Ist es fies, wenn Kinder Geburtstagseinladungen in der Klasse verteilen?

Oft sind Kinder schon Wochen vor ihrem Geburtstag aufgeregt: Kein Wunder, so eine Geburtstagsparty mit Geschenken, Kuchen und Freunden ist für die Kleinen ein großer Spaß!

Nun gab es aber ausgerechnet um das Thema Kindergeburtstag einen viralen Streit.

Eine Mama beschwerte sich öffentlich auf TikTok, weil sie von der Klassenlehrerin ihrer Tochter angerufen wurde. Das Mädchen hatte Einladungen zu ihrer Geburtstagsparty in der Klasse verteilt. Das Problem: Es waren nur sechs der 27 Kinder eingeladen.

Die Mutter ätzte auf TikTok: „Es soll eine Geburtstagsparty sein und keine Großveranstaltung.” Sie war sauer, dass die Lehrerin vorschlagen hatte, dass ihr Kind beim nächsten Mal alle Kinder einladen könnte. Sie erntete mit ihren Aussagen viel Zustimmung von anderen Eltern, die sich ebenfalls über die Vorgabe der Lehrerin aufregten.

Müssen Eltern immer die ganze Klasse einladen?

Die Vorstellung von 27 partylustigen Grundschülern dürfte vielen Eltern die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Schließlich müssen die Kinder auch alle beschäftigt werden und nicht zuletzt ist auch der finanzielle Aufwand größer. Eine Geburtstagsparty mit einer kleinen Gruppe lässt sich einfach besser organisieren.

Und außerdem: Meistens mag das eigene Kind doch auch gar nicht alle Kinder in der Klasse. Sollte es wirklich auch Kinder einladen müssen, mit denen es womöglich nicht einmal befreundet ist?

Lehrerin Sydney findet es gut, dass die Mutter ermahnt wurde

Lehrerin Sydney hat das Video der empörten Mutter gesehen und antwortet mit einem TikTok darauf. Denn sie findet: Dass die Frau ermahnt wurde, weil ihre Tochter nur ein paar Kinder aus der Klasse eingeladen hat, ist vollkommen richtig. Die empörten Eltern bezeichnet sie als „abgehoben und abscheulich”.

Harte Worte, oder? Doch Sydney meint: „Ich habe schon oft beobachtet, wie niedergeschlagen Kinder sind, wenn sie nicht eingeladen werden.” Die Eltern tun so, als ob ihre Kinder in einer rosaroten Zuckerwatte-Welt leben, dabei würden auch Kinder wissen, dass das Leben nicht immer fair ist.

„Manche meiner Schüler übernachten in Autos, manche haben keine Eltern mehr. Manche wissen nicht, wann es die nächste warme Mahlzeit gibt.” Diese Kinder, die kein stabiles und fürsorgliches Elternhaus haben, haben es oft schwer Freundschaften zu schließen – was wiederum dazu führt, dass sie nur selten zu Geburtstagsfeiern eingeladen werden.

„Ich werde nicht zulassen, dass ihr diese Kinder zusätzlich daran erinnert, dass sie keinen Beliebtheits-Wettbewerb gewinnen.”

Aber denkt Sydney wirklich, dass die Eltern deswegen alle Kinder aus der Klasse einladen sollten?

Nein, dass das nicht immer machbar ist, ist der Lehrerin bewusst. Doch es gibt ja noch eine andere Möglichkeit: Die Kinder könnten ihre Einladungen nach der Schule verteilen. Im Zeitalter von Social Media hätten die Eltern genügend Möglichkeiten, einander zu kontaktieren und im Privaten für die Kinder Verabredungen zu treffen.

Hm, da hat die Lehrerin vielleicht nicht ganz unrecht, oder? Schließlich erinnert sich bestimmt jeder noch an eine unangenehme Situation aus der eigenen Kindheit, in der man ausgegrenzt wurde.

Wie handhabt ihr das bei den Geburtstagen eurer Kinder? Verratet es uns gerne in den Kommentaren!

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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