Kinder sind megatoll. Lustig. Rührend. Unschuldig.
Dieser Meinung muss nicht jeder sein, ganz klar. (Zugegeben, es gibt reichlich Situationen, in denen ich diese Aussage auch nicht so unterschreiben würde.)
Und ganz bestimmt muss nicht jeder Kinder bekommen!
Die Zeiten, in denen „das doch irgendwie dazugehört“ (zu einer Beziehung, zum Erwachsenwerden oder zu was auch immer) sind zum Glück vorbei.
Jeder kann selbst entscheiden, ob er Nachwuchs bekommen mag. Ob Kinder für ihn ein so großes Glück bedeuten würden, dass dieses schlaflose Nächte und angegriffene Nerven aufwiegt. Oder ob er sich sein Leben lieber komplett selbstbestimmt und „frei“ vorstellt.
Finde ich voll okay. Was ich dagegen nicht okay finde: Wenn Leute zu Kindern so richtig blöd sind. Schon ganz oft erlebt.
Kinderlose Menschen und manchmal auch Leute, deren Töchter und Söhne vor vielen, vielen Jahren klein waren, haben oft eine völlig falsche Vorstellung von Kindern. Sie gehen davon aus, dass Kinder kleine Erwachsene sind – nur ohne 40-Stunden-Job und Feierabendbier, oder so ähnlich.
Aber das stimmt einfach nicht. Kinder sind Kinder.
Sie weinen viel, wenn sie Babys sind. Sie „trotzen“, wenn sie älter sind. Sie toben, sie lachen, sie rennen, sie schreien. Und das alles tun sie komplett unverstellt, egal, ob sie nun zu Hause sind, im Supermarkt, im Zug, im Museum oder sonstwo.
Und das ist auch okay so! Wir können nicht von ihnen erwarten, dass sie sich immer so benehmen, wie es uns lieb wäre. Ja klar, an einem gewissen Alter kann man versuchen, ihnen ins Gewissen zu reden. Manchmal klappt das, manchmal aber auch eben nicht. Und ja, das kann nerven. Total.
Natürlich probiere ich einiges, wenn meine Tochter in der „Öffentlichkeit“ laut ist und die anderen stören könnte.
Dies ist sicher kein Manifest dafür, Kinder rücksichtslos umhertollen zu lassen. Aber ein Appell an die „Großen“, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen.
Haben denn alle, die Kinder grundsätzlich „einfach nur nervig“ finden oder gar sagen: „Argh, ich HASSE Kinder!“ vergessen, dass sie selbst mal welche waren? Niemand ist in Schlips und Kragen auf die Welt gekommen und kannte sofort alle Benimmregeln des Knigge. Niemand wurde geboren mit dem ausgebildeten Gespür dafür, dass wir andere nerven könnten mit unseren Bedürfnissen. Wir alle haben geschrien, gezappelt, geweint, Leute angestarrt…
Kann man nicht zumindest versuchen, sich das in Erinnerung zu rufen?
Ich wiederum versuche, die „Belästigung“ durch mein Kind so klein wie möglich zu halten. Aber wie gesagt – sie ist ein Kind, kein Roboter, den ich programmieren kann.
Deswegen seid doch bitte nett! Redet normal mit Kindern – auch, wenn sie grad stören, seid nachsichtig und entspannt. Kinder lernen von uns – und schon bald werden sie groß sein. Und hoffentlich freundliche Menschen, weil sie gemerkt haben, wie viel besser es sich anfühlt, wenn man mit Respekt behandelt wird.