles Gute und hoffen, dein Wunsch nach einem Baby geht bald in Erfüllung!
Du möchtest dich mit anderen Frauen austauschen, die auch gerade versuchen, schwanger zu werden? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe für „Echte Mamas mit Kinderwunsch“.