Es ist ein Urteil, das viele einfach nur fassungslos macht – und zwar nicht nur uns Mamas: Ex-Fußballprofi Christoph Metzelder hat vor dem Amtsgericht Düsseldorf gestanden, kinderpornographisches Material per Handy verschickt zu haben. Trotzdem muss der ehemalige Nationalspieler nicht ins Gefängnis – die Richterin verurteilte Metzelder zu 10 Monaten auf Bewährung.
Metzelder legte Teil-Geständnis ab
Der Vizeweltmeister hat unter Tränen zugegeben, dass er insgesamt 18 Dateien mit kinder- und jugendpornografischem Material weitergeleitet hat. Dabei habe es sich im Vorschaubilder gehandelt, die er auf frei zugänglichen Internetseiten abfotografiert und als Screenshots verschickt habe. Die Staatsanwaltschaft hatte von insgesamt 300 Dateien gesprochen – das hat Christoph Metzelder allerdings nicht gestanden.
Schwer erträgliche Details
Während des Prozesses hatte die Staatsanwaltschaft genauere Details zu den Vorwürfen genannt. Demnach zeigen die Fotos, die Metzelder im August 2019 verschickt hat, schwersten sexuellen Missbrauch an Kindern, die jünger als 10 Jahre waren.
In den Chats habe er „Extrem-Fantasien ausgetauscht“, dabei sei es „auch um das Unaussprechliche“ gegangen, zitiert unter anderem bild.de den Ex-Fußballprofi, der selbst Vater einer 11-jährige Tochter ist. Die Chats würden allerdings nicht auf einer tieferen Neigung beruhen, und es habe auch keine Übergriffe gegeben. Metzelder sagte, er sei nie im Darknet und auch nie in entsprechenden Foren gewesen.
„Ich weiß, welch unsägliches Leid hinter jedem dieser Fotos steckt“
Bei seinem Geständnis entschuldigte Metzelder sich auch bei den Opfern: „Ich weiß, welch unsägliches Leid hinter jedem dieser Fotos steckt. Ich bitte hier stellvertretend alle Opfer sexueller Gewalt um Vergebung. Ich weiß, dass ich eine Wunde hinterlasse, die möglicherweise nie mehr verheilen wird.“
Richterin wertet Geständnis als strafmildernd
Das milde Urteil begründete die Richterin damit, dass Metzelder noch nie zuvor strafrechtlich aufgefallen war. Außerdem habe er die Dateien an Frauen geschickt, die er kannte, und bei denen er dachte, sie würden sie nicht weiterleiten. Dazu kämen das Geständnis, die aufrichtige und ehrliche Reue, sowie die Tatsache, dass Metzelder aus eigenem Antrieb eine Therapie begonnen habe. Der ehemalige Nationalspieler hat außerdem angekündigt, dass er sein Bundesverdienstkreuz zurückgeben wird.
Ein weiterer Punkt, der sich auf das Urteil auswirkte: die öffentliche Vorverurteilung. Obwohl die Schuld noch nicht bewiesen war, seien laut Richterin seit Bekanntwerden der Vorwürfe die beruflichen Eckpfeiler weggebrochen.
Ohne Videos hätte Metzelder sogar nur eine Geldstrafe bekommen
Dass der Ex-Fußballprofi überhaupt 10 Monate auf Bewährung bekommen hat, liegt hauptsächlich an zwei Videos, die er verschickte. Die Aufnahmen zeigen mehrere Sekunden lang schweren sexuellen Missbrauch. Ohne diese Videos hätte Metzelder sogar nur eine Geldstrafe zahlen müssen.
Gesetzesänderung sorgt zukünftig für härtere Strafen
Vor kurzem haben wir berichtet, dass das Strafmaß für den Besitz und die Weitergabe von Kinderpornographie verschärft wird. In Zukunft müssen die Täter für mindestens 12 Monate ins Gefängnis. Die Straftaten von Metzelder liegen fanden allerdings vor der Gesetzesänderung statt. Und danach wurde der Besitz solch abscheulicher Bilder nicht als Verbrechen eingestuft – sondern lediglich als Vergehen.
Das Urteil gegen Christoph Metzelder ist übrigens noch nicht rechtskräftig.
Hallo liebes „echtemamas“ Team
Der Begriff Kinderporno ist meiner Meinung nach vollkommen fehl am Platz!
Er verharmlost nämlich das, was hier passiert!
Sexuelle Gewalt und sexueller Missbrauch an Kindern!
Das sind keine Pornofilme!
Vielleicht könnt ihr das irgendwie klarer abgrenzen!
Liebe Grüße
Georgios Politis