Wenn es um die Umstellung auf Beikost geht oder die Kleinen bereits feste Nahrung essen, stellen sich für die Eltern oftmals viele Fragen. Vor allem das Thema Salz wird diesbezüglich gerne diskutiert – und das nicht ohne Grund. Denn eine salzreiche Ernährung birgt für deinen Nachwuchs bis zu einem bestimmten Alter einige Risiken. Mit unseren Tipps hast du allerdings schnell raus, ab wann dein Baby Salz essen darf, und bis zu welcher Menge es unproblematisch ist.
1. Das Wichtigste auf einen Blick
- Vor dem ersten Geburtstag solltest du deinem Baby auf keinen Fall zusätzliches Salz geben.
- Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby nicht mehr als ein Gramm Salz pro Tag.
- Das von Natur aus enthaltene Salz in Muttermilch und Beikost reichen vollkommen aus, um diesen Salzbedarf zu decken.
- Zu viel Salz kann Bluthochdruck bei deinem Baby verursachen, außerdem können die Nieren es nicht ausscheiden.
2. Ab wann darf mein Baby Salz essen?
Im ersten Lebensjahr sollte dein Baby kein zugesetztes Salz essen. Solltest du stillen, ist eine ausreichende Salzversorgung über die Muttermilch gewährleistet. Gleiches gilt für den Start mit der Beikost: Babybrei & Co. bitte nicht zusätzlich salzen! Oftmals enthalten die verwendeten Lebensmittel, wie Getreide, Gemüse sowie Fisch, ebenfalls von Natur aus Salz, was für dein Kleines völlig ausreicht.
Sollte dein Würmchen unterwegs doch einmal in Salzwasser gekochte Nudeln oder ein paar Salzstangen schnabulieren, wird in der Regel nichts passieren. Generell solltest du das Essen für die Familie aber möglichst salzarm zubereiten und für die Erwachsenen oder älteren Kinder erst im Nachhinein würzen. Denn zu viel Salz können die Nieren des Babys, welche in den ersten zwölf Lebensmonaten noch nicht vollständig ausgereift sind, nur schwer ausscheiden.
3. Wie viel Salz darf mein Baby essen?
Grundsätzlich kannst du dich an dieser Faustformel orientieren: Babys benötigen im ersten Lebensjahr nicht mehr als ein Gramm Salz pro Tag (dies entspricht etwa 1/3 Teelöffel). Sobald dein Nachwuchs ein Jahr alt ist, kannst du die Salzmenge am Tag verdoppeln. Allerdings gilt auch hier – weniger ist mehr! Babys kennen bisher noch keine gewürzten Speisen, daher kannst du es ruhig langsam angehen.
Während Babys in den ersten zwölf Lebensmonaten also nicht mehr als ein Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen sollten, dürfen es bei Kleinkindern (zwischen einem und drei Jahren) etwa zwei Gramm täglich sein. Zum Vergleich: Der Salzbedarf von Erwachsenen liegt mit rund sechs Gramm am Tag auch nicht besonders hoch. Idealerweise verwendest du zum Kochen zudem jodiertes Salz, welche zusätzlich mit Folsäure sowie Fluorid angereichert wurde.
4. Ist zu viel Salz für Babys gefährlich?
Ja! Tatsächlich kann zu viel Salz deinem Baby unter Umständen schaden. Deshalb ist es wichtig, dass es nicht zu einer Salzvergiftung kommt. Zum einen können die noch unterentwickelten Nieren eine hohe Menge Salz nicht ausscheiden, und zum anderen kann Salz bei deinem Spatz einen erhöhten Blutdruck verursachen.
Ein weiteres Risiko stellt Übergewicht dar, welches sich durch eine salzreiche Ernährung in Kombination mit fettigen Speisen sowie kohlenhydratreichen Getränken entwickeln kann. Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch zu viel Salz sind ebenfalls schon im Kindesalter möglich.
Aber keine Panik: Ausnahmen bestätigen die Regel, und ab dem ersten Geburtstag darf es natürlich auch mal eine Laugenbrezel (ohne Hagelsalz) sein.
5. Salz in Babyernährung – Alternativen
Mit dem Beginn der Beikost ist es sinnvoll, so wenig Gewürze wie möglich zu verwenden. Das gilt übrigens auch für die spätere Familienkost. Du solltest dein Baby langsam an die verschiedenen Geschmäcker gewöhnen. Folgende Gewürze und Kräuter eignen sich auch schon für Babys sowie Kleinkinder und sind eine leckere Alternative zu Salz:
- Basilikum: Eignet sich vor allem für mediterrane Speisen sehr gut.
