Kaum sind die Corona-Maßnahmen in den Hintergrund getreten, ist die Rede von neuen Maßnahmen – wegen Affenpocken. Inzwischen gibt es erste Fälle in Deutschland und Gesundheitsminister Karl Lauterbach äußert sich besorgt.
Erste Fälle von Affenpocken in Deutschland
Der erste deutsche Affenpocken-Fall wurde am 20. Mai in München bekannt, in Berlin wurden mittlerweile drei weitere Fälle gemeldet. Auch in Nordrhein-Westfalen gehen die Behörden mittlerweile Hinweisen „auf mögliche Kontakte von Personen mit dem Affenpockenvirus” nach.
Bei den meisten Betroffenen klingt eine Infektion mit den Affenpocken von alleine wieder ab und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Allerdings gehören Kinder zu den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Auch Schwangere haben ein höheres Risiko, denn schlimmstenfalls wird das Virus auf das ungeborene Kind übertragen. Mehr dazu lest ihr HIER >>>
Lauterbach erwägt Impfungen und Quarantäne
Wie verschiedene Medien berichten, will der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Eindämmungsmaßnahmen vorbereiten. Mit dem Robert Koch-Institut (RKI) würden aktuell Empfehlungen zu Isolation und Quarantäne erarbeitet, sagte der SPD-Politiker am Montag am Rande der Weltgesundheitsversammlung in Genf.
Es geht wohl um mögliche Impfempfehlungen für besonders gefährdete Personengruppen. Dafür müsse vorab geprüft werden, ob Impfstoffe beschafft werden müsse. Er habe schon Kontakt mit einem Hersteller aufgenommen, der Impfstoffe spezifisch für die Affenpocken herstellt.
„Schnelle und harte” Maßnahmen, um Affenpocken einzudämmen
„Der weltweite Ausbruch der Affenpocken-Infektionen ist so ungewöhnlich, dass wir uns Sorgen machen müssen, ob er so abläuft wie frühere Affenpocken-Ausbrüche“, so der Gesundheitsminister in Genf. Lauterbach befürchtet, dass sich die Art und Weise der Verbreitung geändert haben könnte. Deswegen wolle er „schnell und hart reagieren” und damit „einen globalen Ausbruch wieder einzudämmen.”
Zuvor hatte Belgien als erstes Land eine Quarantäne von 21 Tagen für Menschen beschlossen, die mit Affenpocken infiziert sind. Auch in den Niederlanden bitten die Gesundheitsbehörden all diejenigen, die erkrankt sind oder Kontakt mit erkrankten Menschen hatten, sich zu isolieren, wie die Welt berichtet.
Affenpocken-Symptome erkennen
Expert*innen versuchen nun, Infektionsketten und mögliche weitere Betroffene ausfindig zu machen. Medizinisches Personal soll dafür sensibilisiert werden, damit sie eine Infektion mit Affenpocken als solche erkennen.
Zu den ersten Symptomen gehören Fieber, geschwollene Lymphknoten, Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen. Danach tritt der typische bläschenartige Ausschlag auf, der möglicherweise stark juckt oder schmerzt. Er findet sich meist im Gesicht, oft auch an Händen, Füßen und an den Mundschleimhäuten.
Bisher geht man nicht davon aus, dass es wieder eine landesweite Epidemie geben wird. Die aktuelle Ausbreitung der Affenpocken sei kein Grund zur Panik.