Ist mein Kind bereit für ein Haustier?

Ob Kaninchen, Wellensittich oder Hund – irgendwann kommt in jeder Familie diese eine Frage auf: „Mama, darf ich ein Haustier haben?“ Tja, und dann sitzt ‘Mama‘ erst mal ganz schön in der Klemme.

Ein Haustier kann für dein Kind der beste Freund werden und gleichzeitig lehrt es Verantwortung. Trotzdem beschleicht uns, wenn es um das Thema ‘Haustiere‘ geht, auch ein etwas dunkles Gefühl, so eine Vorahnung, dass das ganz schön in die Hose gehen kann. Manchmal wissen wir ja so schon nicht, wie wir die Woche schaffen sollen. Wie soll da erst werden, wenn wir uns noch um ein Wesen zusätzlich – ganz egal, wie klein es auch ist – kümmern müssen?

Eines sei vorweg gesagt: Haustiere schaden deinem Kind ganz bestimmt nicht. Wie die Paar- und Familienberaterin Stephanie Ernst sagt, fördern Tiere die emotionale Entwicklung. „Menschen, die als Kind ein Haustier hatten, sind meistens einfühlsamer und sensibler.“ Tiere machen glücklich, weil sie wenn wir sie nur angucken das Kuschelhormon ‘Oxytocin‘ freisetzen. Außerdem lehren sie dein Kind Verantwortung zu übernehmen – sofern dein Kind alt genug dafür ist.

Realistisch gesehen, können Kinder nämlich nicht vor ihrem vierzehnten Lebensjahr für ein Haustier voll aufkommen. Ausnahmen bestätigen sicherlich die Regel, doch solltest du, bevor dein Kind im Teenie-Alter ist, nichts auf Versprechungen wie „Ich mache den Käfig auch immer sauber“ und „Ich gehe jeden Tag spazieren. Wirklich!“, geben. „Kinder können den Aufwand für ein Haustier noch gar nicht richtig einschätzen“, sagt Stephanie Ernst.

Ein bisschen Verantwortung können aber auch schon kleine Kinder ab vier bis fünf Jahren übernehmen. „Kinder sind in dem Alter bereit dafür, erste kleine Aufgaben im Haushalt zu übernehmen. Das ist sogar wichtig und förderlich für sie, weil sie sich so geschätzt fühlen.“ Im Hinblick auf Haustiere heißt das zum Beispiel, dem Kaninchen Futter hinstellen, das Wasser im Käfig austauschen oder mit zum Tierarzt gehen. Damit nimmt dir dein Kind die Arbeit mit einem Haustier nicht wirklich ab, aber es lernt von dem gemeinsamen Zusammenleben und wird so zu einem sozialen, mitfühlenden Menschen erzogen. Ob dir es das wert ist, als Mama zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, bleibt aber letzten Endes deine Entscheidung.

Nina

Nina ist freie Journalistin und schreibt für verschiedene Magazine über Gesellschaftsthemen,Gesundheitstheemn, Beziehungen und was sie sonst so bewegt. Selbst ist sie keine Mama, dafür aber mehrfache Patentante.

Alle Artikel