Mädchen lädt ganze Klasse zur Party ein – nur einen Autisten nicht

Eine Mama fragt im Netz, ob es falsch war, ihrer Tochter zu erlauben, ein Kind mit Behinderung als einziges aus der Klasse nicht zum Geburtstag einzuladen. Von anderen Eltern gab es dafür nämlich starke Kritik.

Tochter möchte nonverbalen Autisten nicht dabei haben

Bei Reddit schreibt die verunsicherte Mama, dass ihre Tochter die zweite Klasse besuche. Das Mädchen hätte bald Geburtstag und dürfe die ganze Klasse zu einer Poolparty einladen. „Ich möchte nicht, dass sie nur bestimmte Kinder einlädt und andere ausschließt.“ Eigentlich eine löbliche Einstellung, oder?

Nur leider ist die Mama dabei alles andere als konsequent. Denn wie sich herausstellt, möchte ihre Tochter einen Klassenkameraden nicht dabei haben, der nonverbaler Autist ist. Der Junge würde die Klasse nur halbtags besuchen und ihre Tochter hätte nichts mit ihm zu tun, erklärt die Mama.

Arbeitskolleginnen der Mama entsetzt

Nach einem Gespräch entscheiden die Eltern deswegen, dass das Mädchen ihren Klassenkameraden nicht einladen muss. Sie möchten ihre Tochter nicht zwingen, jemanden einzuladen. „Außerdem wusste ich nicht, ob er sich auf der Poolparty überhaupt wohlfühlen würde, und ob vielleicht seine Mutter oder eine Assistenz für ihn dabei sein müsste”, erklärt die Mutter.

Als sie dann ihren Arbeitskolleginnen davon erzählt, seien diese entsetzt gewesen. Eine der Kolleginnen wies die Mutter daraufhin, dass sie „einen großen Fehler“ gemacht habe, weil sie ihrer Tochter so beibringen würde, dass es in Ordnung sei, diejenigen auszuschließen, die anders sind.

„Du bist unglaublich gemein.”

Nun hat die Mama wohl doch ein schlechtes Gewissen und fragt die Reddit Community um Rat. Und deren Urteil ist wie immer sehr eindeutig: „Ich finde, du bist unglaublich gemein, dass du deiner Tochter erlaubst, ein Kind als einziges auszuschließen“, schreibt ein Nutzer.

Ein anderer meint: „Du hast noch nicht mal mit den Eltern des Jungen gesprochen, um herauszufinden, was für ihn das Beste wäre. Wenn Geburtstagspartys für ihn schwierig sind, wäre er vielleicht nur kurz geblieben, aber immerhin wäre er dann nicht ausgeschlossen.“

Unglückliche Entscheidung der Mama

Dass die Mama gewisse Berührungsängste hatte, weil sie unsicher war, wie sie mit einem nonverbalen Autisten umgehen sollte, ist noch irgendwie nachvollziehbar. Aber ihn deswegen als einzigen von der Party auszuschließen, war keine gute Lösung für die Situation.

Schade, dass sie nicht einfach bei ihrem ursprünglichen Plan geblieben ist, dass ihre Tochter die ganze Klasse einlädt, damit sich niemand ausgeschlossen fühlt. Nun trifft es ausgerechnet ein Kind, das aufgrund seiner Behinderung vermutlich sowieso häufig ausgegrenzt wird.

Als Elternteil Vorbild sein

Hoffen wir also, dass die Mama aus der Situation lernt und bei der nächsten Geburtstagsparty eine bessere Lösung findet. Denn dann lernt auch ihre Tochter, dass es keine Lösung ist, jemanden auszuschließen, nur weil er besondere Bedürfnisse hat.

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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