Masern sind keine harmlose Kinderkrankeit. Ganz im Gegenteil. Masern sind hochgradig ansteckend und können zum Tod führen. In Essen ist gerade eine dreifache Mutter an Masern gestorben.
Die 37-jährige Frau wurde am vergangenen Wochenende in die Universitätsklinik Essen eingeliefert, ihr Hausarzt hatte zuvor die schwere Krankheit diagnostiziert. Leider konnte die Erkrankung in der Klinik, trotz schneller und intensiver Maßnahmen, nicht gestoppt, oder geheilt werden.
Die Frau starb nur 24 Stunden, nachdem sie auf die Intensivstation gebracht wurde.
„Masern sind keine harmlose Kindererkrankung, sondern können bei Kindern zu Hirnhautentzündungen und bei Erwachsenen zu Lungenentzündungen führen. Vor allem im Erwachsenenalter kann es zu Komplikationen kommen. Deshalb ist Impfschutz besonders wichtig“, so Peter Renzel, Gesundheitsdezernent der Stadt Essen.
Die verstorbene Frau wurde als Kind einmal gegen Masern geimpft. Das entsprach dem damaligen Standard. Heute weiß man, dass das nicht mehr ausreicht. Seit 1991 werden zwei Impfungen gegen Masern empfohlen.
Dr. Birgit Ross, Leiterin der Krankenhaushygiene und Infektiologin, Universitätsklinik Essen: „Masern sind hochansteckend, ein Aerosol. Die Erreger fliegen durch die Luft. Wer nicht geimpft ist, wird beim Kontakt mit Masern zu fast 100 Prozent krank.“
Laut dem Robert-Koch-Institut sind dieses Jahr bisher 410 Menschen an Masern erkrankt. Damit wurde die Zahl der Infektionen aus vergangen Jahr bereits stark überschritten.
Der Grund: Fehlender Impfschutz.
Wenn ihr in Sachen Impfen unsicher seid oder mehr zum Thema wissen möchtet, könnt ihr euch beim Robert-Koch-Institut informieren oder auf der Infoseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.