Bei einer fiesen Schnupfnase sind aufgeschnittene Zwiebeln ein beliebtes Hausmittel für Säuglinge und Kleinkinder. Doch ab wann darf ein Baby Zwiebeln eigentlich auch essen? Wir haben die Antwort für dich und alle wichtigen Infos zum Thea auf einen Blick.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Generell kannst du deinem Baby ab dem achten Monat kleine Portionen Zwiebel zum Probieren anbieten.
- Verzichte lieber erst einmal auf rohe Zwiebeln. Diese besitzen einen vergleichsweise scharfen Geschmack und können vermehrt zu Blähungen führen.
- Gegarte Zwiebeln mit einem Schuss Zitrone sind dagegen deutlich besser verträglicher.
- Da die Zwiebel zur Familie der Lauchgewächse gehört, verursacht sie bei Babys nicht selten Blähungen.
- Aufgrund ihrer ätherischen Öle wird eine aufgeschnittene Zwiebel auch gerne als Hausmittel bei Erkältung sowie Ohrenschmerzen eingesetzt.
2. Ab wann darf mein Baby Zwiebeln essen?
Wann dein Baby Zwiebeln essen darf, ist gar nicht so genau geregelt. Die einen sagen so und die anderen so. Grundsätzlich empfehlen Experten allerdings, dass du deinem Würmchen das Zwiebelgewächs nicht vor dem achten Monat anbieten solltest. Einige raten hingegen dazu, nicht früher als mit zwölf Monate zu starten. Eine generelle Empfehlung lässt sich nur schwer aussprechen, denn es kommt auch immer auf den Verdauungstrakt des Babys an. Ist dieser relativ empfindlich, solltest du bei einigen Nahrungsmitteln, wie eben Zwiebeln, lieber etwas vorsichtiger sein und dich langsam herantasten.
Sind Zwiebeln gesund?
Ungesund sind Zwiebeln jedenfalls nicht. Tatsächlich enthalten sie viel Vitamin B6 und Vitamin C. Ebenso sind Kalium und Selen in dem Gewächs enthalten. Gerade in roten Zwiebeln ist zudem ein hoher Anteil an Antioxidantien zu finden.
Nährwertangaben einer Zwiebel (100 g)
Kalorien: 40 kcal
Fett: 0,1 g
Natrium: 4 mg
Kalium: 146 mg
Kohlenhydrate: 9 g
Ballaststoffe: 1,7 g
Zucker: 4,2 g
Protein: 1,1 g
Vitamin C: 7,4 mg
Eisen: 0,2 mg
Vitamin B6: 0,1 mg
Magnesium: 10 mg
Kalzium: 23 mg
3. Bekommt mein Baby von Zwiebeln Blähungen?
Ja, Zwiebeln können bei deinem Baby unter Umständen zu Bauchweh und Blähungen führen. Das liegt daran, da die Zwiebel zur Familie der Lauchgewächse gehört – wie der Knoblauch. Oftmals sind Blähungen an sich gar nicht so schlimm. Aber bei den Kleinen kommen gerne unschöne Bauchschmerzen sowie ein allgemeines Unwohlsein hinzu.
Hinweis: Auf rohe Zwiebeln solltest du bei deinem Nachwuchs erst einmal lieber verzichten und wenn, dann nur sehr vorsichtig ausprobieren. Rohe Zwiebeln schmecken sehr scharf und sind bei den Kleinen wahrscheinlich sowieso eher weniger beliebt. Gegarte Zwiebeln sind dagegen deutlich milder und auch weniger blähend. Tipp: Gib beim Garen ein paar Tropfen Zitrone hinzu, das reduziert die blähende Wirkung – angeblich.
4. Zwiebeln in der Beikost – geht das?
Ja, allerdings frühestens ab dem 8. Monat. Dann kannst Du versuchen, etwas gegarte Zwiebel in den Brei für die Beikost zu mischen. Wenn du etwas Zitronensaft zum Garen verwendest, soll das die blähende Wirkung verringern. Am besten testest Du es mit einer sehr kleinen Menge, um zu schauen, ob und wie dein Kind die Zwiebel verträgt. Bei Blähungen und/oder Bauchschmerzen solltest du vielleicht lieber noch etwas warten. Hat dein Schatz keine Beschwerden, kannst du beim nächsten Mal etwas mehr Zwiebel nehmen.
