Schüler mussten Geldstrafe zahlen, wenn sie kein Deutsch sprachen

Eine ungewöhnliche Maßnahme am Louise-Weiß-Gymnasium in Hamburg erhitzt gerade die Gemüter. Dort mussten Schüler bis vor kurzem eine Geldstrafe zahlen, wenn sie im Unterricht kein Deutsch sprachen. Was sich erstmal schrecklich anhört, wird ein wenig nachvollziehbarer, wenn man die Hintergründe kennt.

Deutschunterricht sei nicht mehr möglich gewesen

Es geht um Schüler aus den internationalen Vorbereitungsklassen, in denen geflüchtete Kinder zunächst Deutsch lernen, bevor sie am Regelunterricht teilnehmen. Natürlich fragt man sich sofort: Wieso werden diese armen Kinder bestraft, wenn sie doch unsere Sprache erst lernen müssen?

Darauf hat die Schule eine Antwort: Offenbar hatten die Lehrkräfte den Eindruck, dass sie ihre Deutschkenntnisse ohne zusätzlichen Anreiz nicht verbessern würden. Leider sei kein Deutschunterricht mehr möglich gewesen, da die Schüler*innen vornehmlich ukrainisch, russisch oder arabisch miteinander sprachen.

Die Kinder haben sich die Geldstrafe selbst überlegt

„Das Sprechen in der Landessprache“ habe bei den geflüchteten Kindern in den IVKs „teilweise so stark überhandgenommen, dass ein guter Deutschunterricht nicht mehr möglich war“, bilanziert Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde Hamburg, gegenüber FOCUS Online. Die Kinder hätten sich deswegen selbst eine kreative Regel überlegt, die sie dazu motiviert, mehr Deutsch zu sprechen.

So hätten sich die Klassen gemeinsam mit den zuständigen Lehrkräften darauf geeinigt, dass für jeden, der kein Deutsch spricht, eine Geldstrafe von 10 Cent fällig wird. „Alle fanden den Vorschlag gut“, so Albrecht. Er sei von den Schülern selbst gekommen, die Schulleitung spricht von einer „äußerst niedrigschwelligen Idee“. Da es sich um eine kleine Summe handele, hält sie die Strafe für vertretbar.
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Hm, aber ob eine Geldstrafe wirklich der beste Weg ist, um Kinder zu motivieren?

Nachdem mehrere Zeitungen über die ungewöhnliche Maßnahme berichteten, wurde sie nun offenbar beendet. Insgesamt sind drei Euro zusammengekommen, die zum gemeinsamen Eisessen vor den Ferien eingesetzt werden. Die Lehrer*innen legen zum Glück noch etwas drauf, damit das Eis auch für alle reicht. Ob die Geldstrafe letztendlich den gewünschten Erfolg hatte, ist leider nicht bekannt.

Wie bewertet ihr die Geldstrafe im Unterricht?

Ist sie eine gute Idee, um die Schüler zu motivieren oder ist es total unangemessen, dass die Kinder Geld zahlen müssen? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare!

Eine Schule in den USA hat ebenfalls eine kuriosen Umgang mit Schüler*innen, die sich nicht an die Absprachen halten. Dort werden Kinder nicht zum Nachsitzen, sondern zum Meditieren verdonnert. Mehr dazu HIER >>>

Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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