Es gibt Sprüche von Außenstehenden, bei denen würden Mütter ihren Kindern am liebsten die Ohren zu halten. Meistens sind sie nicht böse gemeint, trotzdem sind sie nicht mehr zeitgemäß und manchmal sogar gefährlich.
Egal ob die Großeltern, Freunde oder gänzlich unbekannte Menschen: Irgendwer kommt bestimmt auf die Idee, das Kind ungefragt zu belehren oder zu erziehen. Manche Sätze mögen auf den ersten Blick harmlos wirken, können aber trotzdem schädlich sein, wenn ein Kind sie immer wieder gesagt bekommt. Andere sind schlichtweg grausam und grenzen an emotionale Gewalt.
5 Sätze, die keiner zu Kindern sagen sollte
Wir haben unserer Echte-Mamas-Community gefragt, welche Beispiele sie am schlimmsten finden. Hier kommen ihre Antworten:
1. „Bist selbst schuld, brauchst jetzt gar nicht zu weinen!”
Diesen harten Satz bekam der Zweijährige einer Echten Mama mal zu hören, nachdem er herum alberte und deswegen stolperte. „Der Spruch kam von der Oma, ich habe ihr dann aber erklärt, dass er auch weinen darf, wenn er ‚selber Schuld‘ ist. Mein Sohn war nicht einmal drei Jahre alt.”
Zum Glück hat die Mama diese Situation gleich geklärt, denn schlimmstenfalls lernt das Kind durch solche Sätze, dass es nicht getröstet wird, wenn es Schmerzen empfindet und obendrein fühlt es sich schuldig, weil es herumgealbert hat. Also eine sehr traurige und fiese Botschaft, die man Kindern damit vermittelt.
2. „Wenn du nicht sofort aufisst, dann scheint morgen die Sonne nicht mehr.”
Leider war es früher in vielen Familien normal, die Kinder zum Aufessen zu zwingen. Und noch heute hört man diesen oder ähnliche Sätze ab und zu. Dabei weiß man längst, dass solche Drohungen ein gestörtes Essverhalten auslösen können. Ist ja auch irgendwie logisch: Denn wer immer mehr essen muss, als er eigentlich möchte, der verlernt schlimmstenfalls auf das eigene Sättigungsgefühl zu hören.
Platz 3: „Das hat es bei uns früher aber nicht gegeben.”
Dieser Spruch kommt geradewegs aus der „Früher-war-alles-besser”-Kiste und ist damit mehr als verstaubt. Entsprechend hört man ihn manchmal von älteren Verwandten oder vielleicht sogar Fremden. Doch so wie diese Menschen über dich und dein Kind den Kopf schütteln mögen, so dürfen Mamas über diesen Spruch den Kopf schütteln, denn er hat absolut keine Aussagekraft. Nur weil die Kinder früher vielleicht anders erzogen wurden, heißt das noch lange nicht, dass es besser war.
Platz 4: „Ist doch nicht so schlimm, bitte hör‘ auf zu weinen!”
Zugegeben: Dieser Satz rutscht schnell mal raus, wenn das Kind weint wie verrückt, aber die Gründe für uns Erwachsene banal wirken. Es gibt ihn auch noch in den Varianten: „Beruhige dich jetzt erstmal“ (im viel zu genervten Tonfall) und „Alles wird gut“ (in vollkommener Hilflosigkeit gegenüber dem untröstlichen Kind). Solche Sätze können verletzend sein, denn wie würden wir uns fühlen, wenn jemand etwas, was uns wichtig ist, so beiseite wischt? Was du stattdessen sagen könntest, um dein Kind zu trösten, verraten wir dir HIER >>>>
Platz 5: „Wenn du nicht lieb bist, dann kommst du ins Heim!”
Wer seinen Kindern droht, sie ins Heim zu geben, wenn sie nicht „lieb” oder „artig” sind, der bringt ihnen bei, dass die Liebe zu ihnen an Bedingungen geknüpft ist („artig sein”) und dass ihre Familie kein sicherer Ort ist, auf den sie sich verlassen können. So einen grausamen Spruch sollte wirklich kein Kind mehr hören müssen!
Gemeinsam umdenken und es besser machen
Den meisten Menschen ist gar nicht bewusst, welches Signal sie mit solchen Sätzen senden. Denn gerade dann, wenn man sich hilflos fühlt oder gestresst ist, greift man schnell auf bekannte und althergebrachte Floskeln zurück, ohne darüber nachzudenken, welche Botschaft wirklich dahintersteckt.
Vielleicht wurden manche der Sätze früher zu den Sprüche-Klopfern selbst gesagt, als sie noch ein Kind waren? Gelernt haben sie davon sicher nichts Gutes, deswegen ist es wichtig umzudenken und aufzuklären.
Erzählt uns gerne in den Kommentaren, welche Sprüche ihr so richtig schlimm fandet, die andere an eure Kinder gerichtet haben. Wir sind gespannt darauf, von euren Erfahrungen zu lesen.