„,Neeeinnnnn, Papaaaaaaaa soll das machen!`,Wann kommt Papa denn endlich nach Hause?‘ ,Papa ist viel kuscheliger als du!‘
All diese Sätze sind für viele Mamas der pure Alptraum.
,Ein Papakind! Und wo bleibe ich? Ich tue und mache doch alles für unseren kleinen Schatz, den lieben langen Tag lang!´
Mal ganz davon abgesehen, dass ich denke, dass genau dieser Fakt Papa oftmals in die Karten spielt (Mama ist den ganzen Tag über verlässlich da und muss dazu noch x-mal Schimpfen, Erziehen und Verbieten) – ich zucke immer zusammen, wenn sich Mamas darüber beschweren.
In meinen Ohren sind diese Aussagen Musik.
Denn ich weiß, dass mein Kind mich zweifellos auch liebt, und zwar nicht weniger als seinen Papa. Aber viel wichtiger:
Ich selbst hatte niemals die Chance, ein Papakind zu sein.
Mein Papa war nicht da. Ich lernte ihn kennen, wenn man das so nennen kann, als ich sechs Jahre alt war. Vor unserer Tür stand ein Mann und ich rief meine Mutter. Sie schluckte und sagte mir: ,Das ist dein Vater!`Er kam rein und hatte mir ein Micky-Maus-Heft mitgebracht. Ich hatte mir immer einen Papa gewünscht, daher reichte mir dieses Mitbringsel, um völlig begeistert von dem Fremden zu sein.
Ich erzählte ihm sicher zwei Stunden aus meinem Leben und lud ihn zu meiner Geburtstagsparty ein, die zwei Wochen später stattfinden sollte.
Irgendwann ging der Mann. Und er kam nicht wieder. Nicht zu meiner Party, und auch sonst nicht.
Ich weiß bis heute nicht, warum er einmal vorbeikam und warum meine Mutter ihn einfach so hereinließ, auch nicht. Ich weiß nur, dass es alle noch viel schlimmer machte.
Vorher gab es eben keinen Papa, das war schmerzhaft genug. Aber von dem Tag seines Besuches an wusste ich, dass es ihn gab. Wie er aussah. Wie seine Stimme klang. Wie groß seine Hände waren, groß genug, um mich fröhlich durch die Luft wirbeln zu können – wenn er dazu bereut gewesen wäre. Und ich wusste, woher ich meine Haarfarbe hatte.
Er hatte Gestalt angenommen, war real geworden, war kein Monster, Alien oder Ganove, sondern ein stinknormaler Mann.
An diesem Tag zerbrach etwas in mir und ich wusste, was mir fehlte.
Bis heute begleitet mich diese tiefe Enttäuschung. Mein Ehemann ist der liebevollste, zuverlässigste Mensch, den ich kenne. Trotzdem bat ich ihn, als ich schwanger war, immer für unsere Tochter da zu sein. Ob er das auch schaffen würde, wenn wir auseinandergehen würden?
Ich glaube, schon die Frage selbst hat ihn tief verletzt.
Denn er ist anders als mein Vater. Er hat den Titel Vater wirklich verdient. Er würde alles tun für seine Tochter, er liebt sie und vermittelt ihr so viel Wärme und Geborgenheit. Sie wickelt ihn im Handumdrehen um den kleinen Finger.
Er ist so, wie ein Vater sein sollte. Und das macht mich glücklich.
Ich liebe ihn und ich liebe meine Tochter. Ihr wird all der Schmerz der erfahrenen Gleichgültigkeit erspart bleiben, der mich bis heute quält. Sie hat ein festes Fundament, bestehend aus zwei Eltern.
Sie hat einen Papa, der witzig ist und wild. Kein Wunder, dass sie ein Papakind ist – ich weiß schließlich, dass man ihm ziemlich schnell verfällt.
Sie hat einen Papa. Und das gönne ich ihr von Herzen.“
Liebe Juana, vielen Dank für deine Geschichte. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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