Ein Baby, das im Auto geboren wird und dann noch in einer intakten Fruchtblase? Ean Jamal hat es geschafft – und ist schon alleine deswegen eine kleines Wunder.
Nur eines von 80.000 Babys wird mit einer intakten Fruchtblase geboren. Über die Anzahl der Geburten im Auto gibt es keine verlässliche Statistik, aber auch dafür ist die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch.
Zum Glück! Sind beide Geburtssituationen doch risikoreich für die Gesundheit des Kindes und der Mutter. Im Fall des Jungen Ean Jamal ging zum Glück alles gut aus.
Doch zurück zum Anfang der Geschichte:
Die Amerikanerin Realien Scurry aus Pittsburgh erwartete ihr zweites Kind. Eigentlich waren es noch acht Wochen zum Geburtstermin, doch plötzlich bekam die Mutter einer Tochter Wehen – und zwar in ziemlich kurzen Abständen.
Ihr Verlobter Ean setzte sich sofort mit ihr ins Auto und fuhr los, wie er der Zeitung Daily Mail erzählte. Doch bis zum Krankenhaus schafften es die beiden nicht mehr: Scurry schrie, presste und spürte plötzlich schon das Köpfchen. Ein weiterer Ruck – und sie hielt ihren Sohn in den Händen.
Mit Fäustchen vor dem kleinen Gesicht, noch vollkommen von der intakten, schimmernden Fruchtblase umschlossen.
Der Neu-Papa machte noch schnell dieses Foto von dieser unglaublichen Szene auf dem Beifahrersitz: Seine Frau, das Baby in ihrem Schoß, das seine „Glückshaube“ trägt. So nennt man eine intakte Fruchtblase auch, weil man sie im Mittelalter als gutes Omen dafür sah, dass das Kind zum Beispiel schlau, redegewandt und großmütig sein würde.
Glück hatte die Familie tatsächlich: Ean Jamal Vanstory Jr. – so der volle Name – ist wohlauf. Da er acht Wochen zu früh auf die Welt kam, wurde er noch auf der Kinder-Intensivstation im Krankenhaus betreut.
Auch die große Schwester freute sich, dass es ihrem kleinen, tapferen Bruder den Umständen entsprechend gut ging.
Warum die Fruchtblase überhaupt intakt blieb? Normalerweise platzt sie vor oder während der Wehen. Die sogenannte Eihaut zerreißt, das Fruchtwasser läuft aus, der Weg durch den Geburtskanal ist für das Baby frei.
Zwei Dinge haben im Fall von Ean Jamal wohl das Platzen der Fruchtblase verhindert: Zum einen, dass er ein Frühchen war. Bei Frühchen ist eine intakte Fruchtblase häufiger der Fall als bei Kindern, die um den Geburtstermin geboren werden. Zum anderen, dass ihn seine Mutter im Sitzen, also aufrecht, gebar.
Die aufregende Geburt ihres Sohnes wird der vierköpfigen Familie also immer besonders im Gedächtnis bleiben.