Ahornsirup fürs Baby: Ab wann er erlaubt ist

Dass Zucker für Kinder und Erwachsene ungesund ist, ist kein Geheimnis. Aber wie sieht es eigentlich mit Ahornsirup fürs Baby aus? Obwohl dieser zahlreiche positive Eigenschaften aufweist, sollte dein Nachwuchs das klebrige Süßungsmittel bis zu einem gewissen Alter lieber nicht in die Finger bzw. auf den Teller bekommen. Wieso das so ist, verraten wir dir hier!

1. Das Wichtigste auf einen Blick

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.

  • Genau wie Honig ist auch Ahornsirup für Babys sowie Kleinkinder unter einem Jahr absolut tabu.
  • In dem Sirup kann das stäbchenförmige Bakterium Clostridium botulinum enthalten sein, welches im Darm der Kleinen Toxine bildet und schlimme Folgen haben kann.
  • Wie Honig gilt auch Ahornsirup als größte Infektionsquelle für Säuglingsbotulismus (einer besonderen Form der Lebensmittelvergiftung).
  • Zwar ist eine Lebensmittelvergiftung mit dem besagten Bakterium in Deutschland relativ selten, aber die Sterblichkeit ist dabei dennoch sehr hoch.
  • Ist Ahornsirup allerdings in Fertigprodukten wie Kuchen und Co. enthalten, sind diese in der Regel für dein Baby ungefährlich. Denn bei der Herstellung werden sie meistens stark erhitzt, wodurch die Bakterien absterben.
  • Als Alternative zum Süßen kannst du statt Ahornsirup etwa Obstmus, Fruchtsaft oder Agavendicksaft verwenden.

2. Ab wann darf mein Baby Ahornsirup essen?

Für Babys und Kleinkinder unter einem Jahr ist Ahornsirup auf dem Speiseplan ein absolutes No-Go. Erst wenn die Kleinen eine stabile Darmflora besitzen, stellt der Verzehr des Sirups grundsätzlich keine Gefahr mehr dar. Zu diesem Zeitpunkt ist der Darm in der Regel reif genug, um die Sporen von Clostridium botulinum abzuwehren.

3. Warum kein Ahornsirup fürs Baby?

Bei Ahornsirup handelt es sich um einen eingedickten Saft, der aus dem Ahornbaum gewonnen wird. Besonders beliebt ist Ahornsirup, da er einen eigenen (sehr natürlichen) Geschmack besitzt. Zusätzlich ist der Sirup vegan, enthält Vitamin B und ist antiseptisch. Im Vergleich zu Honig ist Ahornsirup außerdem deutlich kalorienärmer. Für Babys und Kleinkinder ist der Sirup aber auf keinen Fall zu empfehlen.

Der Grund: In Ahornsirup befindet sich das stäbchenförmige Bakterium Clostridium botulinum. Durch den Verzehr kann es sich im Darm deines Nachwuchses vermehren und dort Toxine bilden. Diese führen im schlimmsten Fall zu schweren gesundheitlichen Problemen, die wirklich gefährlich werden können. Stichwort: Säuglingsbotulismus. Gleiches gilt übrigens für Honig!

Erfahre hier, warum du deinem Baby ebenfalls keinen Honig geben solltest »»» Keinen Honig oder Ahornsirup fürs Baby! Warum nicht?

Was ist Säuglingsbotulismus?

Erst kürzlich warnte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte erneut davor, Babys sowie Kleinkindern unter einem Jahr Ahornsirup zu geben. Tatsächlich gehört das Produkt (neben Honig) zu den größten Infektionsquellen für Säuglingsbotulismus.

Hinweis: Unter Botulismus versteht man eine besondere Form der Lebensmittelvergiftung.

Laut Experten sind Lebensmittelvergiftungen mit Clostridium botulinum, die den sogenannten Botulismus auslösen, in Deutschland zwar äußerst selten, aber aufgrund der hohen Sterblichkeit sehr gefährlich. Eine Infektion mit dem Bakterium kann schwere Lähmungen der Muskulatur verursachen, die im schlimmsten Fall sogar zur Atemlähmung führen können.

Weitere Symptome für Säuglingsbotulismus sind zum Beispiel:

  • Muskelschwäche (Kopf kann kaum gehalten werden)
  • Muskellähmung
  • Saug- und/oder Trinkschwäche
  • Verstopfung
  • Schwierigkeiten beim Atmen (Röcheln oder Schnarchgeräusche)
  • Atemlähmung

Orientiert man sich an den Aussagen des Robert-Koch-Instituts, dann beträgt die Inkubationszeit rund zehn Tage. Teilweise treten einige Symptome aber auch erst nach etwa 30 Tagen auf.

