Alle in Deckung: Jetzt kommt die Tomatengrippe!

Manchmal hat man derzeit das Gefühl, ein durchgeknallter Schriftsteller hätte die Weltherrschaft an sich gerissen und denkt sich nun möglichst abstruse Szenarien aus. Erst die Affenpocken, nun die Tomatengrippe. Die scheint vor allem Kinder unter fünf Jahren zu befallen. Müssen wir uns also Sorgen machen?

„Es herrscht Alarmstufe rot!“

Zumindest, wenn man manche Schlagzeilen überfliegt. Irgendwie müssen wir die Zeit bis zur mutmaßlich nächsten heißen Corona-Phase im Herbst ja rumkriegen. Und in harten Zeiten wie diesen tut’s ein Krokodil im Badesee einfach nicht mehr.

Noch besteht allerdings echt kein Grund zur Panik: Bislang sind knapp über 80 Kinder betroffen – im indischen Bundesstaat Kerala.

Die verdienen absolut unser Mitgefühl. Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gelenkschmerzen – manchmal aber auch Erbrechen und Durchfall – sind nichts, was man sich wünscht. Schon gar nicht die roten Blasen, die mit der Zeit größer werden (und denen die Krankheit ihren Namen verdankt). Mit einem neuen „Killer-Virus“ haben wir es aber eher nicht zu tun.

Nichts Genaues weiß man nicht

So genau können Mediziner den  Ursprung des Virus‘ noch nicht einordnen, mit Covid-19 scheint es aber trotz ähnlicher Symptome nicht verwandt zu sein.

Eher ähnelt es etwa der Hand-Fuß-Mund-Krankheit, mit der ihr vielleicht sogar schon persönliche Erfahrungen gemacht habt. 

Bei uns ging sie in der KiTa rum, damals hat es auch unseren Sohn erwischt. Genau wie bei der Tomatengrippe erkranken hauptsächlich Kinder unter fünf Jahren. Manchmal auch Erwachsene mit einem geschwächten Immunsystem.

Die vorerst beste Strategie: entspannt abwarten

Zum Glück ist auch bei der Tomatengrippe die Wahrscheinlichkeit hoch, dass alle Betroffenen bald wieder fit sind. Die Krankheit gilt zwar als hochansteckend, aber nicht als lebensbedrohlich. Außerdem scheint sie sich endemisch zu verbreiten. Das heißt: Sie tritt in bestimmten Regionen regelmäßig auf, mit relativ gleichbleibenden Zahlen. Anders sähe es bei einer Pandemie wie Covid-19 aus, die sich weltweit ausbreitet und rasch zu sehr hohen Infektionszahlen führen kann. Forscher, die sich  mit der Tomatengrippe beschäftigt haben, halten jedenfalls deren flächendeckende Ausbreitung für ziemlich unwahrscheinlich.

Jana Stieler

Ich lebe mit Mann und Sohn im Süden Hamburgs – am Rande der Harburger "Berge" (Süddeutsche mal kurz weghören: Der höchste Punkt misst immerhin sagenhafte 155 Meter ü. M.). Wenn ich nicht gerade einen Text verfasse, liebe ich Outdoor-Abenteuer mit meiner Familie, lange Buch-Badewannen-Sessions mit mir allein und abendliches Serien-Binge-Watching.

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