„In meiner Geschichte geht es um das Thema Phimose, also um die Vorhautverengung bei kleinen Jungs. Seit Jahren werden Kinder unnötig beschnitten, weil es zu wenig Aufklärung gibt und vielleicht kann ich so helfen, das zu ändern.
Festgestellt wurde die Vorhautverengung 2017 bei der U8 von unserem damaligen Kinderarzt, mein Sohn war damals vier Jahre alt. Der Kinderarzt hat leider nicht viel dazu erklärt, sondern uns nur eine Überweisung zum Kinderchirurgen in die Hand gedrückt und gemeint, dieser sollte sich das mal angucken und würde uns alles erklären.
Ein paar Wochen später beim Kinderchirurgen wurde uns zu einer Salbenbehandlung mit Cortison geraten.
Diese schlug auch erstmal an, aber nach Absetzen der Creme wurde es wieder enger. Da mein Sohn aber weiterhin keine Beeinträchtigungen oder Beschwerden durch seine Phimose zu haben schien, warteten wir bis zur nächsten U-Untersuchung ab. Hier sprach mich der Kinderarzt wieder an und bat um erneutes Aufsuchen des Kinderchirurgen.
Dieser meinte, eine zweite Runde Creme kann man nochmal probieren, aber wir sollen uns drauf einstellen, dass es wohl dauerhaft keinen Erfolg hat.
Der nächste Schritt, um das Problem zu beheben, wäre dann die Beschneidung.
Wir cremten also nochmal sechs Wochen und ermutigten ihn beim Baden, die Vorhaut vorsichtig zurückzuziehen, um sie so natürlich zu dehnen. Aber wie beim ersten Versuch, blieb der dauerhafte Erfolg aus. Also stellten wir uns Anfang 2019 erneut beim Chirurgen vor, der nun schnell zur OP riet und hier von einem kleinen problemlosen Eingriff sprach, der die Verengung schnell und ohne große Folgen beseitigen würde.
Nun ist aber so, dass es seit 2017 eigentlich eine neue Leitlinie gibt. Diese besagt, solange ein Junge keine Probleme wie Entzündungen, Schmerzen, Probleme bei Wasserlassen etc. hat, kann bis zur Pubertät abgewartet werden. Bei 98% der Jungen löst sich die Vorhautverengung dann auf ganz natürlich Weise. Eine OP ist in den seltensten Fällen wirklich nötig.
Leider wird immer noch viel zu früh und ohne Not eine Beschneidung als erstes Mittel der Wahl genannt.
Eigentlich ist die Phimose als Untersuchungspunkt wegen der neuen Leitlinie schon seit 2018 aus den U-Heften verschwunden. Trotzdem halten sich viele Kinderärzte aus alten Denkweisen heraus nicht daran. Stattdessen verweisen sie beschwerdefreie Jungen mit einer Verengung viel zu schnell zum Urologen oder Kinderchirurgen, obwohl eigentlich kein Handlungsbedarf besteht. Damit beginnt eine Spirale der Fehlbehandlung, die leider meistens in einer Beschneidung endet.
So wurde mein Sohn 2019 auf Anraten des Kinderarztes und Chirurgen beschnitten und erst in diesem Jahr wurde mir durch einen Fachbericht bewusst, dass dieser Eingriff, so wie tausende weitere jährlich, völlig unnötig war!
Ich wusste es nicht besser – wie wahrscheinlich die meisten Eltern – und wir hatten volles Vertrauen in die Ärzte und fühlten uns damals gut beraten.
Rückblickend weiß ich, dass keine ordentliche und zeitgerechte Aufklärung zum Thema Phimose und zu der Operation stattgefunden hat.
Aus heutiger Sicht würde ich Eltern, bei deren Söhnen eine Vorhautverengung festgestellt wird, raten, sich immer mehrere Meinungen einzuholen, selbst zu recherchieren und keiner Operation, die nicht lebensnotwendig ist, übereilt zuzustimmen bzw. nichts operieren zu lassen, was keine großen Probleme oder Leidensdruck verursacht-
Ich finde, bei diesem Thema wäre es wichtig, den Jungen und seine Gefühle einzubeziehen. Denn ich habe mittlerweile von vielen Betroffenen gehört, die später psychische Probleme durch den Eingriff hatten. Sowas muss bedacht werden und darum sollte diese OP nur als letzter Ausweg angeboten werden.
