Zitrusfrüchte sind gesund – auch schon für die ganz Kleinen? Und ab wann darf mein Baby eigentlich Mandarine essen? Tatsächlich gehen die Meinungen hier auseinander. Bevor du also den Obstvorrat aufstockst, findest du hier alle wichtigen Tipps und Hinweise – und leckere Rezeptideen.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Mandarinen sowie auch Clementinen gehören zu den Zitrusfrüchten und enthalten relativ viel Fruchtsäure und Allergene.
- Dadurch kann der Verzehr von Mandarinen (oftmals in größeren Mengen) bei Babys zu Hautausschlag, Verdauungsproblemen sowie einem wunden Po führen.
- Die Empfehlung in der Leitlinie zur Allergieprävention lautet dennoch, Zitrusfrüchte im ersten Lebensjahr einzuführen.
- Das heißt, wenn du die erste Beikost eingeführt hast, kannst du deinem Baby auch Mandarine in kleinen Mengen geben.
- Im Gegensatz zu Clementinen enthalten Mandarinen Kerne, die du immer entfernen solltest, bevor du das Obst deinem Baby gibst.
- Da Mandarinen nicht in Deutschland wachsen und importiert werden müssen, sind viele Früchte oft mit Pestiziden behandelt. Entscheide dich im Supermarkt daher idealerweise immer für Produkte in Bio-Qualität.
2. Ab wann darf mein Baby Mandarine essen?
Grundsätzlich solltest du deinem Baby Mandarine erst anbieten, wenn die erste Beikost eingeführt wurde, zum Beispiel im Getreide-Obst-Brei. Früher wurde dazu geraten, Zitrusfrüchte generell erst mit zwölf Monaten auf den Speiseplan der Kleinen zu setzen. Das hat sich allerdings in der Zwischenzeit geändert. Seit 2009 lautet die Empfehlung, Zitrusfrüchte schon im ersten Lebensjahr (in kleinen Mengen!) zu geben, um möglichen Allergien vorzubeugen, in dem der Körper schon früh damit „konfrontiert“ wird.
Trotzdem solltest du unbedingt schauen, ob dein Nachwuchs die jeweiligen Früchte (wie eben Mandarinen) gut verträgt. Gefährlich sind Mandarinen für Babys in der Regel aber nicht. Das gleiche gilt übrigens auch für andere Zitrusfrüchte wie Zitrone oder Orange.
Kann mein Baby die Mandarine mit Haut essen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dass du deinem Baby die Mandarine mit Haut anbietet – vorausgesetzt, es hat schon Zähne. Sonst wird es schwierig, die Haut der einzelnen Stücke klein zu bekommen, um sie herunter zu schlucken. Und es besteht die Gefahr, dass dein Kind sich an der Schale verschluckt. Aber auch, wenn die ersten Zähnchen schon da sind, haben einige Kinder trotzdem Schwierigkeiten, die Haut zu essen – oder sie mögen sie einfach nicht. In dem Fall kannst du Haut einfach von den einzelnen Scheiben der Mandarine entfernen, und deinem Baby das Fruchtfleisch „pur“ anbieten.
Ist Mandarine für Baby-led Weaning geeignet?
Ja! Wenn du deinen Schatz breifrei ernähren oder ihm zusätzlich Fingerfood anbieten möchtest, kannst du es auch mit Mandarine probieren. Wichtig ist, dass du die Frucht mindestens halbierst und alle Kerne entfernst. Alternativ kannst du sonst auch zu kernlosen Clementinen greifen. Außerdem solltest du beobachten, ob dein Baby die Schale kauen kann. Und am besten startest du mit einer sehr kleinen Menge der Südfrucht, um zu schauen, wie dein Kind sie verträgt.
3. Bekommt mein Baby von Mandarine Ausschlag?
Ja, das kann unter Umständen der Fall sein. Vor allem dann, wenn dein Liebling allergisch auf die enthaltene Fruchtsäure in den Mandarinen reagiert und der kleine Körper diese noch nicht richtig verarbeiten kann. Ist das der Fall, dann informiere dich unbedingt bei deinem Kinderarzt/Kinderärztin.
4. Sorgen Mandarinen bei Babys für einen wunden Po?
Bei übermäßigem Verzehr von Mandarinen kann es vorkommen, dass dein Spatz einen wunden Po bekommt. Das liegt oftmals an der enthaltenen Fruchtsäure in den Zitrusfrüchten und dem noch unreifen Verdauungstrakt deines Babys. Dadurch kann die Fruchtsäure nicht richtig aufgespalten werden und die Folge sind oftmals Hautreaktionen, Verdauungsbeschwerden oder eben ein wunder Po.
Aber auch Allergene sind in Mandarinen enthalten, die zu allergischen Reaktionen bei Babys und Kleinkindern führen können. Solltest du deinem Spatz das Obst geben, dann beginne mit winzigen Mengen und beobachte die Reaktion des Organismus.
