Soja ungesund für Kinder? Das musst du wissen

Soja – ja oder nein? Gerade bei der Ernährung des Nachwuchses sind wir uns oft unsicher und wissen nicht genau, ob Produkte aus Soja tatsächlich auf dem Teller landen sollten. Ist Soja ungesund für Kinder? Wir verraten dir, warum Soja (es kommt auf die Menge an!) mit Vorsicht zu genießen ist und ab wann dein Spatz den Fleisch- sowie Milchersatz ganz ohne schlechtes Gewissen verzehren kann.

1. Die wichtigsten Infos auf einen Blick
Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Für Babys ist eine Ernährung auf reiner Sojabasis grundsätzlich nicht empfehlenswert.
  • Sojabohnen enthalten Isoflavone, dieser pflanzliche Stoff ähnelt dem weiblichen Sexualhormon Östrogen.
  • Allerdings ist bei Kindern nach dem ersten Lebensjahr nichts gegen Soja auf dem Teller einzuwenden – so lange die Menge stimmt.
  • Wird bei der Ernährung komplett auf Fleisch verzichtet, bilden die Sojabohnen nämlich eine wichtige Proteinquelle.

2. Wie gefährlich ist Soja für Kinder?

Ganz grundsätzlich ist Soja nicht direkt ungesund oder gefährlich für Kinder (solange keine Allergie vorliegt und körperlich nichts dagegen spricht). Bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung bildet Soja beispielsweise eine wichtige Proteinquelle. Zudem können nicht zu stark verarbeitete Sojaprodukte einen wertvollen Beitrag zu einer gesunden pflanzlichen Ernährung leisten – denn Produkte aus Soja sind unter anderem reich an:

  • Eisen
  • Zink
  • Kalzium
  • Folsäure
  • Ballaststoffen
  • Selen
  • pflanzliches Eiweiß
  • Magnesium
  • Mangan

Soja ist allerdings auch reich an sogenannten Isoflavonen. Das sind gelblich gefärbte Pflanzenfarbstoffe, welche dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln. Es wird vermutet, dass der pflanzliche Stoff eine vergleichbare Wirkung im Körper verursacht und sich an einige Östrogen-Rezeptoren andocken kann.

Welche Auswirkungen Isoflavone bei Säuglingen und Kleinkindern wirklich haben, ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Daher handelt es sich bei dem Verzicht von Soja bei Kindern eher um eine Art Vorsichtsmaßnahme. Und wie bei vielen Lebensmitteln kommt es immer auf die Menge an! In Maßen stellt der Verzehr von Soja keine Gefahr dar.

3. Können Kinder zu viel Soja essen?

Jein. Eine genaue Mengenangabe, wie viel Soja tatsächlich ungesund oder zu viel für Kinder ist, gibt es bislang noch nicht. Immer mal wieder ein Sojapudding stellt für die Gesundheit der Kinder daher sicherlich kein Problem dar. Lediglich bei täglichem Verzehr von größeren Mengen können Sojaprodukte unter Umständen zu Beschwerden führen. Und das kommt in der Regel ja fast nie vor!

4. Darf ich meinem Kind Sojaprodukte geben?

Eine gute Frage! Dieses Thema wird selbst bei den Experten heiß diskutiert und die Uneinigkeit ist groß. Solange dein Kind keine Allergie gegen Soja hat, spricht grundsätzlich nichts dagegen, dass es Sojaprodukte probiert. In Maßen natürlich! Denn eine rein sojabasierte Ernährung ist vor allem für Kleinkinder nach derzeitigem Wissensstand nicht zu empfehlen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt zum Beispiel davor, Babys mit sojabasierter Säuglingsmilch zu füttern.

Dass gerade Babys nicht ausschließlich oder in größeren Mengen mit Soja ernährt werden sollen liegt daran, dass aufgrund der Nährstoffdefizite sowie des Protein- und Energiemangels vereinzelt Gedeihstörungen beobachtet werden konnten. Eine verlässliche Studie lässt sich zu diesem Thema allerdings nicht finden.

5. Ab wann dürfen Kinder Soja essen?

Tatsächlich lassen sich im Internet zahlreiche Rezepte mit Soja finden, die bereits für Babys ab sechs Monaten geeignet sein sollen. Davon raten wir allerdings ab – allerdings nur aus einer reinen Vorsichtsmaßnahme. Es muss nicht unbedingt Babybrei oder Beikost für dein Baby mit Soja sein. Auch die Experten sind sich diesbezüglich nicht ganz einig.

