Meldungen wie diese sind zu schlimm, um sie wirklich begreifen zu können: Ein Ehepaar aus Österreich hat offenbar über Jahre gemeinsam ihre Tochter sexuell missbraucht. Erst als das Kind es schaffte, sich einer Lehrerin anzuvertrauen, kann sein Martyrium beendet werden.
Der Missbrauch beginnt, als das Kind fünf Jahre alt ist
Als das Mädchen fünf Jahre alt war, soll der Vater mit dem sexuellen Missbrauch begonnen haben. Das Kind vertraute sich daraufhin seiner Mutter an. Doch diese half ihm nicht, sondern unterstützte den Vater offenbar in seinen Taten und händigte ihm die gemeinsame Tochter aus. Und dabei bleibt es nicht: Die Mutter habe das Kind später auch selbst missbraucht, wie das RND berichtete.
Die Eltern standen inzwischen in Klagenfurt vor Gericht und wurden für ihre Taten zu vergleichsweise hohen Haftstrafen verurteilt. Der Vater des Kindes erhielt die Höchststrafe von 15 Jahren, die Mutter muss für zwölf Jahre ins Gefängnis.
Mädchen erzählt, dass es „beim Kindermachen” mitmachen musste
Die grausame Tat des Ehepaares wäre vielleicht nie ans Licht gekommen, wenn das Mädchen nicht noch einmal den Mut gefunden hätte, sich einem anderen Erwachsenen anzuvertrauen. Sie erzählte ihrer Lehrerin, dass sie Mama und Papa beim „Kindermachen” zusehen und auch mitmachen müsse. Zuvor war das Kind in der Schule wegen seiner Verwahrlosung aufgefallen. Die Lehrerin reagierte sofort und so konnten die Eltern schließlich verurteilt werden.
Der schreckliche Fall aus Österreich erregt auch deswegen so viel Aufsehen, weil die Mutter des Kindes am sexuellen Missbrauch beteiligt war. Denn sexueller Missbrauch durch weibliche Verwandte ist ein Tabuthema – obwohl es nachweislich Mütter gibt, die ihre Kinder sexuell missbrauchen. Das UKE hat kürzlich eine Studie zu Müttern als Täterinnen durchgeführt.
Info: Wie reagiere ich, wenn ich vermute, dass ein Kind missbraucht wird?
Bitte schaut nicht weg, wenn ihr den Verdacht habt, dass ein Kind sexuell missbraucht wird. Am besten wendet ihr euch ans Jugendamt, das geht auch anonym. Falls es um eine Straftat geht, informiert bitte auch die Polizei.
Oder ihr wendet euch an:
Dunkelziffer. e.V.: 040 – 42 10 700 10
Hilfe für Kinder und Jugendliche, die Missbrauch erlebt haben gibt es auch hier:
Nummer gegen Kummer: Telefon: 116 111
Auf der Website gibt es die Möglichkeit, mit Beratern zu chatten.
Ansprechpartner für Menschen, die das Gefühl haben, pädophile Neigungen zu besitzen:
Kein Täter werden : Tel.: 030 – 450 529 450. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht.