Am Welt-Frühgeborenen-Tag am 17. November steht die Geschichte von Neelam für die von vielen kleinen Kämpfern und ihren Eltern. Neelam ist Frühchen-Mama und selbst als Frühchen zur Welt gekommen. Sie nimmt uns mit in die aufregende und herausfordernde Krankenhaus-Zeit mit ihrem Sohn, der in der SSW 29+2 geboren wurde.
„Ich bin Neelam, 33 Jahre alt und ich bin Frühchen-Mama. Mein Mann und ich hatten über vier Jahre einen Kinderwunsch und haben so einige Kinderwunschbehandlungen hinter uns. Gerade als wir eigentlich mit den IVFs abschließen wollten, hat es doch noch geklappt. Keiner von uns beiden hat noch so richtig daran geglaubt und dann war ich endlich schwanger.
Für uns war es das größte Geschenk.
Ab dem Zeitpunkt, an dem ich von der Schwangerschaft erfuhr, hatte ich diese tiefe Ruhe in mir und war überzeugt, dass alles gut gehen würde. Trotzdem blieb es nicht komplikationslos: Ich hatte eine geteilte Plazenta und außerdem eine Vasa praevia, wie sich bei der Feindiagnostik herausstellte (Anm. Redaktion: Eine Vasa praevia kann beim Fötus und der Mutter sehr starke Blutungen verursachen, was in der Regel kurz vor Einsetzen der Wehen geschieht).
Eine vaginale Geburt wäre für mich unter dieser Voraussetzung nicht möglich, sagte die Ärztin. Das Baby sollte in der 34. SSW per Bauchgeburt geholt werden, sofern dann noch eine Vasa praevia vorlag: ‚Sollte er sich noch früher auf den Weg machen, könnte es für Sie und für das Baby gefährlich werden.’ Das war erstmal ein Schock.
Doch es bestand bis dato kein Anzeichen für eine drohende Frühgeburt.
Nach all den Hormonbehandlungen und Herausforderungen der letzten Jahre hätte es also gern etwas entspannter für uns verlaufen können. Trotzdem hatte ich dieses Urvertrauen in mich und mein Baby und auch sonst fühlte ich mich fit, gesund und rundum gut. Da ich noch in Vollzeit arbeitete, freute ich mich riesig auf eine letzte Reise zu zweit nach Südafrika. Natürlich war mir bewusst, dass ich ein ärztliches Go für diese Reise brauchte.
Ich hatte also vorher noch einen Termin bei meiner Frauenärztin, bei dem sich herausstellte, dass sich mein Gebärmutterhals doch etwas, wenn auch nicht kritisch, verkürzt hatte. Wir waren uns einig, dass ich eine Pause und Erholung umso mehr gebrauchen konnte und so durfte ich fliegen, sollte es aber ruhig angehen lassen. Zur Sicherheit vereinbarte ich zu Beginn und zum Ende der Reise einen Untersuchungstermin in Kapstadt.
Als wir in Kapstadt ankamen, gab es positive Nachrichten von der dortigen Frauenärztin.
Sie sah keinen Grund zur Besorgnis und wünschte mir einen schönen Urlaub. Ich habe die Zeit in Südafrika in vollen Zügen genossen. Rückwirkend kann ich sagen, dass es mir dort eigentlich am besten ging. Ich war endlich schwanger, hatte einen großen Bauch, auf den ich mich ohne Ablenkung konzentrieren durfte, habe mich ausgeruht und nochmal Vitamin D getankt.
Kurz vor dem Rückflug stand die zweite Untersuchung an und zunächst sah wieder alles optimal aus und dem Baby ging es gut. Doch als die Ärztin sich meinen Gebärmutterhals noch einmal genauer ansah, kippte die Stimmung: ‚Starke Zervixinsuffizienz mit Trichter’ hieß es.
Sie machte deutlich, dass ich mich so schnell wie möglich auf den Heimweg begeben sollte.