- Chili: Mag dein Sprössling Chili, kannst du auch dies sparsam verwenden.
- Curry: Für Gerichte mit Fleisch und Reis ist ein mildes Currypulver gut geeignet.
- Lorbeerblätter: Perfekt, um den Geschmack von Soßen und Suppen zu intensivieren.
- Muskatnuss: Sollte nur in geringer Menge verwendet werden – passt aber toll zu Kartoffelbrei.
- Paprika: Hier solltest du ebenfalls ein mildes Gewürz wählen.
- Petersilie: Schafft einen würzigen Geschmack – ideal für Fleisch, Gemüse und Veggie-Bratlinge.
- Pfeffer: Ebenfalls nur sparsam einsetzen, passt grundsätzlich zu jedem Gericht.
- Schnittlauch: Geschmack ist vergleichbar mit einer Zwiebel.
- Knoblauch sowie Zwiebel: Starte mit einer geringen Menge und schaue, ob es deinem Nachwuchs generell schmeckt.
6. Rezepte und Ideen für salzarme Babynahrung
Es muss nicht immer Salz sein! Diese drei Rezepte gelingen auch ganz ohne zugesetztes Salz prima und schmecken Groß und Klein einfach prima:
1. Rezept: Babybrot ohne Salz
Gefunden haben wir das salzfreie Brot-Rezept auf breifreibaby.de – danke für die tolle Inspo!
Zutaten für eine Kastenform:
- 200 g Vollkornmehl
- 300 g Dinkelmehl
- ein Würfel Hefe
- etwas Rapsöl
- 60 g Leinsamen
- 350 ml Wasser
So wird das Babybrot zubereitet:
- Fülle das Vollkornmehl sowie alle anderen Zutaten in eine Rührschüssel und verknete diese zu einem glatten Teig.
- Lege deine Kastenform mit Backpapier aus, gebe den Brotteig hinein und lasse alles für rund 45 Minuten gehen.
- Heize den Backofen auf 200 Grad (Umluft) vor und backe das Babybrot für etwa 35 Minuten. Fertig!
2. Rezept: Waffeln ohne Zucker und Salz
Waffeln ohne Salz und Zucker, die auch noch schmecken? Gibt’s auf chefkoch.de!
Das brauchst du:
- drei Eier
- eine Banane
- 125 g Margarine
- ein Teelöffel Backpulver
- 250 g Mehl
- 250 ml Milch
- eine Zitrone
In 15 Minuten zubereitet:
- Trenne im ersten Schritt die Eier und schlage anschließend das Eiweiß steif.
- Anschließend wird das Eigelb schaumig geschlagen.
- Zerdrücke die Banane mit einer Gabel und rühre diese zusammen mit der Margarine sowie dem Abrieb der Zitrone unter das Eigelb.
- Mehl und Milch kommen nun abwechselnd zum Teig hinzu.
- Zum Schluss noch das Eiweiß unterheben und die Waffeln im Waffeleisen ausbacken.
3. Rezept: Gemüsebrühe ohne Salz
Da handelsübliche Gemüsebrühe oftmals viel Salz enthält, ist das Rezept von breifreibaby.de bestens für die ganze Familie geeignet.
Das wird gebraucht:
- vier Karotten
- Knollensellerie
- Lauch
- etwas Liebstöckel
- etwas Staudensellerie
- kleine Zwiebel
Kinderleichte Zubereitung:
- Das Gemüse waschen, schälen und in Würfel schneiden.
- Mithilfe eines Standmixers anschließend alle Zutaten zerkleinern.
- Jetzt gibst du die Gemüsestückchen auf ein Backblech mit Backpapier bei 100 Grad (Umluft) in den Backofen.
- Wichtig: Schließe die Backofentür nicht vollständig!
- Das zerschredderte Gemüse rund sechs Stunden im Backofen „trocknen“ lassen.
- Nach dem Backen abkühlen lassen und noch einmal im Mixer möglichst fein bearbeiten.
Bist du auf der Suche nach weiteren Rezeptideen für dein Baby – klick dich gerne durch unsere Auswahl:
- Frühstücksbrei fürs Baby: Voller Energie in den Tag
- Babybrei mit Pastinake: Ideal zum Beikost-Start
- Bananen Brei fürs Baby: Lecker und gesund
- Abendbrei selber machen: So einfach geht’s
Ist bei dir und deinem Baby schon Zeit für Brei oder isst dein kleiner Wurm sogar schon feste Nahrung? Falls ja, was kommt bei dir zu Hause besonders gerne auf den Tisch?
Unsere Expertin
Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.
In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.
Hier findest du viele weitere Infos , Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.
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