Ab wann darf mein Baby Kartoffeln essen?

So langsam startet ihr mit der Beikost und du fragst dich, ab wann du deinem Baby Kartoffeln geben kannst? Wir kennen die Antwort – und verraten dir außerdem viele nützliche Tipps. Ein gesundes Babybrei-Rezept, welches fix zubereitet ist und perfekt in den Herbst passt, haben wir übrigens auch noch!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Da Kartoffeln als sehr gut verträglich gelten, kannst du sie deinem Baby schon mit dem Start der Beikost anbieten.
  • Kartoffeln sind kein Gemüse, sondern gelten aufgrund der enthaltenen Kohlenhydrate als Sättigungsbeilage.
  • Allerdings sind in Kartoffeln auch wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
  • Möchtest du Kartoffeln für dein Baby zubereiten, solltest du diese immer schälen. Zwar stecken zahlreiche Nährstoffe direkt unter der Schale, aber auch der Giftstoff Solanin lässt sich hier finden.

Du bist aktuell schwanger? Dann verraten wir dir hier, ob Kartoffeln in der Schwangerschaft gesund sind.

2. Ab wann darf ich meinem Baby Kartoffeln geben?

Kartoffeln machen sich als Sättigungsbeilage prima zum Start der Beikostphase. Viele Experten empfehlen frühestens im fünften Lebensmonat mit Kartoffeln zu starten. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) rät zum Beispiel dazu, zwischen dem fünften und siebten Monat mit der Beikost zu beginnen. Achte aber darauf, ob dein Baby bereits die Beikost Reifezeichen erfüllt. Zu Beginn ist reiner Gemüsebrei mit Pastinaken oder Karotten ideal. Anschließend kannst du es mit einem Fleisch-Kartoffel-Brei versuchen.

Hinweis: Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) dagegen empfiehlt, Babys sechs Monate lang voll zu stillen – sie also ausschließlich mit Muttermilch oder Pre-Nahrung zu ernähren. Erst danach soll man langsam die Beikost einführen.

3. Sind Kartoffeln für mein Baby gesund?

Grundsätzlich sind Kartoffeln nicht ungesund. Allerdings zählen sie nicht zur Kategorie „Gemüse“, sondern gelten als sogenannte Sättigungsbeilage. Sie enthalten zahlreiche Kohlenhydrate und vergleichsweise wenig Ballaststoffe, Wasser und Mikronährstoffe. Allerdings lassen sich in Kartoffeln auch Mineralien, etwa Kalium sowie Phosphor, und Vitamine, wie Vitamin C, B1, B2 und B6, finden. Daher sind Kartoffeln im Vergleich zu Nudeln oder Reise immer noch die etwas bessere Wahl.

4. Welche Kartoffeln sind für mein Baby zu empfehlen?

Eigentlich ist es ziemlich egal, welche Kartoffelsorte du für dein Kind nimmst. Du kannst sowohl festkochende als auch mehligkochende Kartoffeln verwenden. Bestenfalls probierst du einfach aus, was deinem Baby am besten schmeckt. Für den klassischen Babybrei sind oftmals mehligkochende Kartoffeln besser geeignet, da sie sich einfacher pürieren lassen. Aber Achtung: Dafür solltest du lieber nur zum Kartoffelstampfer greifen statt zum Mixer. Sonst verklebt nämlich die Stärke aus den Kartoffeln, und der Brei wird etwas schleimig und zäh.

5. Wie lange muss ich die Kartoffeln für mein Baby kochen?

Beim Kochen der Kartoffeln kommt es nicht nur auf die jeweilige Kartoffelsorte, sondern auch auf die Größe der einzelnen Knollen an. Klingt ja auch irgendwie logisch! Durchschnittlich solltest du Kartoffeln für dein Baby etwa 15 Minuten im Wasser kochen lassen und anschließend weiterverarbeiten. Alternativ kannst du die Kartoffeln auch dünsten bzw. garen. Hierfür schneidest du diese in ganz kleine Stücke. Beachte aber, dass das Dünsten oftmals sogar etwas länger dauert als das klassische Kochen. Wichtig: Am besten probierst du an der dicksten Stelle der Kartoffel, ob sie auch wirklich durch ist. Sonst kann es sein, dass dein Baby Bauchschmerzen bekommt.

6. Darf mein Baby Kartoffeln mit Schale essen?

Nein! Bei Kartoffeln verhält es sich nicht anders als mit Gemüse: Die wichtigen bzw. meisten Vitamine und Spurenelemente sitzen direkt unter der Schale. Allerdings lässt sich hier bei Kartoffeln oft auch der Giftstoff Solanin finden. Das ist ein pflanzeneigener Abwehrstoff gegen Fressfeinde, der sich auch beim Kochen leider nicht zersetzt und in hoher Dosis zu Verdauungsbeschwerden, neurologischen Störungen und schlimmstenfalls sogar zum Tod führen kann.

Gehe daher unbedingt auf Nummer sicher und schäle die Kartoffeln für dein Baby, bevor du sie kochst und servierst. Auch solltest du grüne Stellen und Kartoffelkeime sehr großzügig wegschneiden, da sich hier oftmals besonders viel von dem Giftstoff ansammelt.

