Trauer: Warum Kinder bei Beerdigungen dabei sein sollten

Wenn Kinder mit dem Tod konfrontiert werden, sind viele Eltern unsicher. Versteht mein Kind überhaupt, was der Tod bedeutet? Sollte ich es nicht besser vor den starken Gefühlen schützen? Vielleicht kommt sogar die Frage auf, ob die Kinder bei der Beerdigung dabei sein dürfen.

„Kinder wollen Teil einer Familie sein – auch Teil einer trauernden Familie“, sagt Moni Knese vom Hospizdienst Horizont gegenüber der taz. Die gelernte Sozialarbeiterin hat die Erfahrung gemacht, dass Kinder sofort merken, wenn Eltern versuchen, etwas vor ihnen zu verheimlichen. „Damit schließen wir sie von einer wichtigen Erfahrung aus und nehmen ihnen die Chance, ihre Fragen zu stellen.”

Warum es Kindern helfen kann, wenn Eltern ihre Trauer mit ihnen teilen

Trauerbegleiterin Mechthild Schroeter-Rupieper sagt dazu: „Es ist gut, dem Kind seine Trauer zu zeigen, weil es etwas mit Ehrlichkeit zu tun hat. Trauer, Freude, Ekel und Wut sind angeborene Gefühle, die wir im Leben benötigen, um gute und schwere Momente zu meistern. Niemals würden wir überlegen, ob wir Freude zurückhalten, oder? (…) Und wenn ich meine Trauer mitteile, dann kann das Kind auch durch mich lernen, wie ich die Krise, die die Trauer ausgelöst hat, versuche zu bewältigen.”

Und noch einen guten Grund nennt die Trauerbegleiterin: „Kinder, die Trauer bei nahestehenden Menschen und sich selber erleben, können schon trösten. Kinder, denen man seine Gefühle nicht offen zeigt, werden weniger empathisch sein.” Mehr dazu HIER >>>

Kinder sollten bei einer Beerdigung nicht „ausgegrenzt” werden

Viele Eltern glauben, dass sie ihre Kinder beschützen, wenn sie sie nicht mit zur Beerdigung nehmen. Das ist nachvollziehbar, schließlich möchte keine Mama und kein Papa das eigene Kind traurig sehen. Doch leider gehört das Sterben – und damit auch Beerdigungen – zum Leben dazu. Früher oder später wird sich der Nachwuchs damit auseinandersetzen müssen. Und dann ist er im besten Fall vorbereitet, weil seine Eltern mit dem Thema offen umgegangen sind.

Deswegen rät Moni Knese, Kinder jeden Alters bei Beerdigungen mitzunehmen. Doch eine Bedingung gibt es: Das Kind sollte bei der Zeremonie eine Begleitperson haben, die von der Trauer nicht zu stark betroffen ist. So wird sichergestellt, dass immer jemand ein offenes Ohr für die Fragen und Bedürfnisse des Kindes hat.

Häufiger Denkfehler vieler Eltern

Manchmal glauben Mütter und Väter, dass sie ihrem Kind die negativen Gefühle bei einer Beerdigung nicht zumuten können, weil sie selbst nie gelernt haben, mit Trauer umzugehen. Dabei ist es wichtig, dass wir schon früh lernen, belastende Emotionen zu verarbeiten. Wer seine Kinder bei Beerdigungen also nicht ausschließt, macht es ihnen später leichter, mit Trauerfällen umzugehen.

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Lena Krause

Ich lebe mit meinem kleinen Hund Lasse in Hamburg und übe mich als Patentante (des süßesten kleinen Mädchens der Welt, versteht sich). Meine Freundinnen machen mir nämlich fleißig vor, wie das mit dem Mamasein funktioniert. Schon als Kind habe ich das Schreiben geliebt – und bei Echte Mamas darf ich mich dabei auch noch mit so einem schönen Thema befassen. Das passt einfach!

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