Tausende Menschen aus Marokko versuchen verzweifelt, die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta zu erreichen. Dafür durchschwimmen sie das Mittelmeer oder versuchen bei Ebbe an den Stränden entlang zu laufen. Immer wieder kommt es zu dramatischen Szenen.
Ein Bild erregte in den Medien besonders viel Aufsehen: Es zeigt einen Taucher der spanischen Polizeieinheit Guardia Civil, der versucht, ein kleines, lebloses Baby mit einem Rettungsring zu retten.
Den Taucher Juan Francisco Valle machte das Bild in Spanien schnell zu einer Berühmtheit. Im Interview mit einem lokalen Radiosender erzählte er, dass er das Baby am Dienstag auf dem Rücken seiner im Wasser treibenden Mutter entdeckte hatte.
Taucher beschreibt die Situation als „traumatisch”
„Wir haben uns das Baby geschnappt, es war eiskalt, völlig blass, es hat sich überhaupt nicht bewegt. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, ob es noch am Leben ist oder schon tot war.” Glücklicherweise überlebte der zwei Monate alte Säugling dank seines Einsatzes. Über den aktuellen Gesundheitszustand des Babys gibt es allerdings keine Information, ebenso ist unklar, ob seine Mutter es an Land schaffte.
Rückblickend beschreibt der Taucher die Erfahrung an der Küste vor Ceuta als traumatisch. Unzählige Personen hätten im Wasser getrieben. Viele hatten Bündel auf den Rücken geschnürt, bei denen nicht ersichtlich gewesen sei, ob es sich um Kleidung, Rucksäcke oder um Kinder gehandelt habe.
Insgesamt kamen 8.000 Migranten nach Ceuta
Inzwischen hat sich die Lage vor Ceuta wieder etwas beruhigt. Insgesamt sind 8.000 Migranten aus Marokko in der Exklave angekommen, 5600 von ihnen seien bereits wieder abgeschoben worden. Offenbar hatte der marokkanische Monarch Mohammed IV. die Grenze nach Ceuta geöffnet und damit die Flüchtlingskrise verursacht.