Die Bindung zwischen Mama und Kind ist stark wie kaum eine andere. Du hast deinen kleinen Schatz neun Monate in deinem Körper geschützt. Der erste Mensch, den dein Kind kennenlernt, bist du. In deinem Bauch fühlt es deine Stimme, später erkennt es sie auch. Du kannst dein Kind nach der Geburt mit dieser vertrauten Stimme beruhigen, es trösten, es aufbauen – und ihm (auch unabsichtlich) weh tun. Was für eine Herausforderung!
Wissenschaftlich belegt: Das macht die Mama-Kind-Beziehung so besonders
Kinder werden oft als unbeschriebene Blätter beschrieben. Das ist ein schönes Bild, aber nicht ganz zutreffend. Wenn ein Baby auf die Welt kommt, bringt es schon eine eigene Persönlichkeit mit. Das heißt aber nicht, das alles vorgegeben ist. Zu Beginn haben gerade wir Mamas (aber auch die Papas) einen riesigen Einfluss darauf, wie unsere Kinder auch später noch leben, was in ihnen angelegt ist. Das zeigt sich immer wieder in Studien wie diesen.
1. Du zeigst deinem Kind, wie es mit Gefühlen umgeht
Lachen, weinen, lieben, verabscheuen – es ist so wichtig, Gefühle erkennen und (angemessen) zeigen zu können. Hier spielt die Mama eine ganz wichtige Rolle. Von dir lernt dein Kind, wie es mit Gefühlen umgeht und sie versteht. Wie man sich auch mal selbst beruhigt, wenn nicht alles nach Plan läuft, statt gleich auszurasten. Wie man anderen Menschen Trost spendet. Und wie man liebevoll mit anderen umgeht. Dies alles lernt dein Kind, während es dich beobachtet. Deshalb lohnt es sich auch, darauf zu achten, wie du selbst gerade in blöden Momenten (über-)reagierst.
2. Mit deiner Hilfe wird es selbstständig und kompetent
Durch deine Unterstützung lernt dein Kind, an sich zu glauben. Wenn du auf seine Fähigkeit vertraust, blüht es auf. Helikoptern bewirkt allerdings das Gegenteil. In einer Studie zeigte sich, dass Kinder, die viel überwacht und dauerbehütet werden, weniger selbstständig und kompetent in Sachen Problemlösung sind. Weitere unerwünschte Nebeneffekte: Die zu gut behüteten Kinder hatten nicht nur ein schlechteres Verhältnis zu ihren Eltern, sondern waren auch anfälliger für Depressionen.
3. Du hilfst ihm, Kontakt zu der Welt aufzunehmen
Das „Bindungshormon“ Oxytocin stärkt das Vertrauen und Beziehungen. Eine Studie belegt nun, was du vermutlich schon geahnt hast: Das Verhalten der Mutter beeinflusst die Fähigkeiten des Babys, Bindungen einzugehen. Es beeinflusst sogar den Hormonhaushalt und bewirkt Veränderungen in der DNA. Dafür braucht es keine komplizierte chemische Formel: Ganz viel Interaktion, z.B. beim gemeinsamen Spielen oder Kuscheln, sorgt dafür, dass sich bei deinem Kind die Wirkung von Oxytocin voll entfalten kann. So fällt es deinem Kind leichter, Verbindung zu anderen aufzubauen.
4. Dein Kind erzieht auch dich
Wir gehen immer davon aus, dass wir unsere Kinder erziehen. Aber könnte es nicht auch umgekehrt sein? Darauf wollten Forscher*innen eine Antwort finden. Ergebnis: Sie fanden heraus, dass unsere Kinder zu einem Viertel auch UNSER Verhalten beeinflussen. Eigentlich logisch, wenn man darüber nachdenkt. Kein Kind gleicht dem anderen, deswegen können wir auch nicht auf jedes gleich reagieren. Das Zusammenspiel unserer individuellen Eigenschaften macht’s.
5. Du kannst – in Maßen – das Leben deines Kindes verlängern
In einer US-amerikanischen Langzeitstudie wurden 2000 Kindern über mehr als 30 Jahre hinweg untersucht. Dabei wurden sowohl von den Eltern als auch von den Kindern die Gesundheitsdaten erfasst. Dazu gehörten etwa das Gewicht, der Blutdruck, das Rauchverhalten und die Bewegung. Dabei zeigte sich: Waren die Herzen der Mütter gesund, lebten auch die Kinder im Schnitt neun Jahre länger, ohne einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen. Wenn das kein Plädoyer für gesunden „Egoismus“ ist: Wenn du auf dich achtest, schenkst du deinem Kind eventuell sogar mehr Lebenszeit.