5. Kann mein Baby von Mandarinen Durchfall bekommen?
Ja. Wenn dein Kind zu viel Mandarine ist, kann das zu Durchfall führen. Grund dafür ist der hohe Säureanteil der leckeren Zitrusfrucht. Davon bekommen schon manche Erwachsene Verdauungsbeschwerden. Bei kleinen Kindern kommt dazu, dass der Verdauungstrakt noch nicht komplett entwickelt ist. Dementsprechend reagiert er häufig deutlich empfindlicher auf Fruchtsäure. Falls du also bemerkst, dass dein Baby Bauchweh oder Durchfall von der Mandarine bekommt, ist es vielleicht einfach noch zu früh. In dem Fall wartest du am besten noch etwas ab, bevor du den nächsten Versuch startest, und bietest deinem Schatz dann nur eine sehr kleine Menge an.
6. Sind Mandarinen gesund für Babys?
Als Zitrusfrucht sind Mandarinen grundsätzlich nicht ungesund. Durch den Vitamin-C-Gehalt unterstützen Mandarinen das Immunsystem und Antioxidantien schützen die Zellen. Aufgrund des recht hohen Vitamin-C-Gehalts werden Zitrusfrüchte bei Erwachsenen oft auch mit eisenreichen Präparaten kombiniert, da hierdurch die Eisenaufnahme im Körper erleichtert wird.
Allerdings können die einzelnen Sorten teilweise Pestizidrückstände und Allergene aufweisen.
Tipp: Greife bestenfalls immer zu Bio-Produkten oder wasche Mandarinen vor dem Schälen mit heißem Wasser ab. Anschließend Hände waschen nicht vergessen!
7. Clementine oder Mandarine fürs Baby – wo ist der Unterschied?
Tatsächlich: Clementine ist nicht gleich Mandarine! Ein wesentlicher Unterschied besteht vor allem darin, dass in Clementinen keine Kerne enthalten sind – bei Mandarinen allerdings schon. Daher solltest du Letztere vor dem Servieren immer halbieren und die Kerne entfernen. Somit verringert sich die Gefahr, dass sich dein Würmchen beim Naschen verschluckt. Zudem sind in den Kernen Bitterstoffe und Säuren enthalten die generell nur schwer verdaulich sind.
8. Mandarinen Brei fürs Baby selber machen: 3 schnelle Rezepte
Ob pur oder verarbeitet: Mandarine ist lecker und macht sich vor allem im Babybrei super. Solltest du noch auf der Suche nach schnellen Rezepten sein, schau gerne hier:
Grießbrei mit Mandarine
Mandarine mit Grießbrei ist in der Regel für Babys ab dem sechsten Monat geeignet. Gefunden haben wir das Rezept auf eatsmarter.de und etwas abgewandelt.
Zutaten für den Mandarinen-Grießbrei:
- 200 ml Vollmilch (oder eine pflanzliche Alternative)
- 20 g Vollkorngrieß
- eine halbe Mandarine
So läuft die Zubereitung:
- Erwärme die Milch in einem ausreichend großen Topf.
- Nun gibst du den Vollkorngrieß dazu und lässt alles unter ständigem Rühren aufkochen.
- Anschließend für etwa drei Minuten bei niedriger Hitze ebenfalls unter Rühren quellen lassen.
- Danach die Mandarine schälen, in kleine Stücke teilen und eventuelle Kerne entfernen.
- Gib nun die Mandarine in ein Sieb und drücke die einzelnen Spalten mit einem Löffel aus.
- Vermenge den Saft mit dem Grießbrei. Fertig!
Babybrei mit Mandarine und Apfel
Der Babybrei von ichkoche.at besteht aus nur drei Zutaten und lässt sich in unter 15 Minuten zubereiten.
Das brauchst du:
- einen Apfel
- eine Mandarine
- drei Biskotten (Vollkorn)
Babybrei in wenigen Schritten zubereiten:
- Bevor Apfel und Mandarine zu Babybrei verarbeitet werden, das Obst erst einmal waschen.
- Anschließend den Apfel schälen und möglichst fein reiben.
- Die Mandarine wird ganz einfach ausgepresst. Den Saft in einer Tasse auffangen.
- Apfel und Saft der Mandarine miteinander vermengen.
- Nun die Biskotten zerkleinern und zu dem Obst-Mix geben.
- Alles gut verrühren, sodass ein relativ „cremiger“ Babybrei entsteht.
Haferbrei mit Mandarine
Das Rezept von gesundheit.gv.at lässt sich easy abwandeln und je nach Geschmack variieren. Wir finden: Haferbrei mit Mandarine geht einfach immer. Oder nicht?
Was du für den Haferbrei zu Hause haben solltest:
- 50 g zarte Haferflocken
- zwei Mandarinen
- 250 ml Vollmilch (oder eine pflanzliche Alternative)
Zubereitung:
- Koche die Haferflocken unter ständigem Rühren zusammen mit der Milch in einem Topf für circa zwei Minuten auf.
- Schäle die Mandarine und schneide diese in kleine Stücke.
- Die Obststückchen unter den Haferbrei mischen. Guten Appetit!
Weitere Tipps und Hinweise zum Thema Babyernährung findest du hier:
- Obstbrei fürs Baby: Ab wann darf ich ihn anbieten?
- Babybrei mit Erbsen: Gesund und lecker, aber ab wann?
- Darf mein Baby Fisch essen – und welchen?
- Welches Fleisch ist für Babybrei geeignet?
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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