Ob als leckere Grillsoße, im Hustensaft oder als Wickel, um Schmerzen zu lindern: Meerrettich lässt sich vielfältig einsetzen – und das Gemüse schmeckt auch noch richtig gut. Bedauerlicherweise hält sich nach wie vor das Gerücht, dass Meerrettich in der Schwangerschaft gefährlich sei. Ob an diesem Mythos etwas dran ist, verraten wir dir hier.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- In der Schwangerschaft müssen Bald-Mamas auf Meerrettich glücklicherweise nicht verzichten.
- Die enthaltenen ätherischen Öle im Meerrettich stellen nur in hoch konzentrierter Form ein Gesundheitsrisiko dar.
- Ebenso dürfen Schwangere beherzt zu Frischkäse (natürlich pasteurisiert) mit Meerrettich greifen.
- Vor dem Verzehr sollte Meerrettich immer gründlich gewaschen werden, das reduziert die Gefahr einer Ansteckung mit Toxoplasmose oder Listerien.
- Selbst gemachte Saucen mit Meerrettich sind für Schwangere dagegen oft ungeeignet.
2. Darf ich frischen Meerrettich in der Schwangerschaft essen?
Als Schwangere muss man auf vieles verzichten – aber immerhin nicht auf Meerrettich. Denn auch in der Schwangerschaft darfst du Meerrettich essen. Tatsächlich enthält die Wurzel viele wichtige Nährstoffe, die deinem ungeborenen Baby zugutekommen, dein Immunsystem stärken und gegen Infektionen wirken können. Als Schleimlöser kann Meerrettich für Bald-Mamas außerdem ein pflanzlicher Helfer bei Erkältungen sein.
Darf ich Frischkäse mit Meerrettich in der Schwangerschaft essen?
Bist du schwanger, darfst du selbstverständlich auch weiterhin Frischkäse mit Meerrettich in ganz normaler Menge essen. Beim Einkaufen solltest du allerdings darauf achten, dass der Frischkäse pasteurisiert ist. Dies ist generell bei nahezu allen abgepackten Frischkäsesorten im Supermarkt der Fall. Lediglich bei Produkten an der Frischetheke ist etwas Vorsicht geboten.
Wie sieht es mit Meerrettich-Sauce aus, wenn ich schwanger bin?
Von einer selbst zubereiteten Meerrettich-Sauce solltest du während deiner Schwangerschaft erst einmal Abstand nehmen. Aufgrund der Zubereitung besteht hier ein zu großes Risiko für eine Ansteckung mit Toxoplasmose und/oder Listerien. Denn bei vielen Rezepten muss der fein geriebene Meerrettich zusammen mit Zucker o. ä. für mehrere Stunden an einem warmen Ort ziehen. Dies begünstigt die Ansiedlung von Bakterien, Viren und Pilzen. Aber: Eine fertige Meerrettich-Sauce aus dem Supermarkt darfst du dir trotzdem schmecken lassen, da hier alle Zutaten ausreichend erhitzt wurden.
3. Ist Meerrettich in der Schwangerschaft gesund?
Ja! Meerrettich enthält nicht nur zahlreiche ätherische Öle, sondern auch sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien. Dazu zählen vor allem Eisen, Kalzium, Magnesium und Phosphor. Während Magnesium in der Schwangerschaft oft bei Wadenkrämpfen sowie zum Muskel- und Knochenaufbau des Babys eingenommen wird, sorgt Eisen für eine ausreichende Blutbildung im Körper. In normaler Menge ist Meerrettich also auch für Schwangere gesund – und sogar ein echtes Superfood.
Meerrettich ist während der Schwangerschaft also erlaubt – aber welche Lebensmittel sind eigentlich tabu? Unser kostenloser Ratgeber 125 Lebensmittel, die du in der Schwangerschaft meiden solltest verrät es dir.
4. Kann Meerrettich eine Fehlgeburt auslösen?
Dass Gerücht, dass die ätherischen Öle im Meerrettich vorzeitige Wehen auslösen sollen, hielt sich lange sehr hartnäckig. Alle werdenden Mamas mit Vorliebe für die scharfe Wurzel dürfen aber beruhigt aufatmen. Denn: Dieser Mythos wurde widerlegt! Die ätherischen Öle im Meerrettich wirken sich nicht auf eine Schwangerschaft aus. Anders sieht es zum Beispiel mit den Inhaltsstoffen von Kurkuma oder Ingwer aus.
Hinweis: Eine potenzielle Gefahr für eine Fehlgeburt besteht, wenn die ätherischen Öle des Meerrettichs in hoch konzentrierter Form verzehrt werden. Diese sind etwa in einigen homöopathischen Mitteln mit dem Wirkstoff Radix Armoraciae zu finden.
5. Was sollte ich beachten, wenn ich Meerrettich in der Schwangerschaft esse?
Diese Frage lässt sich kurz und knapp beantworten: nichts. Wie alle anderen Obst- sowie Gemüsesorten solltest du Meerrettich vor dem Verzehr gründlich waschen, um eine Ansteckung mit den Erregern von Toxoplasmose oder Listerien zu minimieren. Das empfiehlt sich aber natürlich nicht nur für Schwangere.
Tipp: Isst du den Meerrettich nicht auf einmal auf, sondern schneidest dir lediglich ein Stück von der Wurzel ab, solltest du die Schnittstelle nach der Aufbewahrung entfernen. Denn diese ist ein idealer Nährboden für Bakterien & Co.!
6. Meerrettich und Kapuzinerkresse: Gefährlich in der Schwangerschaft?
Rückenschmerzen, Übelkeit oder Sodbrennen sind klassische Schwangerschaftsbeschwerden, von denen viele Bald-Mamas ein Lied singen können. Mindestens genauso häufig tritt bei Schwangeren aber auch eine Blasenentzündung auf. Verursacht wird diese durch die wachsende Gebärmutter, welche die Harnblase nach unten drückt, wodurch es Bakterien deutlich einfacher gemacht wird, in die Harnwege zu gelangen.
Neben einer klassischen Behandlung mit Antibiotika werden als alternatives Heilmittel gerne Senföle aus Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel empfohlen. Diese sollen die Vermehrung von Bakterien, Pilzen sowie Viren in den Harnwegen hemmen, das Immunsystem stärken und die Darmflora nicht beschädigen. Allerdings konnte abschließend noch nicht festgestellt werden, wie sicher die Anwendung in der Schwangerschaft wirklich ist. Deshalb raten wir dir dazu, dass du dich diesbezüglich unbedingt von deinem Arzt bzw. deiner Ärztin beraten lässt.
7. Ist Meerrettich in der Stillzeit ebenfalls erlaubt?
Da in der Stillzeit per se keine Lebensmittel verboten sind (außer Alkohol und Nikotin) und du daher alles essen darfst, was deinem Baby und dir guttut, ist natürlich auch Meerrettich erlaubt. Obwohl dieser aufgeschnitten recht scharf ist, musst du auf die Wurzel nicht verzichten. Scharfes Essen und Stillzeit schließen einander nämlich grundsätzlich nicht aus. Jedoch solltest du einen Blick dafür haben, wie dein Baby darauf reagiert. Zwar wird Schärfe kaum über die Muttermilch übertragen, ein wunder Babypo kann unter Umständen trotzdem die Folge sein.
Hier findest du alle Infos zu Meerrettich in der Stillzeit.