Aber wenn dein Kind über ein Jahr als ist, ist es vollkommen okay, in normalen Mengen Soja in den Speiseplan zu integrieren. Es ist schließlich gesund und ihr müsst es ja nicht täglich essen. Im Endeffekt liegt die Entscheidung für oder gegen Soja bei dir als Mama.

6. Soja für Kinder: Gesunde Rezepte und Ideen

Eine fleischlose oder vegane Ernährung lässt sich nicht nur mit Soja kompensieren. Es gibt auch andere Pflanzen, die die Basis einer Fleischersatzmöglichkeit darstellen, wie zum Beispiel Erbsen oder Linsen. Wir stellen dir gesunde Veggie-Rezepte vor, die ganz schnell zubereitet sind und noch dazu der ganzen Familie schmecken.

Veganer Schokopudding mit Chia:

Das komplette Rezept findest du hier bei www.isshappy.de – mit nur fünf Zutaten ist der Pudding wirklich fix gemacht und eignet sich perfekt fürs Frühstück oder als süßes Mittagessen.

Milchschnitte mit Sojamilch:

Lust auf einen kleinen Snack zwischendurch? Bei dieser veganen Milchschnitte von biancazapatka.com läuft selbst uns das Wasser im Mund zusammen. Auch eingefroren sind die Köstlichkeiten übrigens der Oberknaller!

Spaghetti mit Soja-Bolognese:

Ein echter Klassiker, den wir da bei brigitte.de entdeckt haben. Bolognese mit Soja-Hack und Vollkornnudeln ist einfach zu machen und lässt Kinderaugen strahlen.

Soja-Eis mit Erdbeeren:

Perfekt für den Frühling und Sommer! Das Eis-Rezept von lecker.de lässt sich super abwandeln und nach Lust und Laune individuell upgraden.

Klassische Sojamilch:

Es muss nicht immer die herkömmliche Sojamilch aus dem Supermarkt sein. Mit dem Rezept von schoenes-veganes-leben.com lässt sich der Kuhmilchersatz problemlos selbst machen.

7. Fazit zum Thema Soja und Kinder

Eine komplett sojabasierte Ersatznahrung bei Babys? Lieber nicht. Das liegt vor allem daran, dass sich die Isoflavone in den Sojabohnen auf die Pubertätsentwicklung auswirken können. Das sagen jedenfalls einige WissenschaftlerInnen.

Nach dem ersten Lebensjahr spricht allerdings nichts gegen Soja, welches hin und wieder in einem gesunden Maße auf dem Teller deines Schatzes landet. Solange es nicht täglich nur Tofu zu essen gibt, ist das alles kein Problem. Auch ein Sojapudding richtet bei Kleinkindern in der Regel keinen großartigen Schaden an. Es sei denn, es besteht eine Allergie bei Kindern.

Achte zudem darauf, dass du den Speiseplan abwechslungsreich gestaltest und Sojaprodukte regelmäßig gegen andere Proteinquellen austauschst. Eine schmackhafte Idee sind unter anderem auch Milchprodukte, Bohnen oder Fisch.

Auf der Suche nach Veggie-Rezepten oder Gemüseideen, die sich schnell umsetzen lassen und dazu auch noch super lecker schmecken? Dann könnte dich das hier interessieren:

Landen bei dir hin und wieder Produkte aus Soja auf dem Speiseplan? Falls ja, welche Gerichte mögen deine Kinder besonders gerne? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in den Kommentaren!

Unsere Expertin

Ernährungsexpertin Lydia Wilkens von essenZ Hamburg hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Dieser Text wurde inhaltlich geprüft von Ernährungswissenschaftlerin Lydia Wilkens. Die Diplom-Ökotrophologin hat 14 Jahre Erfahrung im Bereich der Ernährungskommunikation und -beratung. Als zweifache Mutter liegt einer ihrer Schwerpunkte im Ernährungsteam von essenZ, Dr. Heike Niemeier in Hamburg und der Schule des Essens in der Ernährungsberatung und -therapie von Familien und Kindern.

Außerdem führt sie Ernährungsprojekte für Kinder, Eltern und Multiplikator:innen in Kitas und Schulen durch. Als Expertin rund um das Thema Mütter- und Kinderernährung unterstützt sie die Redaktion von Echte Mamas mit praxisnahem Fachwissen.

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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