Als werdende Mama solltest du besonders darauf achten, was du isst – und was lieber nicht. Denn einige Lebensmittel können für dein ungeborenes Baby gefährlich werden. Vorsicht ist vor allem bei rohen Lebensmitteln geboten, denn einige Fleisch-, Wurst-und Käsesorten oder rohe Eier können Bakterien und Keime enthalten. Bei Schinken kommt es darauf an, welche Sorte du essen möchtest. Ob Parmaschinken in der Schwangerschaft erlaubt ist, verraten wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Auf Parmaschinken solltest du in der Schwangerschaft lieber verzichten.
- Er ist ein so genannter Rohschinken. Das heißt, er wird kalt geräuchert und nicht ausreichend erhitzt. Deshalb kann er Bakterien wie Listerien oder Toxoplasmose-Erreger enthalten.
- Eine Infektion kann für dich vollkommen harmlos ablaufen, in vielen Fällen bemerkst du sie nicht einmal.
- Für dein ungeborenes Baby kann sie allerdings im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.
2. Ist Parmaschinken in der Schwangerschaft erlaubt?
Nein. Parmaschinken gehört für Schwangere auf die Liste der „Tabu-Lebensmittel“, denn er ist ein so genannter Rohschinken. Das bedeutet, dass er genau wie Lachsschinken bei der Herstellung nicht ausreichend erhitzt wird, um Bakterien und Keime abzutöten. Das gilt leider auch für Listerien und Toxoplasmose-Erreger.
Wenn du dich damit infizierst, ist das im Normalfall für dich eher harmlos. Vielleicht bemerkst du es nicht einmal. Für dein Baby kann eine Infektion allerdings lebensbedrohlich sein, denn sein Immunsystem ist noch nicht ausgebildet. Das bedeutet, im schlimmsten Fall sind eine Früh- oder Fehlgeburt, Behinderungen oder andere schwere Beeinträchtigungen wie Herzleiden oder Epilepsie möglich.
Falls du schon vor der Schwangerschaft mit Toxoplasmose infiziert warst, kannst du dich übrigens nicht noch einmal damit anstecken. Deshalb bieten die meisten Frauenärzte Schwangeren einen Toxoplasmose-Test an.
Übrigens: Kennst du dich schon mit allen Lebensmitteln aus, die während der Schwangerschaft tabu sind? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest klärt dich darüber auf.
3. Darf ich Pizza mit Parmaschinken essen, wenn ich schwanger bin?
Ja, wenn du die Pizza samt Parmaschinken in den Ofen schiebst, darfst du ihn auch während der Schwangerschaft essen. Denn wenn er gut durchgebacken wird, sterben die gefährlichen Keime ab. Wichtig ist, dass du die Pizza für mindestens 20 Minuten im Ofen lässt, damit der Parmaschinken überall gut durcherhitzt wird.
4. Ich habe Parmaschinken in der Schwangerschaft gegessen – und jetzt?
Falls du doch einmal Parmaschinken gegessen hast: keine Panik! Nicht jeder Rohschinken enthält automatisch auch Krankheitserreger. Achte am besten darauf, ob du in der nächsten Zeit Krankheitssymptome wie Müdigkeit, Fieber oder Gliederschmerzen bei dir bemerkst. Sollte das der Fall sein, sprich am besten direkt mit deiner Frauenärztin. Denn: Je früher eine Infektion bei dir entdeckt wird, desto besser! In diesem Fall bekommst du sofort ein Antibiotikum verschrieben, damit sich dein Baby nicht bei dir ansteckt.
5. Sind andere Schinkensorten als Parmaschinken in der Schwangerschaft erlaubt?
Ja! Du brauchst nicht grundsätzlich auf Schinken zu verzichten, wenn du schwanger bist. Kochschinken zum Beispiel wird bei der Herstellung so stark erhitzt, dass er keine Krankheitserreger mehr enthält. Auch Saftschinken, Bierschinken, Prager Schinken oder Kasseler kannst du ohne Bedenken essen.
Rohschinken und gekochten Schinken kannst du übrigens leicht an ihrer Farbgebung erkennen. Während Kochschinken blassrosa aussieht, hat Rohschinken ein eher dunkles und kräftiges Aussehen.
Am besten kaufst du fertig abgepackten Schinken und verzichtest auf Schinken von der Frischetheke. Nach deinem Einkauf legst du den Schinken am besten so schnell wie möglich in den Kühlschrank. Falls du doch einmal Rohschinken wie Parmaschinken zubereiten möchtest, solltest du penibel auf die Hygiene achten. Um eine Ansteckung mit Krankheitserregern über die Oberflächen zu vermeiden, solltest du deine Hände vor dem Kochen bzw, Backen waschen und nur saubere Brettchen und Bestecke benutzen.
Unsere Ernährungsexpertin
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