So schön es auch ist, ein kleines Baby zuhause zu haben, so fürchterlich ist es, wenn dieses zuckersüße Wesen, in das wir so verliebt sind, weint.
Oft wissen wir intuitiv, warum unser Kind gerade unglücklich ist, und so lässt sich die Ursache relativ leicht beheben: Brust oder Fläschchen geben, frisch wickeln, herumtragen und kuscheln, prüfen, ob es Schmerzen hat oder ob es ihm zu warm oder zu kalt ist. Das alles sind Lösungsansätze, die wir wie eine To-Do-Liste abarbeiten können, wenn wir nicht sofort wissen, was los ist.
Unser Baby schnell trösten zu können, das funktioniert oft und ist genau richtig!
Aber manchmal hilft es nicht, zu trösten. Manchmal ist die To-Do-Liste abgearbeitet, aber unser Schatz brüllt und brüllt. Trösten funktioniert nicht – egal, wie sehr wir es wollen und versuchen. Häufig ist es sogar so, dass unsere hilflosen Versuche die Situation nicht besser machen, sondern die Schreiattacke deshalb länger dauert oder sogar wieder von vorne anfängt.
Statistisch gesehen weint jedes Baby rund 3,5 Stunden am Tag – in seltenen Fällen zum Glück am Stück. Kein Wunder, dass wir Eltern dann der Verzweiflung nahe sind, an der eigenen Kompetenz zweifeln, selbst anfangen zu weinen oder zu streiten.
Doch das hilft dann niemandem, am wenigsten dem weinenden Baby, das man mit aller Mühe zu beruhigen, also ruhig zu stellen, versucht.
Stattdessen sollten wir tief durchatmen, die Beruhigungsversuche einstellen und uns klarmachen: Es ist ok, wenn Babys weinen.
Wirklich.
Weinen ist anfangs die einzige Kommunikationsform, die ein Säugling hat. Zusammen mit den vielen Sinnesreizen, die es verarbeitet, und all dem Neuen, das es lernt, ist das eine Kombination, die alle Beteiligten herausfordert.
„Ich habe alles probiert und dir fehlt nichts. Es gibt keinen Grund, zu brüllen“, ist ein Satz, den wir Mamas oft gebrauchen, wenn wir uns machtlos fühlen. Ehrlicher wäre es aber zu akzeptieren, dass dem Baby gerade etwas unangenehm ist, es etwas verarbeiten und deshalb brüllen muss – und man als Mutter nichts dagegen tun kann.
Es ist auch einer der Tipps, die Hebammen im Wochenbett gerne geben, und der viel zu oft nicht befolgt wird:
Wenn nichts hilft, hilft nichts.
Dann sollten wir Mamas unser Baby in den Arm nehmen und ihm das Gefühl geben, dass es nicht alleine ist, und uns von allen Vorwürfen und negativen Gedanken freisprechen.
Im besten Fall überträgt sich diese Entspannung auch auf unser kleines, temporäres Monster und es wird wieder zu unserem kleinen Engel.