Wir haben es längst geahnt und nun belegt auch eine neue Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB):
Frauen werden durch die Mutterschaft in traditionelle Rollen und unbezahlte Tätigkeiten gedrängt – auf Kosten von Karriere und Alterssicherung.
Insgesamt 63 Stunden fallen im Durchschnitt wöchentlich für Beruf und unbezahlte Tätigkeiten wie Haushalt und Zur Arbeit-Pendeln an. Kinderlose Paare teilen sich diese heute meist gleichberechtigt auf. Doch mit der Elternschaft ändert sich dies schlagartig.
Junge Mütter übernehmen mit der Geburt des ersten Kindes einen viel größeren Anteil der unbezahlten Aufgaben, die mit dem Nachwuchs stark ansteigen. 51 Wochenstunden bringen sie dann für die Familie auf, nur 12 Stunden pro Woche widmen sie ihrem Beruf. Väter dagegen bleiben im Schnitt mit 31 Stunden im Job.
Dies wirkt sich zum einen auf die Partnerschaft aus, in der die Gleichberechtigung flöten geht. Soziologin Ralina Panova vom BiB sagt: „Obwohl das Bewusstsein zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesellschaftlich gestiegen ist, führt die Geburt eines Kindes immer noch zu einer Retraditionalisierung der Geschlechterverhältnisse“.
Das heißt, die Paare fallen wieder in die traditionelle Rollenverteilung zurück. Die Frauen kümmern sich hauptsächlich um die Kinder und den Haushalt. Die Männer sind die Haupt- oder Alleinversorger der Familie und konzentrieren sich auf ihren Beruf.
Die Mütter nehmen dafür nicht nur kurzfristige Gehaltseinbußen in Kauf, sondern auch langfristig schlechtere Karrierechancen. Als Konsequenz verdienen sie im Laufe ihres Lebens deutlich weniger als die Väter. Dadurch machen sie zwangsläufig Abstriche bei der Altersversorgung. Einer der Gründe, warum vor allem Frauen heute von Altersarmut bedroht sind.
Und das ist wirklich ungerecht!