Aminosäuren sind ein wichtiger und lebensnotwendiger Bestandteil unseres Körpers. Dabei unterscheidet man zwischen „essentiellen“ und „nicht-essentiellen“ Aminosäuren. Die essentiellen kann unser Körper nicht selbst bilden, deshalb ist es wichtig, dass wir sie ihm über die Nahrung zuführen. Das gilt natürlich auch, wenn du ein Baby erwartest! Was Aminosäuren in der Schwangerschaft so wichtig macht, und warum du von speziellen Aminosäuren-Präparaten trotzdem lieber Abstand halten solltest, erklären wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Aminosäuren sind Bausteine von Eiweiß.
- Dein Bedarf an Eiweiß steigt während der Schwangerschaft, aber eine ausgewogene Ernährung liefert mehr als genug Eiweiß.
- Am besten verzichtest du in der Schwangerschaft auf Aminosäure-Präparate.
- Mit bestimmten Lebensmitteln kannst du deinen Bedarf gut decken.
2. Welche Rolle spielen Aminosäuren in der Schwangerschaft?
Aminosäuren sind die Bausteine von Eiweiß. Dein Körper spaltet das Eiweiß aus tierischen und pflanzlichen Quellen in der Nahrung auf, um die für deine Zellen und dein wachsendes Baby benötigten Aminosäuren bereitzustellen. Dein Bedarf an Eiweiß steigt während der Schwangerschaft, aber eine ausgewogene Ernährung liefert mehr als genug Eiweiß. Wenn du eine Vielzahl von Eiweiß aus verschiedenen Quellen zu dir nimmst, kannst du sicherstellen, dass du die verschiedenen benötigten Aminosäuren aufnimmst.
Vorsicht: Die Menge, die in Aminosäurepräparaten enthalten ist, ist viel größer als die in einer normalen Ernährung. Wenn du eine übermäßige Menge einer Substanz zu dir nimmst, kann das unbeabsichtigte Auswirkungen auf deinen Körper haben.
3. Sind Aminosäure-Präparate in der Schwangerschaft sicher?
Leider gibt es nur wenige Informationen über die Sicherheit von Aminosäurepräparaten während der Schwangerschaft, und es gibt auch keine speziellen Warnungen vor der Einnahme dieser Präparate während der Schwangerschaft oder Stillzeit. Sicherheitshalber solltest du sie aus diesem Grund während der Schwangerschaft vermeiden. Allerdings ist es im Normalfall auch nicht nötig Aminosäuren zu supplementieren, da eine abwechslungsreiche Ernährung eine ausreichende Versorgung damit sicherstellt.
Dazu kommt, dass es in Deutschland zwar gesetzliche Vorgaben zu Nahrungsergänzungsmitteln gibt. Wenn du die Präparate aber zum Beispiel über das Internet und damit eventuell aus dem Ausland kaufst, kann es sein, dass es dort andere Vorgaben gibt. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass die Dosis des Produkts von der angegebenen Menge der einzelnen Kräuter abweicht. In anderen Fällen kann das Produkt mit anderen Substanzen wie Metallen verunreinigt sein.
Wenn du schwanger bist und die Einnahme von Aminosäure-Präparaten in Erwägung ziehst, solltest du unbedingt zuerst deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin konsultieren. Eine Selbstbehandlung kann schwerwiegende Folgen haben.
4. Was passiert, wenn ich nicht genügend Proteine, sprich Aminosäuren, in der Schwangerschaft zu mir nehme?
Eine niedrige mütterliche Eiweißzufuhr kann aufgrund eines Mangels an bestimmten Aminosäuren, die für den Zellstoffwechsel und die Zellfunktion wichtig sind, zu Wachstumsbeschränkung beim Baby führen. Aminosäuren sind überlebenswichtig und das bereits für dein ungeborenes Kind.
5. Was sind Aminosäuren überhaupt und warum sind sie in der Schwangerschaft so wichtig?
Aminosäuren sind Moleküle, die sich zu Proteinen verbinden. Aminosäuren und Proteine sind die Bausteine des Lebens. Wenn Proteine verdaut oder abgebaut werden, bleiben Aminosäuren übrig. Der menschliche Körper verwendet Aminosäuren zur Herstellung von Proteinen, die dem Körper helfen:
- die Nahrung abzubauen
- zu wachsen
- Körpergewebe auf- und abzubauen und zu reparieren
- viele andere Körperfunktionen auszuführen.
Aminosäuren können vom Körper auch als Energiequelle genutzt werden.
Aminosäuren werden in drei Gruppen eingeteilt:
- Essentielle Aminosäuren
- Nicht-essentielle Aminosäuren
- Semi-essentielle Aminosäuren
Essentielle Aminosäuren
Essentielle Aminosäuren können vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Sie müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Die 9 essentiellen Aminosäuren sind: Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin.
Nicht-essentielle Aminosäuren
Nicht-essentiell bedeutet, dass unser Körper die Aminosäure selbst herstellen kann, auch wenn wir sie nicht über die Nahrung aufnehmen. Zu den nicht-essentiellen Aminosäuren gehören: Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutaminsäure, Glutamin, Glycin, Prolin, Serin und Tyrosin.
Semi-essentielle Aminosäuren
Bedingte Aminosäuren sind in der Regel nicht essentiell, außer in Zeiten von Krankheit und Stress. Zu den bedingten Aminosäuren gehören: Arginin, Cystein, Glutamin, Tyrosin, Glycin, Ornithin, Prolin und Serin.
6. Diese Lebensmitteln versorgen mich mit Aminosäuren – nicht nur in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist es besonders wichtig, dass du alle benötigten Aminosäuren zu dir nimmst. Das heißt, du solltest darauf achten, dass möglichst täglich Lebensmittel auf deinem Speiseplan stehen, die hochwertige Proteine enthalten. Die beste Quelle dafür ist rotes Fleisch, auch in anderen tierischen Produkten stecken viele Aminosäuren. Aber keine Sorge: Auch, wenn Du Vegetarier bist, gibt es Lebensmittel, die dich mit den wichtigen Stoffen versorgen.
In diesen Lebensmitteln stecken viele hochwertige Proteine:
- Rotes Fleisch
- Fisch
- Geflügel
- Eier
- Milch
- Hülsenfrüchte
- Nüsse
- Weizenkeime
- Sojabohnen
- Haferflocken
- Hanfsamen
Du musst nicht bei jeder Mahlzeit essentielle und nicht essentielle Aminosäuren zu dir nehmen, aber ein ausgewogenes Verhältnis über den ganzen Tag ist wichtig.
7. Ratgeber: Ernährung in der Schwangerschaft
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