Meinem Sohn geht es zum Glück aktuell gut, körperlich wie psychisch.
Allerdings zeigen sich viele negative Folgen der Beschneidung oft erst Jahre später, wie psychische Belastungsstörung, Verengung der Harnröhre, Sensibilitätsstörungen und Einschränkungen in der Sexualität. Auch hier wurden wir leider vom Arzt unzureichend aufgeklärt!
Es liegt mir wirklich sehr am Herzen, dieses Thema in die Öffentlichkeit zu bringen. Wir als Eltern vertrauen auf die Ärzte, dass sie das Beste für uns und unsere Kinder wollen. Darum haben wir ein Anrecht auf Behandlung nach aktuellem Wissenstand der Medizin sowie einer ordentlichen Aufklärung – auch über Langzeitfolgen eines solchen Eingriffs.
Ich hoffe, ich konnte ein paar Jungs-Mamas hier aufklären und so vielleicht andere Jungs vor dem gleichen Schicksal bewahren.”
Liebe Mama (Name ist der Redaktion bekannt), vielen Dank für deine Geschichte. Wir wünschen Dir und Deiner Familie alles Liebe für die Zukunft.
WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
Hast Du etwas Ähnliches erlebt oder eine ganz andere Geschichte, die Du mit uns und vielen anderen Mamas teilen magst? Dann melde Dich gern! Ganz egal, ob Kinderwunsch, Schwangerschaft oder Mamaleben, besonders schön, ergreifend, traurig, spannend oder ermutigend – ich freue mich auf Deine Nachricht an [email protected]
Ich werde dieses Jahr 50 und mir wurde in der Kindheit etwas vorgelogen, weshalb ich ins Krankenhaus müsse. Mir wurde dann unter Vollnarkose ALLES abgeschnitten, was erogen ist – innere Vorhaut komplett, Frenulum komplett. Viel später habe ich die Akten angefordert – es war aufgrund eines Psychiaters, der dies als „Therapie“ gegen Masturbieren empfahl. Ich hasse meine Eltern zutiefst, mein Sexualleben ist Schrott, da ich mittlerweile gar nichts mehr fühle, und mein Penis ist mit einer häßlichen Narbe und eingetrockneter, verhornter Eichel verunstaltet.
Glückwunsch. Ich bin mittlerweile 40 und hasse meine Eltern wegen der Beschneidung. Sie haben mir die Chance auf ein erfülltes Sexualleben genommen. Ich habe jeden Tag Depressionen deswegen, bin in Behandlung und versuche meine Vorhaut durch dehnen wiederherzustellen. Wegen meinem Selbsthass habe ich keine sozialen Kontakte mehr. Den Kontakt zu meinen Eltern haben ich auch längst nicht mehr. Ebenfalls versuchte ich mich umzubringenden. Ich habe mich immer wegen meines beschnittenen Penis geschämt. In der Schule und beim Sport wurde ich immer ausgelacht. Meine Libido ist quasi nicht mehr existent.
Hallo Ray! Ich bin selbst auch ein Betroffener und hoffe, dass du dies hier liest. Ich wurde auch ungefragt beschnitten und leide sehr darunter. Meine Eichel war auch absolut unempfindlich und psychisch litt ich sehr. Ich bin momentan 18 Jahre alt und ich kann sagen: Die Vorhaut kann man wiederherstellen!
Natürlich wird diese niemals so wie eine normale sein, jedoch geht dies mit einfachen Dehnübungen und komplett kostenfrei.
Beschneidung ist unnötig und Anwendung von roher Gewalt. Ich selbst möchte studieren und am liebsten weiter an der Vorhaut forschen, sodass Beschneidungen NIE erforderlich sind.
Wenn du, oder jemand anderes der dies liest, gerne mehr wissen möchte (vor allem zur Wiederherstellung der Vorhaut), so kann man sich bei mir gerne per E-Mail melden.
