Smartphone & Tablet: Wie schütze ich mein Kind im Internet?

„Also, WIR hatten früher das alles ja auch nicht!“ 

Das stimmt, aber: Ob zum Chatten, Spielen, Videogucken, Lernen – heute kommt kein Kind mehr am Smartphone oder Tablet vorbei. Und das ist (in Maßen) ja auch völlig in Ordnung so und bereitet die lieben Kleinen aufs „echte Leben“ vor. Denn das ist ohne die schlaue Technik eben nicht mehr vorstellbar. Denken wir doch mal an unseren Alltag!

Trotzdem bleibt bei vielen Eltern immer ein ein wenig ungutes Bauchgefühl. Gerade, wenn die Kinder ein wenig älter werden und sich selbstständiger im Internet bewegen. Denn: Wie kann man sich sicher sein, was das Kind alles zu sehen bekommt? Mit wem es kommuniziert? Wir haben einfach schon zu viele schlimme Dinge gelesen.

Hier eine aktuelle Zahl: Drei Viertel der befragten Eltern machen sich heute mehr Sorgen um ihre Kinder als noch vor ein bis drei Jahren. Schockierend, oder?

Zum Glück sind Eltern aber nicht hilflos. Sie können für die Sicherheit ihres Kindes sorgen, ohne die ganze Zeit neben ihnen sitzen zu müssen.

Denn die meisten Geräte kann man mit einigen wenigen Klicks so einstellen, dass man genau weiß, was das Kind alles mit ihm machen kann – oder sagen wir lieber, was nicht. Denn genau das ist eben ganz schön wichtig.

Oftmals weiß man aber gar nicht, was es da alles für Möglichkeiten gibt, oder?

Hier haben wir euch die wichtigsten Sicherheits-Einstellungen für smarte Geräte zusammengefasst:

📱 Wehret den Anfängen: Altersbeschränkung beim App-Kauf

Bei Google Play und auch im App Store von Apple können Eltern eine Altersspanne einrichten, damit ihre Kinder nur geprüfte, altersgerechte Apps kaufen können. Wer bei iOs „Kauf­anfragen“ aktiviert, kann die App-Käufe und -Downloads seiner Kinder direkt auf seinem eigenen Gerät erlauben – oder eben auch ablehnen.

📱 Kostenfalle ausbremsen: In-App-Käufe unterbinden

Viele Apps, auch kostenlose, erlauben es oder ermutigen dazu, in der App selbst etwas zu kaufen. Mit einer Einstellung in den Inhalts- und Daten­schutz­beschränkungen kannst du alle In‑App Käufe automatisch blockieren.

📱 Der „Kontroll-Klassiker“: Statistik-Tool für den besten Überblick

Fast jeder Apple-Nutzer kennt die „Bildschirmzeit“. Sie liefert einen besseren Überblick darüber, wie und wie lange man Zeit am Smartphone verbringt. Diese Infos kann man auch für das Verhalten seiner Kinder abrufen! Welche Apps werden verwendet, wie lange wurde aktiv Zeit mit ihnen verbracht?

📱 Bildschirmzeit kann noch mehr: Grenzen setzen und Ausnahmen machen

Foto: PR

Mit Bildschirmzeit können Eltern außerdem festlegen, wie viel Zeit ihre Kinder jeden Tag mit bestimmten Apps und Webseiten verbringen könnt. Es können Ausnahmen für bestimmte Apps wie Nachrichten oder Lernapps eingestellt werden. Alle Infos zur Kindersicherung bei Apple findest du HIER.

📱 Zum Glück „gezwungen“: Auszeiten festlegen

Auf fast allen Geräten können für individuell festgelegte Zeiten, wie zum Beispiel die Schlafenszeit, sämtliche Apps und Mitteilungen blockiert werden. Es kann ausgewählt werden, auf welche Apps zugegriffen werden kann und auf welche nicht.

📱 Sicher surfen: Das Internet kindersicher machen

Die Geräte der Kinder können in der Regel so eingestellt werden, dass der Zugriff auf Inhalte für Erwach­sene eingeschränkt wird oder sie nur Webseiten öffnen können, die du auswählst. Es können spezielle Webbrowser installieren werden, mit denen überhaupt nur für Kinder geeignete Inhalte angezeigt werden. (Unter anderem „fragFINN“, alle Infos dazu findest du HIER.)

📱 Besonders wichtig: Kommunikation kontrollieren

Apple-Geräte bieten mit dem Punkt „Kommunikations­limits“ maximalen Schutz. Hier können Eltern festlegen, mit wem ihre Kinder über den Tag und während der bildschirm­freien Zeit kommuni­zieren dürfen. So kannst du sicher­gehen, dass sie immer erreichbar sind. Und, leider viel mehr als unnötiger Tinnef: In den neuesten Versionen von iOS, iPadOS und macOS können Geräte so eingerichtet werden, dass Warnungen angezeigt werden, wenn sie Nackt­aufnahmen erhalten oder versenden. Das Bild wird ver­schwommen angezeigt und dein Kind bekommt eine Benach­richtigung mit hilfreichen Informa­tionen und die Option, eine Person seines Vertrauens per Nachricht um Hilfe zu bitten.

Neben all diesen Möglichkeiten gibt es aber natürlich vor allem die altbewährte, die so wichtig ist: Reden!

Auch, wenn man die Geräte seiner Kinder so wunderbar einstellen kann, ist es natürlich wichtig, auch das Verständnis seines Kindes für das Thema Sicherheit im Internet zu fördern. Eltern sollten immer mit ihren Kindern darüber sprechen, was sie den Tag über so im Internet getrieben haben, was haben sie gesehen, haben sie etwas Neues entdeckt?

Zudem sollte man unbedingt kindgerecht über all die Gefahren aufklären, die in der bunten Welt lauern. Dort ist längst nicht jeder der, der er vorgibt zu sein! Deswegen sollte man keine persönliche Dinge erzählen oder echte Namen, Nummern und Adressen freigeben.

Zudem sollten Kinder unbedingt wissen, dass sie sich ihren Eltern immer anvertrauen können – auch, wenn ihnen im Internet etwas Unheimliches oder Peinliches widerfahren ist oder ihnen jemand droht, dass sie nichts erzählen dürfen.

Ihr seht, wenn man sich einmal so richtig mit dem Thema „Kinder im Internet“ beschäftigt, kann man sich eigentlich entspannen. Dabei allerdings immer Augen und Ohren offenhalten!

Übrigens: Weitere Tipps fürs erste Smartphone findet ihr HIER.

Laura Dieckmann

Als waschechte Hamburgerin lebe ich mit meiner Familie in der schönsten Stadt der Welt – Umzug ausgeschlossen! Bevor das Schicksal mich zu Echte Mamas gebracht hat, habe ich in verschiedenen Zeitschriften-Verlagen gearbeitet. Seit 2015 bin ich Mama einer wundervollen Tochter.

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