Seit Monaten wird über die steigenden Gas- und Strompreise gesprochen, viele Menschen haben Angst, sich das Heizen in den eigenen vier Wänden nicht mehr leisten zu können. Die Bundesregierung hat deswegen schon vor ein paar Wochen eine Gaspreisbremse ab 2023 diskutiert. Doch es blieb bisher eine Frage offen: Wie sollen wir die Zeit bis dahin überbrücken?
Nun hat eine Expertenkommission ein kurzfristiges Hilfsangebot ausgearbeitet, das eine Sonderzahlung vorsieht. Die Bundesregierung möchte die Vorschläge noch prüfen, machte aber Hoffnung auf eine schnelle Umsetzung.
Was beinhaltet das neue Hilfsangebot?
Wie verschiedene Medien berichten, hat sich die Expertenkommission zu Gas und Wärme auf zwei Stufen geeinigt, um Haushalte und Gewerbe in der Energiekrise zu entlasten. Die erste Stufe ist neu: Der Staat soll einen Zuschuss in Höhe einer Monatsrechnung für Gas oder Fernwärme noch in diesem Jahr zahlen. Das heißt konkret, dass der Staat die jeweiligen Abschlagszahlungen für Dezember übernehmen würde. Dabei wird nicht der tatsächliche Verbrauch bezahlt, sondern pauschal ein Betrag ausgezahlt.
Was hat es mit der Gaspreisbremse auf sich?
Den zweiten Schritt, den die Experten ausgearbeitet haben, kennen viele bereits als „Gaspreisbremse”. Gemeint ist damit folgendes: Der Gaspreis wird für 80 Prozent des Grundbedarfs auf zwölf Cent pro Kilowattstunde begrenzt und der Bund zahlt die Differenz zum aktuellen Marktpreis.
Doch das Problem an der Idee ist, dass die Energieversorger mehr Zeit benötigen, um diese umzusetzen. Sie soll deswegen erst im März 2023 eingeführt werden und dann bis April 2024 gelten.
Wie viel Geld sparen die Haushalte durch das Hilfsangebot?
Die von der Expertenkommission vorgeschlagene Gaspreisbremse würde dem Vergleichsportal Verivox zufolge die Gaskosten für Haushalte um rund 41 Prozent senken. Zusätzlich übernimmt der Staat eine Monatsrechnung, was die Kosten nochmals senkt. Wer ein Einfamilienhaus heizt, würde um rund 1.700 Euro entlastet berechnet das Vergleichsportal. „Die Gaspreisbremse kann für eine deutliche Entlastung der Haushalte sorgen und die Heizkostenexplosion abdämpfen”, schlussfolgert Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Was müssen Privathaushalte tun, damit der Staat die Gasrechnung übernimmt?
Der Plan sieht vor, dass die Energieversorger die entsprechende Monatsrechnung bei einer staatlichen Stelle einreichen und sie nicht an die Kunden weiterleiten. Das bedeutet, dass wir nicht tätig werden müssen, um von der finanziellen Unterstützung zu profitieren.
Kritik an dem neuen Zwei-Stufen-Plan
Nach aktuellem Stand wird der Staat also den Dezember-Gas-Abschlag übernehmen, um bis zur Gaspreisbremse zu überbrücken. Zunächst sind es gute Neuigkeiten, dass eine kurzfristige finanzielle Hilfe vorgesehen ist. Doch es gibt auch schon kritische Stimmen, die das „Gießkannen-Prinzip” bei der Sonderzahlung kritisieren.
Es gäbe viele Menschen, die auf das Geld nicht angewiesen seien, bemängeln Verbraucherschützer. Für andere wiederum könnte der vorgesehene Betrag zu gering sein. Schließlich sind im Januar und Februar wieder die normalen Abschläge fällig.