[email protected]
Tina, deine Aussage ist so nicht richtig! Mein Sohn war absolut beschwerdefrei und nach der neuen Leitlinie , hätte hier noch weiter abgewartet werden können! Es ist mittlerweile erwiesen, dass die Altersgrenze von 6 Jahren blödsinn ist und das ein zu frühes eingreifen und manipulieren kontraproduktiv sein kann. Genauso ist mittlerweile bekannt, dass eine Beshcneidung das Sexuelle Empfinden negativ beeinträchtigen kann!
Die Vorhaut ist die sexuell empfindlichste Stelle beim Mann. Sie sollte also dranbleiben und nicht UNGEFRAGT abgeschnitten werden.
Wer sein Kind beschneiden lässt, setzt es dem Risiko aus, später extreme sexuelle Probleme zu haben und seine Partnerin gleich mit. Von folgenden psychischen Problemen ganz zu schweigen.
In der Pubertät wächst der Penis, dementsprechend auch die Vorhaut und das Problem löst sich meistens von selbst. Für schwere Fälle gibt es immer noch die Triple Inzision, die vorhauterhaltend operiert.
In Skandinavien liegt die Beschneidungsrate bei ca. 1%, in Deutschland bei 10%.
Grüße von einem Betroffenen mit völlig unempfindlicher Eichel.
Entschuldigung Tina
Aber du hast nicht vorstanden, worum es geht.
Du schreibst: „Jedoch verstehe ich nicht ganz weshalb sie ihren Sohn noch solange leiden lassen würden, wenn eine andere Behandlung nicht funktioniert hat.“
Der Junge musste doch gar nicht unter seiner Vorhaut leiden. Er hatte gar keine Beschwerden. Er hatte eine normale, beschwerdefreie Vorhautverklebung, (häufig auch „physiologische Phimose“ genannt), die eigentlich überhaupt nicht behandlungsbedürftig ist. Bereits die erstmalig verordnete Salbenbehandlung war nach den aktuellen Leitlinien medizinisch unnötig.
In der aktuellen Leitlinie zur Phimose heißt es:
„Reifungsvorgänge bedingen eine Auflösung der physiologischen Vorhautverklebung und – enge. Im Alter von sieben Jahren kann etwa die Hälfte der Knaben das Präputium wenigstens weitgehend zurückstreifen. Mit 10 Jahren sind es etwa zwei Drittel. In diesem Alter hat also noch etwa 1/3 entwicklungsbedingt eine mindestens partielle Enge oder Verklebung. Selbst im Alter von 13 Jahren muss man bei acht Prozent der Jungen noch mit einer entwicklungsbedingten Vorhautenge rechnen“ (Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. S2k-Leitlinie. Phimose und Paraphimose. Nürnberg: Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Fachgesellschaften; 2017. )
Das heißt in dem Alter, in dem der Junge aus dem Bericht beschnitten wurde, haben doch die Hälfte der Jungen eine noch nicht-zurückziehbare Vorhaut.
Und deine These, dass es den „meisten Jungs“ in den Pubertät peinlich und unangenehm wäre, sich einem Arzt oder den Eltern anzuvertrauen, ist auf gut Deutsch küchentischpsychologischer Unsinn. Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die derartiges belegen würde.
Aber selbst wenn es tatsächlich der Fall wäre, wäre dies kein legitimer Grund, einem gesunden Kind wegen einem Entwicklungszustand einer medizinischen Behandlung oder gar einer Operation zu unterziehen, nur weil einige Kinder sich in späteren Lebensjahren vielleicht schämen, sich Ärzten anzuvertrauen.
ich wurde auch mit 4 jahren unnötig am Pipimännchenchen opereiert und leide bis heute darunter–eincremen und dehenen war nie ein thema!!!
Entschuldigung Tina
Aber du hast nicht vorstanden, worum es geht.
Du schreibst: „Jedoch verstehe ich nicht ganz weshalb sie ihren Sohn noch solange leiden lassen würden, wenn eine andere Behandlung nicht funktioniert hat.“
Der Junge musste doch gar nicht unter seiner Vorhaut leiden. Er hatte gar keine Beschwerden. Er hatte eine normale, beschwerdefreie Vorhautverklebung, (auch physiologische Phimose genannt), die eigentlich überhaupt nicht behandlungsbedürftig ist. Bereits die erstmalig verordnete Salbenbehandlung war nach den aktuellen Leitlinien medizinisch unnötig.