5. Erkältung & verstopfte Nase beim Baby – helfen Zwiebeln?
Oh ja, eine aufgeschnittene Zwiebel dient als wahres Wundermittel bei Erkältung, Bronchitis und Co.. Auch bei Husten und Ohrenschmerzen kann das scharfe Gemüse deinem Baby auf natürlich Weise helfen:
Wie wirkt eine rohe Zwiebel beim Baby?
Durch das Aufschneiden der rohen Zwiebel können die enthaltenen ätherischen Öle antibakteriell, entzündungshemmend sowie abschwellend wirken. Gleichzeitig lösen sie hartnäckigen Schleim in der Nase und das Sekret kann besser abfließen.
Zwiebelsocke gegen Erkältung
Wenn du bei deinem Baby die ersten Anzeichen einer Erkältung bemerkst, kannst Du mit einer so genannten Zwiebelsocke versuchen, den Viren den Kampf anzusagen:
Was du dafür benötigst:
- eine Zwiebel
- eine Mullbinde
- etwas Heilwolle
- ein Paar Wollsocken
- eine Wärmflasche
So geht’s:
- Schäle die Zwiebel und schneide diese in etwa 5 mm dicke Scheiben.
- Gib die Zwiebelscheiben in eine kleine Schale und erwärme sie in einem kochenden Wasserbad.
- Kurz abkühlen lassen (anschließend die Temperatur unbedingt überprüfen) und auf die Fußsohlen deines Babys legen.
- Nun die Heilwolle auflegen und mit der Mullbinde umwickeln.
- Anschließend die Wollsocken anziehen.
- Eine gefüllte Wärmflasche (nicht heißer als 40 bis 45 Grad) auf die kleinen Füßchen legen.
- Die Zwiebelsocken maximal drei Stunden angezogen lassen.
Hustensaft mit Zwiebeln für Kinder
Wenn zur verstopften Nase noch Husten kommt, kannst du mit Hilfe von Zwiebeln ganz einfach einen Hustensaft selber machen. Aber Achtung, für Babys unter einem Jahr solltest du unbedingt die Variante ohne Honig wählen. Dafür schneidest du die Zwiebeln in kleine Würfen, gibst sie in ein Glas und streust großzügig Zucker darüber. Jetzt Deckel aufs Glas schrauben und mindestens zwei Stunden ziehen lassen. Von dem Saft (natürlich ohne Zwiebel-Stückchen!) kannst du deinem Baby mehrmals täglich 1 bis 2 Teelöffel geben.
Mehr Rezepte mit und ohne Zwiebel für Hustensaft für Kinder findest du hier.
Zwiebelsäckchen bei Ohrenschmerzen
Viele kleine Kinder neigen bei Erkältungen auch zu Ohrenschmerzen. Als Erste-Hilfe-Maßnahme kann auch hier ein Zwiebelsäckchen helfen. Am besten nimmst du dafür eine Gemüsezwiebel, schneidest sie klein und gibst sie zum Beispiel in eine Socke. Die bindest du zu und legst sie auf das schmerzende Ohr. Am besten noch eine Mütze drüber, damit es hält – fertig! Noch besser ist es, wenn du die Zwiebelwürfen erhitzt, bevor du sie in die Socke packst. Durch die Hitze können sich die ätherischen Öle nämlich besser entfalten. Aber Achtung: Nicht alle Babys mögen es warm auf ihren Ohren,
Mehr Infos zu Zwiebeln bei Ohrenschmerzen findest du hier: Ohrenschmerzen beim Kind: Zwiebeln helfen natürlich
6. Darf ich Zwiebeln essen, wenn ich mein Baby stille?
Da es während der Stillzeit grundsätzlich keine verbotenen Lebensmittel gibt, sind auch Zwiebeln für dich erlaubt. Allerdings können diese bei deinem Baby nicht selten zu Blähungen führen. Isst du also gerne Zwiebeln, dann achte unbedingt darauf, ob dein Würmchen empfindlich reagiert und reduziere gegebenenfalls die Menge. Sind Koliken oder Blähungen (verursacht durch Zwiebeln) hingegen kein Thema bei euch Zuhause, kannst du dir gerne Zwiebelgerichte gönnen.
Auf der Suche nach weiteren Infos rund ums Thema „Babyernährung“ wirst du natürlich bei Echte Mamas fündig – klick also gerne mal hier:
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Durfte dein Baby bereits Zwiebeln probieren oder hast du vielleicht sogar schon einmal Zwiebelsäckchen zubereitet? Wir freuen uns über deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren!
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