Oh, Tannenbaum, oh Tannnnenbaaaaum – wen bringst du mit ins Zimmer?

Zu und zu schön, so ein geschmückter Tannenbaum, der am Heiligen Abend der ganze Wohnzimmer erhellt, oder? Hach….

Vielleicht in meinem nächsten Leben: Wir haben ein echt kleines, echt vollgestelltes Wohnzimmer und können von einer großen Nordmanntanne nur träumen. Trotzdem, ich lasse mir die Freude nicht ganz nehmen und bestehe auf einen Mini-Baum. Da diese irgendwie selten schön gewachsen sind, hatten wir schon alles: zur Seite gebogen, relativ kahl, fast alle Zweige auf einem Drittel des Baumes verteilt. Puh. Dieses Jahr werden wir einen wunderschönen haben, das ist jetzt schon sicher. Warum? Weil er aus der Fabrik kommt.

Jawoll, wir haben jetzt einen künstlichen Baum.

Wollte ich nie. Unromantisch fand ich das, in seiner Skurrilität gleich hinter verstaubten Seidenblumen.

Aber als ich diese Nachricht heute morgen gelesen habe, war ich zumindest ein bisschen versöhnt. Denn: Weihnachtsbäume ziehen nicht immer alleine bei uns ein. Ganz oft bringen sie sich Andenken aus ihrer alten Bleibe mit. Lebendige.

Denn ein Weihnachtsbaum kann bis zu 25.000 Insekten mit ins Haus bringen!

So berichtet es jedenfalls Bunte.de und bezieht sich dabei auf eine norwegische Studie. Dort haben Wissenschaftler der Universität in Bergen sich geschlagene Weihnachtsbäume einmal genauer unter die Lupe genommen. Der Hammer: Pro Baum fanden sie tatsächlich bis zu 25.000 Insekten, die zwischen den gemütlichen Nadeln eigentlich überwintern wollten. Daher sind sie auch relativ inaktiv und fliehen nicht, wenn der Baum abgeholzt und transportiert wird.

Stattdessen haben Milben, Motten, Läuse, Zecken und Spinnen unfreiwillig eine neue Heimat gefunden. Dort ist es warm und hell, fast wie im Frühling draußen… Deswegen wachen die kleinen Krabbler in unseren Wohnzimmern langsam auf und fangen an zu krabbeln, hüpfen, kriechen…

Bleibt natürlich die Frage: Ist das denn wirklich schlimm?

Nö. Zumindest für uns Menschen nicht. Ein bisschen eklig kann man das natürlich finden. Aber: Die Insekten verhungern in der Regel, bis auf ein paar Käferlein, die in und von der Rinde leben. Für die Insekten ist das Ganze also nicht so toll. Sie sterben, fallen vom Baum und werden dann meist unbemerkt weggesaugt.

Muss man also nichts gegen die Insekten tun?

Nee, muss man nicht. Viel kann man auch nicht tun, selbst das Mittel, mit dem die Bäume vorm Verkauf eingesprüht werden, hilft nicht gegen die Insekten, sondern dient nur der längeren Haltbarkeit der Tannenbäume.

Man kann seinen Baum aber, bevor man ihn ins Haus holt, kräftig durchschütteln. So fallen schon mal einige Zecken etc. aus den Zweigen.

Eine Ausnahme gibt es allerdings:

Wer an seinem Weihnachtsbaum solche „Bälle“ findet, sollte diese sofort vom Baum entfernen und in den Garten bringen. Dabei handelt es sich um ein Nest von Gottesanbeterinnen mit 100 bis 200 Eiern darin.

Am besten schneidet man das Nest dafür komplett mit den dazugehörigen Zweigen ab.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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