Zu viele Tässchen Salbeitee können in der Schwangerschaft zu einem Risiko für dein ungeborenes Kind werden. Verantwortlich dafür ist ein spezieller Stoff, der sich im ätherischen Öl der Heilpflanze versteckt. Wie viel Salbeitee in der Schwangerschaft noch okay ist und was du beim Genuss bedenken solltest, das zeigen wir dir hier.
Was du über Salbeitee in der Schwangerschaft wissen musst
Eine Schwangerschaft stellt das gesamte Leben auf den Kopf. Plötzlich musst du nicht nur für deine eigene Gesundheit, sondern auch für die deines kleinen Zwerges sorgen, der über die Nabelschnur an deinem Blutkreislauf angedockt ist. Alles, was du zu dir nimmst, kommt auch bei deinem Baby auf den Teller – und das reagiert auf einige Lebensmittel besonders empfindlich.
Salbeitee enthält das Nervengift Thujon. Deshalb kann das leicht bitter schmeckende Heilkraut bei zu hoher Dosierung zu Vergiftungserscheinungen führen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass du eine solch hohe Dosierung erreichst.
Wenn du dir während deiner Schwangerschaft bereits hin und wieder ein Tässchen Salbeitee aufgebrüht hast, musst du dir also keine Sorgen machen. Geringe Dosen des Nervengiftes Thujons verkraften du und dein Baby.
Regelmäßig oder in größeren Mengen solltest du jedoch Salbeitee nicht trinken.
In Maßen genossen hat Salbeitee aber sehr viele positive, gesundheitsfördernde Eigenschaften. Es gilt also, gut abzuwägen, welche Vor- oder Nachteile überwiegen.
Was „kann“ Salbeitee?
Salbeitee wird aus den getrockneten oder frischen Blättern der Salbeiart „Echter Salbei“ (Salvia Offizinalis) hergestellt und zählt zu den bekanntesten Heilkräutern. Die Blätter enthalten unter anderem Bitterstoffe, ätherische Öle und Gerbstoffe. Daneben versorgen sie den Körper mit einer Flut an Mineralien wie Kupfer, Zink und Magnesium sowie Vitamin K. Salbeitee entfaltet seine Heilwirkung, indem er Bakterien und Viren bekämpft, die Durchblutung im Körper ankurbelt, Krämpfe lindert und dafür sorgt, dass sich das Gewebe zusammenzieht, also „adstringierend“ wirkt.
Salbei wird bei folgenden Beschwerden als gesundheitsförderndes Naturheilmittel eingesetzt:
- Erkältungen: Salbei befeuchtet Schleimhäute, öffnet die Atemwege und kurbelt den Abfluss von Sekreten an. Auf diese Weise hilft Salbeitee vor allem bei Erkältungen und Erkrankungen der Atemwege.
- Hormonschwankungen: In den Wechseljahren fährt der Körper die Produktion von Östrogen herab. Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen können die Folge sein. Salbei lindert diese Symptome durch seine adstringierende Wirkung.
- Entzündung des Zahnfleischs: Viele Schwangere leiden in der Schwangerschaft unter vermehrtem Zahnfleischbluten. Salbeitee tötet Bakterien im Mundraum ab, reduziert so das Risiko einer Entzündung und beruhigt das Zahnfleisch.
Welche Nachteile kann Salbeitee in der Schwangerschaft mit sich bringen?
Während der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt im Körper so drastisch wie zu keinem anderen Zeitpunkt im Leben einer Frau – ausgenommen der Menopause. Das merken Schwangere an erfreulichen Auswirkungen wie dichtem Haar und strahlender Haut, aber auch an einigen weniger erfreulichen. Dazu gehört die Neigung zum Zahnfleischbluten. Um diese zu lindern, wäre unter normalen Umständen der Griff zum Salbeitee clever; in der Schwangerschaft ist Salbeitee jedoch nicht gesund. Denn das Heilkraut enthält unter anderen das Nervengift Thujon.
Welche Risiken birgt dieses Nervengift für die Mama?
Thujon verbirgt sich in den ätherischen Ölen des Salbeitees. Bei übermäßigem Genuss von Salbeitee in der Schwangerschaft kann das Nervengift Übelkeit, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme oder Schwindel hervorrufen.
Und welche Nachteile hat Thujon für das Ungeborene?
Tatsache ist: Zu diesem Thema existieren keine verlässlichen Studien. Sowohl Thujon als auch die im Salbeiblatt enthaltenen Gerbsäuren können aber wohl dazu führen, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. Das steigert die Gefahr von Blutungen, verfrühten Wehen oder einer Fehlgeburt. Zudem hemmt Salbeitee den Milchfluss von Schwangeren und Stillenden. Daher solltest du kurz vor der Geburt und während der Stillzeit auf jeden Fall auf diese Teesorte verzichten.
Was ist mit anderen Salbeiprodukten in der Schwangerschaft?
Die Blätter der Salbeipflanze gibt es nicht nur in Teeform. Salbei findest du auch in verschiedenen Gerichten wie Pasta, aber auch in Salbeibonbons, gemahlen als Gewürz, als ätherisches Öl und als Salbei-Extrakt. Insbesondere Öl und Extrakt sind für Schwangere ungeeignet, da die Konzentration an Thujon hier besonders hoch ist. Genauere Informationen geben wir dir dazu in unserem Artikel über Salbei in der Schwangerschaft – lies hier gern nochmal nach.
Welche Alternativen gibt’s zu Salbeitee in der Schwangerschaft?
Schau dich für die Dauer deiner Schwangerschaft doch einfach nach einem anderen Lieblingstee um. Ingwertee, Hagebuttentee oder Fencheltee sind unbedenkliche Alternativen zu Salbeitee und schmecken wunderbar, wenn du dich zum Füße hochlegen und Babybauchstreicheln auf das Sofa kuschelst. Generell gilt: Bei Fragen, Problemen oder Unsicherheiten wende dich direkt an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen. Die wissen ganz genau, was für dich und dein Baby während der Schwangerschaft am besten ist.
Übrigens: Wenn dein Kind auf der Welt ist, findest du hier alle Infos zu Salbeitee in der Stillzeit und Salbeitee fürs Baby.
Unsere Quellen:
www.netdoktor.de/heilpflanzen/salbei/
www.medikamente-per-klick.de/images/products/medikamenteperklick/beipackzettel/02094287.pdf
https://www.fnr.de/presse/pressemitteilungen/aktuelle-mitteilungen/aktuelle-nachricht/der-echte-ssalbei
www.spektrum.de/lexikon/biologie/gerbstoffe/27573
www.spektrum.de/lexikon/biologie/flavonoide/24810
Wie sieht’s mit anderen Getränken in der Schwangerschaft aus?
- Alkoholfreies Bier in der Schwangerschaft
- Grüner Tee in der Schwangerschaft
- Cola in der Schwangerschaft
- Kaffee in der Schwangerschaft