7. Wie lange sind gekochte Kartoffeln fürs Baby haltbar?

Solltest du einmal zu viele Kartoffeln für den Babybrei gekocht haben, musst du diese nicht gleich entsorgen. Grundsätzlich sind Kartoffeln im Kühlschrank nämlich noch einige Tage haltbar. Hast du die Kartoffeln mit Schale gekocht, kannst du sie etwa drei bis vier Tage im Kühlschrank aufheben und dann weiterverwenden. Gekochte Kartoffeln ohne Schale halten sich rund zwei Tage im Kühlschrank.

Tipp: Je frischer die Kartoffeln sind, desto besser ist auch nach ein paar Tagen noch der Geschmack.

8. Kann mein Baby von Kartoffeln Bauchweh bekommen?

Wenn du die Kartoffeln zu Beginn der Beikost einführst, kann es durchaus sein, dass dein Baby Bauchschmerzen oder Blähungen bekommt. Das liegt dann allerdings in den meisten Fällen nicht an den Kartoffeln selbst, sondern an der Umstellung von Milch zu fester Nahrung. Daran muss sich Babys Bäuchlein erst gewöhnen, und das kann ein paar Tage dauern. Auch wenn die Kartoffel als zweite Zutat zum Gemüsebrei dazukommt, kann dein Kind darauf reagieren. Denn die leckere Knolle macht die Konsistenz des Breis fester und kann außerdem stuhlfestigend wirken. Falls du also bemerkst, dass dein Baby Verstopfung bekommt, nachdem es Kartoffeln gegessen hat, kannst du beim nächsten Mal entsprechend weniger verwenden oder den Brei mit etwas Wasser verdünnen.

9. Warum gehören Kartoffeln in den Babybrei?

Da Kartoffeln unter anderem zu 78 Prozent aus Wasser und zu 18 Prozent aus Kohlenhydraten (in Form von Stärke) bestehen, sind sie ein wichtiger Energielieferant für Babys, Kleinkinder und Erwachsene. Zudem gelten sie als klassische Sättigungsbeilage. Aber: Kartoffeln können noch mehr! Die enthaltene Stärke bindet Säure, wodurch die Verdauung deines Würmchens nicht zu sehr belastet wird. Oft ist Säure in Gemüse und Obst enthalten und diese kann in vielen Fällen zu einem wunden Po bei den Kleinen führen.

Achtung beim Pürieren der Kartoffeln für den Babybrei

Wenn du Babybrei mit Kartoffeln zubereiten möchtest, solltest du den elektrischen Pürierstab oder Mixer im Schrank lassen oder nur auf niedrigste Stufe stellen – und stattdessen zum Kartoffelstampfer greifen. Denn Kartoffeln enthalten sehr viel Stärke, und die verklebt beim Pürieren, wird etwas schleimig und zäh und verändert die Konsistenz des Breis.

10. Sind Kartoffeln für Baby-led Weaning geeignet?

Ja! Wenn du dein Baby breifrei ernähren oder parallel zum Babybrei auch Fingerfood anbieten möchtest, sind Kartoffeln dafür perfekt geeignet. Am besten entscheidest du dich für festkochende Kartoffeln, schälst sie und schneidest sie in kleine Streifen, die gut in eine Babyhand passen. Dann kochst du sie für etwa 12 Minuten in etwas Wasser und gießt sie ab. Sobald die Sticks abgekühlt sind, kannst du sie deinem Baby anbieten.

11. Kann ich Kartoffeln für mein Baby auch einfrieren?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Babybrei einzufrieren, der Kartoffeln enthält. Allerdings solltest du wissen, dass die Stärke, die in den Kartoffeln enthalten ist, die Konsistenz des Breis beim Auftauen verändert. Das mögen nicht alle Babys! Am einfachsten ist es deshalb, wenn du einmal ausprobierst, wie der aufgetaute Brei bei deinem Schatz ankommt. Und sonst kannst du den Gemüsebrei einzeln einfrieren und nach dem Auftauen eine frisch gekochte Kartoffel dazugeben.

Mehr Infos zum Thema „Babybrei einfrieren“ findest du hier.

12. Rezept: Babybrei mit Kartoffeln und Kürbis

Dieser vollwertige vegetarische Babybrei mit Kartoffeln und Kürbis lässt sich kinderleicht nachkochen, ist gut verrtäglich und schmeckt vielen Babys prima:

Das brauchst du für den Babybrei mit Kartoffeln:

  • 130 g Kürbis
  • 65 g Kartoffeln
  • 2 EL Haferflocken
  • 3 ELWasser
  • etwas Orangensaft
  • 1 EL Rapsöl

Wichtig: Um noch 2 EL Haferflocken und etwas Orangensaft dazugibst, bekommt dein Baby

So geht die Zubereitung:

  1. Im ersten Schritt wäschst du das Gemüse gründlich und schälst es.
  2. Nun die Kartoffeln und den Kürbis in kleine Stücke schneiden.
  3. In einem Topf mit ausreichend Wasser für rund 15 Minuten kochen.
  4. Das Gemüse im Anschluss gut abkühlen lassen.
  5. Haferflocken dazugeben.
  6. Zusammen mit dem Wasser und etwas Orangensaft möglichst fein pürieren.
  7. Zuletzt noch das Rapsöl hinzufügen. Fertig!

Wir wünschen deinem Baby guten Appetit – und dir natürlich viel Spaß beim Nachkochen!

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du viele weitere Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

Du möchtest dich mit anderen Mamas zu diesem und anderen Themen austauschen? Dann komm in unsere geschlossene Facebook-Gruppe „Wir sind Echte Mamas“Oder hinterlasse uns einen Kommentar – wir freuen uns!

Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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