Immer wieder erreichen uns Echte Geschichten von Mamas aus unserer Community. Manche sind traurig, bei manchen muss man lächeln, und einige klingen so unglaublich, dass sie für eine Gänsehaut sorgen. So wie die Geschichte von Ana und ihrem kleinen Sohn. Den es eigentlich nicht gegeben hätte, wenn es nach den Ärzten gegangen wäre. Denn die haben Ana mehrfach zu einem Schwangerschaftsabbruch geraten.
Ana hat uns ihre Geschichte erzählt – und sie ist ein echter Mutmacher für alle werdenden Mamas, die vielleicht in eine ähnliche Situation kommen:
Meine Schwangerschaft war seelisch die absolute Hölle
„Mein Sohn kam am 14. August 2018 Anfang der 34. Schwangerschaftswoche zur Welt. Er wurde per Kaiserschnitt geholt, da er in Beckenendlage lag, war 46 cm groß und wog 2.290 Gramm. Die Schwangerschaft war seelisch für mich die absolute Hölle. In der 16. Woche (15+4) bin ich mit starken Schmerzen ins Krankenhaus gefahren – passenderweise war es Freitag, der 13. Die gynäkologische Untersuchung war komplett unauffällig. Die Blutwerte zeigten nur leichte Auffälligkeiten und die Ärzte vermuteten eine Blinddarmentzündung.
Die Ärzte ordneten eine Not-OP an
Da ich zu diesem Zeitpunkt schon seit sechs Stunden unter solchen Schmerzen litt, dass ich weder sitzen noch stehen oder liegen konnte, ordneten die Ärzte eine Not-OP an. Mitspracherecht hatte ich keins, aber wer lässt sich auch freiwillig operieren, wenn er schwanger ist?
Während der OP stellte sich dann heraus: Es war keine Blinddarmentzündung. Sondern eine stielgedrehte, geplatzte Zyste inklusive abgestorbenem Eierstock. Und mein kompletter Bauchraum war voller Blut. Das erklärte dann auch die Schmerzen.
Direkt nach der OP ging es meinem Baby gut
Drei Tage später war ich zur Kontrolluntersuchung auf der gynäkologischen Station – und bekam eine Schocknachricht: Die Fruchtblase war geplatzt, und es war kein Fruchtwasser mehr da. An diesem Tag begann meine persönliche Hölle.
Die Ärzte empfahlen mir einen Schwangerschaftsabbruch – mehrfach
Die Prognose der Ärzte lautete: Das Baby wird entweder nicht lebensfähig sein oder schwerstbehindert. Sie empfahlen mir, die Schwangerschaft sofort abzubrechen. Und das nicht nur einmal: Sie wiederholten diese Empfehlung alle paar Tage. Ich habe dann darum gebeten, in ein anderes Krankenhaus verlegt zu werden.
Wunderbare Nachricht in der 29. Woche
Bei 22+0 wurde ich dann im UGKM in Marburg aufgenommen. Dort hat mein Baby etwas später die Lungenreife bekommen. Ab 24+0 wurde täglich ein CTG geschrieben, außerdem gab es alle 10 bis 14 Tage einen Ultraschall. In der 29. Schwangerschaftswoche dann die wunderbare Nachricht: Die Menge des Fruchtwassers war wieder im Normalbereich! Irgendwie hatte das kleine Köpfchen es geschafft, das Loch abzudecken.
Obwohl die Fruchtblase ja schon gerissen war, hatte ich am 11. August morgens plötzlich das Gefühl, dass sie nun endgültig geplatzt ist. Natürlich hat mir erst einmal niemand geglaubt. Genau 12 Stunden später bekam ich die ersten Wehen – und einen Wehenhemmer, obwohl man den eigentlich laut Oberärztin ab der 33. Woche nicht mehr geben sollte.
Mein Baby musste sofort per Kaiserschnitt geholt werden
Zwei Tage später sorgte die Oberärztin dafür, dass der Wehenhemmer abgesetzt wurde. Auf den letzten Metern sollte keine Infektion mehr auftreten. In der Nacht wachte ich mit Wehen auf, die allerdings auf dem CTG nicht zu sehen waren. Trotzdem war mein Gebärmutterhals verstrichen, der Muttermund schon 2 bis 3 cm geöffnet. Es wurde sofort alles für den Kaiserschnitt vorbereitet.
Leider hat es mein Mann nicht rechtzeitig geschafft, da wir 80 Kilometer von der Klinik entfernt wohnen. Um 3:38 Uhr war unser Sohn auf der Welt und kam sofort auf die Intensivstation. Erst 12 Stunden später durfte ich ihn zum ersten Mal sehen. Er bekam für eine Atemhilfe (C-Pap) und wurde über eine Magensonde ernährt. Insgesamt 5 Tage verbrachten wir auf der Intensivstation, danach noch einmal 10 Tage auf der Frühchenstation.
Nach 3 Tagen durfte mein Kleiner ins Wärmebettchen
Mein Kleiner war ein Vorzeigepatient: Er hatte keine Sättigungsabfälle und keine Atemprobleme. Deshalb durfte er nach 3 Tagen ins Wärmebettchen. Sein einziges Problem war das Trinken. Er hat die empfohlenen Mengen nicht geschafft und musste immer nachsondiert werden. Nach 14 Tagen wurde dann endlich auch die Magensonde gezogen.
Nach 16 Tagen durften wir unseren kleinen Schatz mit nach Hause nehmen. Laut Geburtsbericht hat er nach der Geburt nicht geatmet, die Lunge war zusammengefallen, und er hatte die Nabelschnur um den Hals gewickelt.
Heute ist mein Kleiner kerngesund!
Ich hatte viele Wochen nach der Geburt noch an der Situation zu knabbern. 18 Wochen im Krankenhaus mit Bettruhe und Antibiotika – so ziemlich alle, die man als Schwangere nehmen darf. Aber ich wurde für meine Sturheit belohnt. Im nächsten Monat wird mein Schatz ein Jahr alt und läuft schon seine ersten freien Schritte. Ich könnte nicht stolzer sein!“
Vielen Dank, liebe Ana, für diese dramatische Geschichte mit einem so wundervollem Ende!
Hallo Anja, schön Bilder zu sehen. Ich bin echt froh und dankbar das ich deine Geschichte begleiten dürfte und vorallem das du sie teilst.
Ohne deinen Kampfgeist und deinen Willen wäre er gestorben. Es lohnt sich immer zu kämpfen und das sollte Ärzte auch mal begreifen. Ich hoffe deine Geschichte sorgt dafür das die Menschen nachdenken das Eltern in ähnlicher Situation den Mut haben zu kämpfen.
Euch alles Liebe und gute.
Anita
Hallöchen meine Ana,
auch wenn ich alles nur aus der ferne mitbekommen hatte, weißt du hoffentlich wie sehr ich mit dir gelitten habe und wie stolz ich auf dich und euren kleines „Wurmchen“ bin, dass ihr gekämpft und durchgehalten habt.
Und ich kann nur allen anderen werdenden Mamas das sagen was ich dir immer wieder gesagt habe: solange wie Du kämpfst und positiv bleibst, wird auch das Würmchen ein Kämpfer und es überstehen.
Und das hat er.
Ich schick euch ganz viele Küsse aus Halle und knuddel das „Würmchen“ von mir.
Grüße Ulli und Paul ( 3 )