In der aktuellen Leitlinie zur Phimose heißt es:
„Reifungsvorgänge bedingen eine Auflösung der physiologischen Vorhautverklebung und – enge. Im Alter von sieben Jahren kann etwa die Hälfte der Knaben das Präputium wenigstens weitgehend zurückstreifen. Mit 10 Jahren sind es etwa zwei Drittel. In diesem Alter hat also noch etwa 1/3 entwicklungsbedingt eine mindestens partielle Enge oder Verklebung. Selbst im Alter von 13 Jahren muss man bei acht Prozent der Jungen noch mit einer entwicklungsbedingten Vorhautenge rechnen“ (Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie. S2k-Leitlinie. Phimose und Paraphimose. Nürnberg: Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen Fachgesellschaften; 2017. )
Und deine These, dass es den „meisten Jungs“ in den Pubertät peinlich und unangenehm wäre, sich einem Arzt oder den Eltern anzuvertrauen, ist auf gut Deutsch küchentischpsychologischer Unsinn. Es gibt keine wissenschaftliche Studie, die derartiges belegen würde.
Aber selbst wenn es tatsächlich der Fall wäre, wäre dies kein legitimer Grund, einem gesunden Kind wegen einem Entwicklungszustand einer medizinischen Behandlung oder gar einer Operation zu unterziehen, nur weil einige Kinder sich in späteren Lebensjahren vielleicht schämen, sich Ärzten anzuvertrauen.
Liebe Tina,
Ja, die Zahl der Beschneidungen nimmt seit Jahren kontinuierlich ab…aber es wird leider immer noch zu früh und zu oft behandelt und beschnitten…obwohl es laut der Leitlinie von 2017 gar nicht indiziert ist.
In dem hier beschriebenen Fall wurde 2mal ein Behandlungsversuch unternommen…doch war es nicht immer eine beschwerdefreie Enge…Und vielleicht haben die (zu frühen) Dehnversuche sogar zu Narben geführt…und diese die Beschneidung vielleicht sogar nötig gemacht? Wobei wie schon gesagt, bei beschwerdefreier Enge laut Leitlinie man warten hätte können, bis der Junge selbstbestimmt entscheiden kann, was er möchte, vielleicht vorhauterhaltend oder eine Erweiterungsplastik bei der wenig oder sogar nichts an sensorisch empfindlichem Gewebe entfernt wird…
Ist es nicht auch kritisch zu betrachten, wenn am Genital kleiner Kinder verfrüht und zu viel untersucht und behandelt wird? Glauben Sie, die haben kein Schamgefühl?
Möchte nicht jeder junge Mensch seine Sexualität uneingeschränkt entdecken? Aber was sagen Sie einem Jungen oder Mann, der entdeckt, das seine sexuellen Probleme auch von den irreversiblen Folgen dieses Eingriffs kommen? Folgen die nicht mehr rückgängig gemacht werden können…was sind da ein bisschen dehnen und salben…oder ein wenig invasiver Eingriff?
Zu den möglichen Folgen und wie Männer zum Teil unter ihrer Beschneidung leiden empfehle ich Ihnen die Bücher „Die Beschneidung von Jungen. Ein trauriges Vermächtnis “ von Professor Mathias Franz, „Unaussprechliche Verstümmelung „von Lindsay R. Watson und „Ent-hüllt “ von Clemens Bergner.
Kein Junge oder Mann soll unter Phimose leiden…aber doch auch keiner unter den möglichen Folgen eines oft unterschätzten und verharmlosten Eingriff?
