Die tragikomische Serie „Immer Ärger mit ,Nannys Place’“ wird fortgesetzt. Gerade hatten wir darüber berichtet, wie eine KiTa im noblen Berlin-Steglitz die Kinder danach unterteilt, ob ihre Eltern Gebühren von bis zu 700 Euro im Monat zahlen (getarnt als „freiwillige“ Mitgliedsgebühr des Fördervereins) oder nicht, da machen die Betreiber der schmucken weißen Villa schon wieder Schlagzeilen:
Eltern (ohne Kohle) raus!
Kein Scherz: Eltern, die nicht „freiwillig“ dem Förderverein beitreten, stehen bei Nannys Place im Regen. Und zwar wortwörtlich. Die KiTa hat ihnen laut Berliner Zeitung Hausverbot erteilt. Es war vermutlich einfach zu dreist von den betroffenen Eltern, dass sie Nachweise dafür verlangten, wohin die erwünschten Zusatzgebühren überhaupt fließen sollen. Für sie heißt es deshalb nun: „Wir müssen draußen bleiben.“
Die dazugehörigen Kinder wurden in die separate Maulwurfgruppe gesteckt. Klingt nach Kellerkindern? Passt. Weder an Aktivitäten noch am Essen der KiTa durften sie teilnehmen. Hmm, ob sich das alles so gut mit den Zielen verträgt, die die Einrichtung in ihren Leitlinien verankert hat (u. a. Liebe, Geborgenheit, Nahrung)? Die Gruppe wurde nun zwar aufgelöst – wegen einer einstweiligen Verfügung – aber ob jetzt noch eine gute Kooperation zwischen Eltern und Erziehern möglich ist?
Jede Menge Zoff zu Lasten der Kinder
Schon die Elternschaft ist sich nicht einig. Diejenigen, die zahlen, wollen die Kündigung derjenigen erzwingen, die nicht zahlen – mittels Petition an den Senat. Unterstützt werden sie – nicht überraschend– von der KiTa-Leiterin. Dabei sind derart hohe Zuzahlungen, wie sie dem Anschein nach hier gefordert werden, in Berlin gar nicht zulässig. Mehr als 90 Euro dürfen es in öffentlich finanzierten KiTas nicht sein – weswegen vermutlich von „freiwilligen“ Beiträgen die Rede ist.
Bis Mitte Oktober soll entschieden werden, wie es mit der KiTa weitergeht. Stellt sich heraus, dass der Träger sich nicht rechtskonform verhält, kann ihm die Zulassung entzogen werden. Das heißt natürlich auch: Richtig viele Kinder müssten eine neue KiTa finden.