Eine Vierfach-Mama aus der Schweiz hat einen absoluten Albtraum erlebt: Nach einem unbemerkten Zeckenbiss war die damals 35-Jährige plötzlich gelähmt und konnte nicht mehr sprechen. Im Krankenhaus stellten die Ärzte eine schwere Hirnhautentzündung und Borreliose fest. Sie sagten ihr, dass sie nicht wissen, ob sie überlebt. Die ganze Geschichte erzählen wir euch hier:
Es ist ein ganz normaler Morgen
Ditte Ganzenbein wohnt mit ihren vier Töchtern in der Schweiz. Von ihrem Mann hat die Dänin sich gerade frisch getrennt. Im Sommer 2018 will sie morgens aufstehen, fühlt sich aber schlapp und bleibt deshalb noch etwas liegen. Etwas später kann sie sich plötzlich nicht mehr bewegen und auch nicht mehr sprechen. Sie hat furchtbare Kopfschmerzen und mit starker Übelkeit zu kämpfen, wie Ditte gegenüber RTL erzählt.
„Mein Kopf ist fast explodiert, das hat so weh getan. Und mir ist so übel gewesen.“
Es ist der Beginn einer Zeit, die die Dänin als die schlimmsten Monate ihres Lebens bezeichnet. Sie versucht, eine SMS an ihren Exmann zu schreiben, kann aber auch ihre Finger nicht richtig bewegen. Deshalb schickt sie ihm nur ein paar unverständliche Buchstaben.
Schließlich schafft sie es, einen Freund anzurufen. Aber sie kann ihm nicht erklären, was mit ihr los ist, sondern stammelt nur einige Wörter und legt auf. Zum Glück reagiert der Freund schnell und richtig: Er bringt Ditte zu ihrer Ärztin. Doch auch ihr kann die 35-Jährige nicht sagen, was mit ihr nicht stimmt. Die Ärztin packt sie schließlich an den Schultern, schüttelt sie und fragt: „Willst du mir etwas sagen, aber du kannst es nicht?“ Ditte kann nur stumm nicken.
Die Ärztin vermutet eine Hirnblutung, Ditte kommt sofort ins Krankenhaus
Dort versteht sie zwar jedes Wort, kann aber überhaupt nicht mehr reagieren. Sie hört, wie die Ärzte über sie und ihren Zustand sprechen, und kann nichts dazu sagen. Ihr Zustand verschlechtert sich immer mehr und ist sehr kritisch. Irgendwann fällt Ditte ins Koma. Nach vier Tagen wacht sie auf. Da steht ihre Familie mit ihren Freunden am Bett und weinen – sie wollen sich von ihr verabschieden.
Ihre vier Töchter hatten Angst um ihre Mama – und auch vor ihr
Während der ganzen Zeit kann Ditte auch nicht mit ihren Töchtern sprechen. Die vier Mädchen haben große Angst um ihre Mama – und auch vor ihr. Denn das Gesicht der 35-Jährigen ist gelähmt, und sie sieht komplett verändert aus. Dazu die ganzen Kabel und Schläuche.
Während der gesamten Zeit wissen die Ärzte nicht genau, was mit der Dänin los ist. Dann endlich haben sie eine Diagnose:
Schwere Hirnhautentzündung und Borreliose – verursacht durch einen Zeckenbiss
Endlich bekommt Ditte die passenden Medikamente. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis diese auch anschlagen. Bis dahin muss die Vierfach-Mama sich ununterbrochen übergeben – und nimmt in 14 Tagen ganze 12 Kilo ab.
Insgesamt acht Wochen muss sie im Krankenhaus bleiben. Sie kann weder richtig sprechen, noch allein sitzen. Aber sie kämpft, um wieder gesund zu werden.
„Es gibt Tage, an denen ich den ganzen Tag weinen könnte.“
Auch heute, zwei Jahre später, hat Ditte immer noch mit den Nachwirkungen des Zeckenbisses zu kämpfen. Sie leidet an Migräne, Gedächtnisproblemen und hat ein dauerhaftes Piepen im Ohr. Außerdem hat die heute 37-Jährige sich verändert: „Früher war ich sehr gesellig, immer unterwegs, habe keine Feier verpasst“, so die 37-Jährige gegenüber RTL. „Heute schätze ich viel mehr die Kleinigkeiten, freue mich jeden Tag, da zu sein und genieße die Ruhe mit meinen Kindern.“
Damit ihre Töchter nicht irgendwann das gleiche durchmachen müssen wie sie, hat sie inzwischen alle vier gegen FSME impfen lassen, das ist die Hirnhautentzündung, die durch einen Zeckenbiss ausgelöst werden kann.
Wirklich furchtbar, was ein einziger Zeckenbiss auslösen kann, oder? Wir wünschen Ditte und ihrer Familie alles Gute für die Zukunft!