Mutter warnt Eltern: Sohn erblindet fast wegen Bakterien in Badespielzeug

Das Quietsche-Entchen ist wahrscheinlich eines der beliebtesten Badespielzeuge für Kinder, dabei ist es überhaupt nicht fürs Baden geeignet. Die Gummi-Tiere können sogar richtig gefährlich werden. Das beweist nicht zuletzt der Blick ins Innere, denn dort schimmelt es meistens gewaltig, wenn das Entchen nass wird.

Auch wir haben schon ein Quietsche-Entchen aufgeschnitten und zeigen das ekelerregende Ergebnis auf TikTok: Ein dicker braun-grüner Schimmel-Schleim überzieht die kompletten Innenwände. Mittlerweile haben viele Eltern solche Videos gesehen und prüfen die Badespielzeuge regelmäßig. Doch was viele nicht wissen, auch wenn kein Schimmel zu erkennen ist und die Gummitiere regelmäßig entleert werden, können sich gefährliche Krankheitserreger bilden.

Dass mit den unsichtbaren Bakterien nicht zu spaßen ist, beweist ein Fall aus Chicago.

Der zweijährige Baylor spielte in der Badewanne am liebsten mit seinen Gummitieren – und zog sich dabei eine schlimme bakterielle Infektion im Auge zu. Seine Mama Eden Strong teilte ihre beunruhigen Erfahrungen, um andere Eltern zu warnen.

Denn die Mutter wusste, dass Wasser in Gummitieren gefährlich werden kann. Deswegen hatte sie die Gummitiere nach jedem Baden ausgedrückt und sie alle paar Wochen mit einem Desinfektionsmittel gereinigt. Was sie allerdings nicht ahnt: Die Quietsche-Tierchen trocknen niemals vollständig und deswegen kann auch das Desinfizieren nicht vollständig verhindern, dass sich Bakterien bilden.

In 4 von 5 Gummi-Tieren lassen sich krankheitserregende Bakterien nachweisen

Es gibt sogar offizielle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Gefahren durch das unappetitliche Phänomen in der Badewanne, denn das Wasserforschungsinstitut Eawag aus Zürich hat es untersucht. In vier von fünf benutzten Tieren haben die Forscher potenziell krankheitserregende Bakterien gefunden. In einigem Badespielzeug fanden sie sogar Legionellen oder die als hartnäckige Krankenhauskeime bekannten Stäbchenbakterien Pseudomonas aeruginosa.

So muss es auch beim Badespielzeug des kleinen Baylor gewesen sein. Denn Mama Eden erinnert sich, dass ihre Nanny sie darauf hinwies, dass ihr Sohn sich mit einem Gummi-Tier beim Spielen Wasser ins Auge gespritzt hat. Eden stellt fest, dass das Auge des Zweijährigen tatsächlich leicht gerötet ist, denkt sich zunächst aber nichts dabei. Doch noch am gleichen Abend ist die Rötung schon so stark geworden, dass sie mit Baylor in die Notaufnahme fährt.

Dort werden die Eltern vom Arzt beruhigt, er diagnostiziert eine Bindehautentzündung  und verschreibt Augentropfen.

Der Arzt lobt Eden, dass sie so schnell reagiert hat und verspricht, dass die vermeintliche Bindehautentzündung bei regelmäßiger Anwendung der Augentropfen bald verschwunden sein wird. Die Mutter ist erleichtert. Weil sie alles tun möchte, um die Heilung zu beschleunigen, weckt sie Baylor nachts, um ihn noch einmal Augentropfen zu geben, anstatt bis zum morgen damit zu warten.

Doch als sie das Licht anschaltet, bekommt sie beim Anblick ihres Sohnes einen Schock: Sein Auge ist extrem angeschwollen und die Rötung breitet sich mittlerweile sogar schon über seine Wange aus. Sie reagiert sofort und bringt ihren Sohn wieder in die Notaufnahme. Dort stellen die Ärzte eine starke Infektion des Auges fest, vermutlich durch Streptokokken oder Staphylokokken im Badespielzeug verursacht.

Der Zweijährige bekommt Antibiotika, doch diese scheinen nicht zu helfen.

„Sein Auge war so geschwollen, dass der weiße Teil zwischen seinem Augenlid herausgequollen war und seine Iris verdeckt war“, erinnert sich Eden an den dramatischen Zustand ihres Sohnes. Er leidet außerdem unter sehr hohem Fieber. Es wird sogar noch schlimmer, denn die Entzündung breitet sich nach wenigen Tagen auf sein komplettes Gesicht und auch auf das zweite Auge aus. Die Ärzte bereiten die Eltern darauf vor, dass der kleine Junge sein Augenlicht komplett verlieren könnte.

Eine Woche dauert es, bis sich Baylors Zustand endlich bessert. Er hat großes Glück, beide Augen heilen, ohne dass erkennbare Schäden auf der Netzhaut zurückbleiben. Die Ärzte erzählen den Eltern später, dass der Junge nicht nur hätte erblinden können, sondern sich die Entzündung schlimmstenfalls auch auf sein Gehirn ausgebreitet hätte.

Inzwischen hat sich der kleine Sohn von Eden vollständig erholt, die Familie ist mit dem Schrecken davon gekommen.

Doch sein Fall erhöht den Druck auf die Hersteller von Gummi-Tieren, denn sie könnten das Spielzeug sicherer machen. Zu diesem Schluss kamen auch die Wissenschaftler aus Zürich, sie forderten:  „Strengere Vorschriften für die Kunststoffe, die für die Entchen verwendet werden.“ Das bedeutet, prinzipiell härtere Plastikarten.

Bis dahin hilft nur eines: Badewannen-Verbot für Quietsche-Entchen & Co!

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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