„Ich habe mich sehr auf meine Tochter gefreut und habe mir immer eine spontane Geburt gewünscht. Leider kam es dann ganz anders, als ich es mir ausgemalt habe…
Am Tag des Entbindungstermins wurde ich ins Krankenhaus gebracht, weil meine Entzündungswerte auffällig waren und der Verdacht auf eine Schwangerschaftsvergiftung bestand. Ich hatte natürlich große Angst um mein Kind. Die Geburt wurde dann wegen der hohen Entzündungswerte direkt eingeleitet, als ich im Krankenhaus ankam.
Irgendwann platzte meine Fruchtblase und ich bat die Hebamme, meinen Mann anzurufen.
Sie reagierte relativ kühl und meinte nur, dass es noch dauern würde und ich ihn selbst anrufen könne, wenn ich in meinem Zimmer wäre. Okay, ich ging dann erstmal in mein Zimmer und rief ihn an. Als er endlich da war, gingen die Wehen auch schon los.
Nach 18 Stunden Wehen hielt ich die Schmerzen nicht mehr aus und fragte dann doch nach einer PDA. Leider stach die Ärztin dann zweimal daneben, es lief Liquor aus – Gehirnflüssigkeit. Das hat zur Folge, dass man nach der Geburt sehr schlimme Kopfschmerzen hat. Keiner hat sich deswegen groß gekümmert, mir wurde zwar gesagt, dass deswegen am nächsten Tag jemand nach mir schaut, aber das ist nicht passiert…
Die Anästhesistin meinte nur: ‚Na ja, dann gibt es eben keine PDA, sie müssen es so aushalten.‘
Ich war geschockt. Zum Glück bot mir eine der Hebammen immerhin Lachgas an. Das hat mir sehr gut getan, ich konnte etwas runterkommen. Währenddessen wurde sieben Mal versucht, mir einen Zugang für Schmerzmittel zu legen.
Nach weiteren qualvollen Stunden öffnete sich dann endlich der Muttermund auf sieben Zentimeter. Ich dachte, nun würde es endlich losgehen, aber nach weiteren zwei Stunden teilte man mir mit, dass wir nun doch einen Notkaiserschnitt machen müssten, weil meine Kleine feststeckt und sonst sterben würde.
Festgeschnallt auf meinem Bett wurde ich dann in den OP geschoben.
Dort wurde mir dann nicht geglaubt, dass ich trotz der Betäubung immer noch etwas spürte. Sie testeten wieder und wieder und ich spürte jedes Mal das Zwicken des Arztes. In mir kam Panik auf, dass sie anfangen würden, obwohl ich noch alles spüren konnte. Vor lauter Angst sank mein Blutdruck dann so extrem, dass ich sofort eine Vollnarkose bekam.
Als ich aufwachte war ich alleine. Weder mein Kind noch mein Mann waren bei mir. Mein Mann war schon zu Hause, da er auch müde war und Kind wurde mir erst Stunden später gebracht. Dann wurde ich direkt zum Stillen aufgefordert. Ich musste ständig mein Kind anlegen, obwohl ich selber gemerkt habe, dass nichts mehr kam und sie NICHT satt wurde.
Als ich dann den Hebammen ein paar Tage später sagte, dass ich das Gefühl habe, eine Wochenbettdepression zu bekommen, wurden meine Aussagen heruntergespielt. Niemand glaubte mir. Das ist für mich noch heute besonders schlimm, weil es mir so geholfen hätte, wenn ich gleich ernstgenommen worden wäre.
Denn das Ganze wuchs sich nach meinem Krankenhausaufenthalt zu einer siebenwöchigen Wochenbettdepression und einer Belastungsstörung aus.
Ich bin deswegen noch heute in psychologischer Betreuung und habe Hilfe von einer Familienhebamme. Inzwischen ist meine wundervolle Tochter schon sechs Monate alt. Mir geht es zum Glück sehr gut und ich bin froh, dass wir beide alles überstanden haben.
Ich möchte nur jeder Mutter sagen: DU BIST TOLL. Ich finde es Hammer, was wir Mamas alles aushalten.“
Liebe Eva, vielen Dank, dass Du Deine Geschichte mit uns geteilt hast. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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