Wir Mamas müssen jeden Tag unzählige Entscheidungen für unsere Kinder treffen. Nicht jede davon ist einfach.
Manchmal wünschen wir uns im Nachhinein auch, wir hätten anders entschieden. Zum Beispiel dann, wenn wir gestresst oder übermüdet waren und entsprechend überreagiert haben oder nicht konsequent geblieben sind.
Doch auch wenn es nicht immer perfekt läuft, so geben wir doch alle täglich unser Bestes für unsere Lieben.
Trotzdem sind wir immer wieder Kritik darüber ausgesetzt, wie wir mit unseren Kindern umgehen.
Das wurde durch eine Umfrage unter 2.000 Eltern bestätigt, die am CS Mott Kinderkrankenhaus in Michigan (USA) durchgeführt wurde. Die Antworten von 475 befragten Müttern aus dieser Gruppe, deren Kinder zwischen 0 und 5 Jahren alt sind, wurden nun ausgewertet und vorgestellt.
61 Prozent der befragten Mamas gaben an, regelmäßig für ihre erzieherischen Entscheidungen kritisiert zu werden. Dabei drehe es sich immer wieder um dieselben Themen:
Die meisten Mütter, nämlich 70 Prozent der Befragten, würden dafür kritisiert, ihrem Kind nicht genug Disziplin beizubringen. Dauerbrenner beim Einmischen seien auch die Bereiche Ernährung (52%) und Schlaf (46%), die Stillen-oder-Fläschchen-Thematik (39 %), die Sicherheit des Kindes (20%) sowie die Kinderbetreuung (16%).
Doch die Kritik kommt nicht – wie vielleicht erwartet – überwiegend von außen, also zum Beispiel von anderen Müttern oder aus den sozialen Netzwerken. Vielmehr wird vor allem innerhalb der Familie kritisiert, also vom Vater des Kindes (36%), von den Eltern (37%) und den Schwiegereltern (31%).
Die Streitursache zwischen Müttern und (Schwieger-)Eltern liegt auf der Hand: Großeltern kennen meist nicht die neueren Ansätze oder Empfehlungen, sondern richten sich nach dem, was bei ihnen gut funktioniert hat.
Zur Verteidigung sei gesagt: Klar, keiner kann alles wissen – und es ist schwer, sich von alten Methoden zu trennen. Auch eine unterschiedliche kulturelle Herkunft kann die Verständigung zwischen den Generationen erschweren.
Doch Ohrfeigen als Erziehungsmittel oder strikter Gehorsam sind – und waren auch nie – zeitgemäß.
Interessant ist übrigens, wie unterschiedlich sich diese Kritik auf die Mütter auswirkt. 67 Prozent der Befragten gaben an, dass die Kritik sie dazu bewege, sich intensiver mit ihren Erziehungsmethoden auseinanderzusetzen.
So besorgen sich viele zunächst weitere Informationen zum Thema, wenn sie in einem Bereich kritisiert werden. 60 Prozent recherchierten dabei selbst, 53 Prozent befragten die Kinderärztin oder den Kinderarzt.
Erst dann lassen sie sich darauf ein, ihre erzieherischen Entscheidungen gegebenenfalls zu überdenken und anzupassen. Oder sie nutzen die Informationen als Bestätigung ihrer Methoden – und präsentieren diese auch ihren Kritikern.
Immerhin 62 Prozent der Mütter fühlten sich durch die Kritik anderer jedoch gleichzeitig stark verunsichert. Diese Unsicherheit wirkt sich sehr negativ auf die Mutter, aber auch auf das Kind aus.
In der Folge meidet die Hälfte der Mütter diejenigen Personen, von denen sie viel Kritik ernten. So hängt zum Beispiel auch die Frage, wo die Familie Feiertage wie Weihnachten oder Ostern verbringt, davon ab, wie stark sie dort Kritik ausgesetzt sind.
Die gegenseitige Kritik unter Müttern ist dagegen deutlich seltener – wie toll! Das mag unter anderem daran liegen, dass laut der Umfrage 56 Prozent aufhörten, andere Mütter zu kritisieren, nachdem sie selbst Kritik erlebt haben.
Wie war das nochmal? Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.
Manchmal stimmen alte Überzeugungen ja doch…