5. Darf mein Baby Ahornsirup, der erhitzt oder gekocht ist?

Die Folgen von Ahornsirup können für Babys wirklich heftig und im schlimmsten Fall sogar tödlich sein. Daher solltest du hier auch keine Ausnahme machen! Was ist aber, wenn du deinem Spatz Fertigprodukte gibst und später feststellst, dass sie Ahornsirup enthalten haben? Kein Grund zur Panik! Fertigprodukte mit Ahornsirup sind für dein Kid normalerweise unbedenklich. Denn bei der Herstellung werden sie in der Regel so stark erhitzt, dass mögliche Bakterien abgetötet werden. Schon Temperaturen von 100 Grad Celsius können das Bakterium unschädlich machen.

Also ist Ahornsirup im Kuchen okay?

Im Normalfall dürfte ein Kuchen, der mit Ahornsirup gebacken wurde, keine Gefahr mehr für dein Baby darstellen. Denn durch die große und langanhaltende Hitze im Ofen werden die gefährlichen Bakterien abgetötet. Trotzdem würden wir dir empfehlen, lieber auf Alternativen wie Agavendicksaft oder Zuckerrübensirup zurück zu greifen.

6. Welche Alternativen zu Ahornsirup gibt es für mein Baby?

Da du deinem Baby im ersten Lebensjahr keinen Ahornsirup anbieten solltest, kannst du auf einige Alternativen zurückgreifen, die für dein Würmchen keine Gefahr darstellen. Geschmacklich kann zwar keines der folgenden Lebensmittel den Ahornsirup eins zu eins ersetzen, aber für eine gewisse Süße sorgen sie dennoch. So kannst du beispielsweise klassischen Obstmus in den Brei geben, Fruchtsaft oder etwas Agavendicksaft. Generell gilt aber natürlich: Immer nur sehr sparsam süßen!

Noch auf der Suche nach Rezepten ohne Zucker? Schau mal hier ➤ Essen Kindergeburtstag: 5 schnelle Ideen ohne Zucker

Übrigens: Solltest du (noch) stillen und selber Ahornsirup gegessen haben, musst du dir darüber keine Sorgen machen. Unser Darm ist ausgebildet genug, um die Bakterien zu bekämpfen. Und: Über die Milch gibst du diese zum Glück nicht an dein Baby weiter!

7. Mein Baby hat Ahornsirup gegessen – und jetzt?

Falls dein Baby versehentlich doch einmal Ahornsirup isst, ist das nicht sofort ein Grund zur Panik. In diesem Fall solltest du dein Baby und sein Verhalten in den nächsten Stunden und auch Tagen beobachten. Falls dir etwas Ungewöhnliches auffällt, dein Kind zum Beispiel seinen Kopf plötzlich nicht mehr halten kann, nicht mehr trinkt, Verstopfung bekommt oder Schwierigkeiten beim Atmen hat, sprich bitte unbedingt mit deinem Kinderarzt oder deiner Kinderärztin.

Weitere spannende Infos und Tipps gibt es hier bei uns zum Nachlesen:

Unsere Expertin

Diplom-Ökotrophologin Pamela Koch hat diesen Artikel inhaltlich geprüft.Pamela Koch ist Diplom-Ökotrophologin und Ernährungstherapeutin. Seit 14 Jahren berät sie Familien und Multiplikator*innen wie Erzieher*innen zu den Themen Allergieprävention, Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie von Säuglingen und Kindern.

In Zusammenarbeit mit niedergelassenen Kinderärzten und Hebammen hat sie in Ihrer Praxis mittlerweile mehr als 2.000 Familien beraten. Als dreifache Mutter liegen ihr die gesunde Ernährung und die therapeutische Unterstützung von Familien besonders am Herzen.

Hier findest du mehr Infos, Tipps und Rezepte zum Thema Babyernährung.

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Wiebke Tegtmeyer

Nordisch bei nature: Als echte Hamburger Deern ist und bleibt diese Stadt für mich die schönste der Welt. Hier lebe ich zusammen mit meinem Mann und unseren beiden Kindern. Nach meinem Bachelor in Medienkultur, einem Volontariat und einigen Jahren Erfahrung als (SEO-)Texterin bin ich passenderweise nach meiner zweiten Elternzeit bei Echte Mamas gelandet. Hier kann ich als SEO-Redakteurin meine Leidenschaft für Texte ausleben, und auch mein Herzensthema Social Media kommt nicht zu kurz. Dabei habe ich mich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Ernährung von der Schwangerschaft über die Stillzeit bis hin zum Babybrei beschäftigt. Und wenn ihr auf der Suche nach einem Vornamen für euer Baby seid, kann ich euch garantiert passende Vorschläge liefern. Außerdem nutze ich die Bastel-Erfahrungen mit meinen beiden Kindern für einfache DIY-Anleitungen. Wenn der ganz normale Alltags-Wahnsinn als 2-fach Mama mich gerade mal nicht im Griff hat, fotografiere ich gern, gehe meiner Leidenschaft für Konzerte nach oder bin im Volksparkstadion zu finden.

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