Die wenigsten Frauen entscheiden sich freiwillig für einen Kaiserschnitt. Oft wird er vorgenommen, weil während der Geburt ein Notfall eingetreten ist – da bleibt keine Zeit, um sich vorzubereiten. Aber auch bei einem geplanten Kaiserschnitt weiß die Betroffene in den meisten Fällen nicht wirklich, was sie erwartet.
Unsere Echte Mama Tine aus Bremen berichtet von Überraschungen, mit denen sie nicht gerechnet hatte. Keine Sorge, hier geht es nicht um triggernde Horror-OP-Geschichten, sondern um die Widrigkeiten nach einem gelungenen Eingriff.
1. Hilfe, geht es meinem Baby gut?
„Der Eingriff selbst war viel weniger schlimm als gedacht, vielleicht, weil ich einen geplanten Kaiserschnitt (Beckenendlage) hatte. Doch ein paar Stunden nach der Geburt fing unser Baby plötzlich an, zu husten und zu spucken. Ich bekam einen riesigen Schreck. Wir fanden heraus, dass unsere Tochter noch recht viel Fruchtwasser in der Lunge hatte, das daraufhin abgesaugt wurde. Zum Glück war danach alles okay. Die Hebamme erklärte mir, dass dies auch nach einer natürlichen Geburt geschehen könne, aber bei einem Kaiserschnitt häufiger vorkomme. Während der natürlichen Geburt würde nämlich schon sehr viel Flüssigkeit aus der Lunge gedrückt.“
2. Nie hätte ich gedacht, dass das Aufstehen sooo schwierig wird
„Ist doch alles nur halb so wild, dachte ich erleichtert. Jedenfalls, solange das Schmerzmittel wirkte. Schon ein paar Stunden nach dem Eingriff ermutigte mich die Krankenschwester aufzustehen. Dann kam der Schock. Es ging einfach nicht. Doch sie beharrte darauf, dass ich es trotz der höllischen Schmerzen versuchen müsse – und ich mich viel schneller erholen würde, wenn ich die Zähne zusammenbeiße. Das tat ich dann auch. Ich rollte mich mühsam auf die Seite und hob vorsichtig meine Beine aus dem Bett. Gefühlt dauerte es eine halbe Stunde, bis ich auf meinen wackligen zwei Beinen stand. Weiter bis zur Toilettentür bin ich dann am ersten Tag nicht gekommen. Erst am dritten Tag konnte ich der Krankenschwester Recht geben: Je mehr ich mich bewegte, desto besser wurde es. Bis ich keine Schmerzen mehr hatte, dauerte es aber zwei Wochen. Und selbst dann zwackte es noch bei ungünstigen Bewegungen.“
3. Nach den Schmerzen blieb der Bereich ewig lange taub
„Es war gruselig und faszinierend zugleich, wenn ich mir – lange nach dem Wochenbett – über den Bauch strich. Ich spürte… absolut nichts. Nie hätte ich gedacht, dass eine so große Region über einen so langen Zeitraum taub bleibt. Ich weiß von Freundinnen, dass dies bei jeder Frau unterschiedlich ist. Bei mir hielt das Taubheitsgefühl beinahe zwei Jahre an.“
4. Mein Bauch wurde nicht wieder flach
„Mein Gewicht ist wieder das gleiche wie vor der Geburt – und dennoch hängt mein Bauch leicht über der Narbe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es am Kaiserschnitt liegt. Aber ich denke doch, dass die enge Naht dafür sorgt, dass sich der Bauch über ihr wölbt.“
5. Ein Kaiserschnitt schützt nicht vor Blasenschwäche
„Kein Thema, über das man gerne spricht, aber nach der Geburt litt ich eine ganze Weile unter Blasenschwäche. Ich dachte, das trifft vor allem Frauen nach einer vaginalen Geburt, weil dabei der Beckenboden stark belastet wird. Von meiner Frauenärztin habe ich dann erfahren, dass dafür bei vielen Frauen schon die Schwangerschaft an sich ausreicht. Zum Glück habe ich das Problem mit reichlich Beckenbodentraining in den Griff bekommen.
Eins will ich am Ende aber noch loswerden: Du musst trotz allem keine Angst haben, wenn es statt der erhofften natürlichen Geburt bei dir am Ende auch ein Kaiserschnitt wird. Eine OP ist nie wirklich schön, aber manchmal notwendig – und am Ende hältst du (hoffentlich) ein gesundes Baby im Arm. Und dafür würde ich all diese Ärgernisse sofort nochmal in Kauf nehmen.“
Danke, liebe Tine, für deine echte und ehrliche Geschichte. Falls ihr auch einen Kaiserschnitt hattet: Mögt ihr uns von euren persönlichen Erfahrungen berichten? Hattet ihr auch damit zu kämpfen? Wir freuen uns auf eure Kommentare!
Ich habe vor meiner ersten Geburt viel in Blogs recherchiert, um mich ausreichend informiert zu fühlen. Rückblickend würde ich sagen, dass es ein absoluter Fehler war und ich mich völlig verrückt gemacht habe und dadurch viele Dinge, vor alle zum Ende der Schwangerschaft, gar nicht richtig genießen konnte.
Auch ich hatte einen geplanten Kaiserschnitt und hatte mir vorab auch diesen Bericht durchgelesen.
Er soll aufklärend sein und auch auf Dinge hinweisen, die man vielleicht vorher gar nicht bedacht hat.
Allerdings hat mir dieser Blog viel mehr Angst gemacht als mich objektiv zu informieren.
Ich hatte unglaubliche Angst vor den Schmerzen nach dem Kaiserschnitt. So wie es hier beschrieben wurde waren es ja höllische Schmerzen. Ich will die Schmerzen nicht klein reden. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass Sie sie so empfunden haben, aber das Schmerzempfinden ist bei jedem Menschen anders. Obwohl ich mich auch eher zu den Schmerzempfindlichen und schnell jammernden Personen zählen würde, war ich überrascht dass der Schmerz bei mir nicht annähernd so stark war wie hier beschrieben. Ich habe die starken Schmerzmittel am Tag nach der Entbindung bereits selbst abgesetzt und war im nahegelegenen Park spazieren. Auch ich musste am selben Tag der Entbindung aufstehen, aber dies geschah äußerst behutsam. Ich hatte mich natürlich ganz langsam und vorsichtig bewegt, jedoch erinnerte der Schmerz mich eher an einen sehr starken Muskelkater, als an eine große Schnittwunde.
Und das ist nur ein Beispiel.
Auch mein Bauch ist wieder relativ flach und es hängt absolut nichts.
Es ist okay wenn man über seine Erlebnisse und Erfahrungen berichtet, aber Blogs wie diese geben einem ein wirklich schlechtes Gefühl und verallgemeinern sämtliche Kaiserschnitte, bzw. Geburten. Ich würde rückblickend allen Muttis empfehlen sich solche Blogs, egal ob Kaiserschnitt oder spontane Entbindung, nicht durchzulesen und seine eigenen Erfahrungen sammeln.
Ich wünsche allen werdenden Mamas alles Gute und eine schöne Schwangerschaft ohne Zweifel und Ängste !