Sie hängt uns allen so dermaßen zum Halse heraus, die Pandemie. Man mag es kaum noch hören, kaum noch darüber schreiben – und neigt dazu, sie zumindest ab und an zu vergessen. Schließlich fühlt sich unser Alltag im Großen und Ganzen aktuell doch ganz okeeeee (zumindest verhältnismäßig, man ist ja genügsam geworden ?) an, oder?
Fakt ist ja aber, dass die heikle Zeit des Coronavirus noch nicht vorbei ist.
Wir müssen weiterhin daran denken, darüber sprechen und ja, auch ab und zu noch darüber schreiben, finden wir.
Die Delta-Variante breitet sich aus (wer weiß, wie viele Mutationen noch folgen werden…) und erwischt auch besonders viele jüngere Menschen. Dagegen halten die Impfungen, die jetzt langsam einen spürbaren positiven Effekt auf die Entwicklung der Inzidenzen, aber vor allem auf die Schwere des Krankheitsverlaufs in Falle einer Infektion haben.
Wer nicht geimpft werden kann, sind unsere Kinder unter zwölf Jahren. Diejenigen, die seit Beginn von „Corona“ so große Opfer gebracht haben.
Die ihre Großeltern eventuell ewig nicht gesehen haben, sich zu Hause langweilen mussten, weil die Kitas und Schulen geschlossen waren und fast alles, was nachmittags Spaß macht, ebenfalls nicht stattfand. Sie quälten sich durchs Homeschooling, in der Schule tragen sie Masken.
All das kann (und wird sicher auch) etwas mit unseren Kindern gemacht haben, mit manchen mehr, mit manchen weniger. Trotzdem haben die meisten von ihnen das alles so tapfer durchgestanden und tun es weiterhin.
Unserer Kinder sind einfach… mega.
Und genau deswegen finde ich, sollten alle, die sich partout nicht gegen Covid impfen lassen wollen, BITTE noch einmal genau über diese Entscheidung nachdenken.
Vielleicht haben sie weniger „Rechte“ und „Freiheiten“ als Geimpfte. Das finde übrigens auch ich ein moralisch echt schwieriges Thema! Aber es betrifft zumindest nur den Ungeimpften selbst, und seine eigene Entscheidung.
Das Schlimme daran finde ich aber: Ihr riskiert nicht nur eure, sondern auch die Gesundheit aller, die nicht geimpft werden können! Allen voran die unserer Kinder.
Sie können derzeit keinen Schutz durch eine Impfung bekommen, ihr Schutz sind Masken, Hygieneregeln und Abstand. Schon ganz okay – aber eben nicht so richtig zuverlässig.
Kleine Kinder brauchen die Hilfe anderer, um vor dem Virus geschützt zu sein – durch andere, die sich impfen lassen können und dieses Angebot auch annehmen.
Das Prinzip der Herdenimmunität, kennt man ja.
„Aber Kinder werden ja nicht krank, das sind sooo seltene Ausnahmen!“
Das ist ein beliebtes Argument, um sich gegen diese Fakten zu wehren. Aber das stimmt ja einfach nicht (mehr). Kinder stecken sich leicht an (und verbreiten das Virus dann ja auch wiederum „fröhlich“ weiter, ein weiteres großes Problem) und sie können sehr wohl auch sehr krank werden – auch, wenn das zum Glück auch bei der Delta-Variante bisher eher selten zu sein scheint. Wie es allerdings mit „Long-Covid“, also den Langzeitfolgen einer Infektion bei Kindern aussieht, ist unklar. Das liegt in der Natur der Sache, so lange gibt es das Virus in dieser Form ja noch nicht.
Ich verstehe wirklich, dass die Impfung ein schwieriges Thema ist, für oder gegen das man sich nicht leichtfertig entscheidet.
Aber ja, in meinen Augen ist es tatsächlich relativ unfair allen gegenüber, sich nicht impfen zu lassen – besonders aber den Kleinsten unter uns. Sie haben auf so vieles verzichtet, am Ende doch, um jene Erwachsene zu schützen, die die größten Risiken für einen schweren Verlauf der Covid-Erkrankung hatten und haben. Nun können wir etwas tun, um sie zu schützen.
Tun wir es doch. Auch, um gemeinsam daran zu arbeiten, dem Virus seine Kraft zu rauben.
Das ist meine Meinung. Aber was sagt ihr denn dazu? Ich bin gespannt auf eure Meinung – besonders, wenn ihr sie mir sachlich mitteilt.