Hallo Tina,
Zitat „Sie haben es bei ihrem Sohn zweimal mit einer Salbe probiert und es hat absolut nichts geholfen. In diesem Fall ist die Beschneidung dann der richtige Schritt und auch der einzige der tatsächlich Abhilfe schafft. Das man bis zur Pubertät abwarten kann ist zwar richtig, jedoch verstehe ich nicht ganz weshalb sie ihren Sohn noch solange leiden lassen“
Da es bei dem Kind, noch gar keinen Leidensdruck gab, und der Junge weder Schmerzen noch wiederkehrende Entzündungen hatte, brauchte es eigentlich auch keine Salbentherapie. Die Ärzte hatten keinen Grund zu einer Beschneidung zu raten. Da es sich um einen Eingriff handelt der viele Probleme nach sich ziehen kann, ist es ratsam, dem Kind die Zeit zu lassen die es braucht. Eine Phimose im Kindesalter ist sehr sehr selten behandlungsbedürftig. Eine Beschneidung kann massiv zu Gefühlseinbußen führen. Die Vorhaut ist halt sehr stark mit Nervenzellen durchwachsen und nicht nur ein Hautlappen. Wer glaubt, das der Junge Mann dann später zu seinen Eltern kommt und sagt, das er nicht richtig fühlen kann ist auf dem Holzweg. Bei einer Phimose die sich nicht auswächst, hat der Junge später wenigstens noch die Wahl und kann sich entscheiden ob er eine Dehntherapie, eine Triple Inzision oder eine Beschneidung machen lassen möchte, Wobei eine Vorhaut erhaltende Maßnahme wohl am besten geeignet ist. Schließlich verliert der junge Mann dann nicht einen Großteil seines Empfindens und auch der gleitende Effekt bleibt erhalten. Ja Ärzte greifen viel zu Schnell zum Skalpell in einem Beitrag von einem Kinderarzt (Dr. Stehr) wurde dies auch schon öffentlich angeprangert und es gibt zahlreiche Berichte von Männern, die unter ihrer Beschneidung leiden. Es ist kein kleiner Eingriff. In der Mediathek der HhU gibt es Berichte über Jungenbeschneidung (Erfahrungsbericht aus einer kinderchirurgischen Klinik 1) Mit Kinderpsychologen (Prf. Dr. Matthias Franz) und Ärzten . Auf Youtube Redebeispiele von Mogis e. V, Bücher von Clemens Bergner (Ent- hüllt- Beschneidung von Jungen ….)
Leider wird das alles oft ignoriert und ein Umdenken ist dringend Notwendig
@Tina
Der Junge hatte nie irgendwelche Beschwerden. Er war schmerzfrei, keine Entzündungen und normales Wasser lassen war möglich.
Schon die Salbentherapie wäre unnötig gewesen.
Das kann man so pauschal nicht stehen lassen. Die Zahl der Beschneidungen nimmt seit Jahren kontinuierlich ab. Es wird nicht zu früh beschnitten.
Sie haben es bei ihrem Sohn zweimal mit einer Salbe probiert und es hat absolut nichts geholfen. In diesem Fall ist die Beschneidung dann der richtige Schritt und auch der einzige der tatsächlich Abhilfe schafft. Das man bis zur Pubertät abwarten kann ist zwar richtig, jedoch verstehe ich nicht ganz weshalb sie ihren Sohn noch solange leiden lassen würden, wenn eine andere Behandlung nicht funktioniert hat. Im Kindesalter ist der Eingriff viel einfacher und weniger belastend für das Kind. Auch die Heilung ist schneller und das optische Ergebnis ist besser, als bei einer Beschneidung im späten Alter. Es wurde alles richtig gemacht von den Ärzten und ich sehe keinen Grund zur Beanstandung. Ein längeres abwarten hätte nur die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu Entzündungen und/oder schmerzen kommt unter denen der Junge hätte leiden müssen. Dies wollte ihm der Arzt ersparen, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Das abwarten bis in die Pubertät ist sowieso kritisch zu betrachten. Da ist es den meisten Jungs dann unangenehm und peinlich und ihr Schamgefühl verweigert es ihnen sich einem Arzt oder den Eltern anzuvertrauen, weshalb sie trotz Problemen keine Hilfe suchen, was sie sehr belasten und ihrer sexuelle Entwicklung schaden kann. Gerade in der Pubertät will man als Junge seine Sexualität entdecken und nicht durch eine Phimose behindert werden oder durch ewiges salben und dehnen, oder eine Operation beeinträchtigt sein.