Zurück in Deutschland schickte meine Frauenärztin mich ins Krankenhaus, dort bekam ich die Lungenreife, Wehenhemmer und ein Pessar gelegt. Für mich waren die drei Tage und Nächte dort wirklich herausfordernd und die Umgebung hat mich extrem gestresst. Die fehlende Privatsphäre im Zimmer mit zwei fremden Frauen auf engstem Raum, das Krankenhausessen, die vielen Untersuchungen und Menschen, die Lautstärke und dazu die eigenen Sorgen und Gedanken, ließen mich nicht schlafen.
Ich hätte mir nicht vorstellen können, nur eine Nacht länger zu bleiben und hätte nicht im Traum daran gedacht, dort bald fast zwei Monate verbringen zu müssen. Dem Baby ging es zum Glück gut, ich durfte nach Hause und sollte meine Schwangerschaft noch möglichst lange genießen. Doch nach nur zwei Nächten bekam ich plötzlich Blutungen und musste zurück in den Kreißsaal.
Man konnte nicht sagen, woher die Blutung kam, weshalb ich erneut eine Nacht zur Kontrolle bleiben sollte.
Das hieß für mich also wieder eine Nacht ohne Schlaf. Ich war kaputt, hatte Angst und fühlte mich irgendwie ausgeliefert. Aus einer Kontrollnacht wurde ein Notkaiserschnitt. Gegen 22 Uhr fingen plötzlich Wehen an und ich bekam ein CTG. Dieses bestätigte meine immer stärker werdenden Wehen und später erfuhr ich, dass auch mein Muttermund sich bereits öffnete. Da ich plötzlich sehr viel Blut verlor, rief ich meinen Mann an und bat ihn zu kommen.
Ich betrat gedanklich eine Parallelwelt, in der ich irgendwie ruhig blieb, funktionierte und vollständig ausblendete, was gerade passierte. Ich war in der Schwangerschaftswoche 29+2 und obwohl ich selbst ein Frühchen war (32. Woche), war für mich vollkommen klar, dass mein Baby noch nicht kommen durfte. Ich hatte keine Schmerzen, spürte keine Wehen und bin heute noch erstaunt darüber, wie stur ich diese ausblenden konnte.
‚Es ist zu früh, er ist nicht ready’, sagte ich immer wieder.
Doch die Blutung ließ sich nicht stoppen. Als es hieß, die Situation sei zu gefährlich und die Oberärztin uns sagte: ‚Wir müssen ihn jetzt holen‘, setzten auch die Schmerzen ein. Ich hatte eine Notsectio unter Vollnarkose, weshalb mein Mann nicht im OP dabei sein durfte. Ein weiterer Aspekt, der mich später gedanklich verfolgen sollte und nachhaltig traurig machte. Aber für Traurigkeit war erstmal keine Zeit.
Im Aufwachraum wartete mein Mann auf mich, während im Nebenzimmer unser Sohn behandelt und versorgt wurde. Ich wusste zu dem Zeitpunkt nur, dass er bei der Geburt laut geschrien hatte und wertete das als positives Zeichen.
Noch ganz benebelt von der Vollnarkose sah ich unser Baby zum ersten Mal im Inkubator.
Eine liebenswerte Hebamme, die mich die ganze Zeit begleitete, nahm uns ein wenig die Angst: ‚Alles dran und alles drin’, sagte sie und lächelte, als ich heimlich begann, die Finger und Zehen zu zählen. Unser Sohn wog am Tag seiner Geburt 1.200 g und war 38 cm lang. Unter all den Kabeln, Schläuchen und der CPAP-Beatmungsmaske konnte ich ihn kaum erkennen. Er wurde mir mitsamt den Elektroden und Schläuchen auf die Brust gelegt und ich konnte dabei zusehen, wie sich seine Atmung und sein Puls beruhigten.
So sollte das normalerweise nicht laufen. Aber was ist schon normal? Es fühlte sich unwirklich an, unseren Sohn auf der Neonatologie zu sehen, während mein Mann und ich dort fast durchgehend zum Kuscheln mit unserem kleinen Kämpfer lagen. ‚Nachbrüten’ trifft es wohl am besten, denn ich wollte keine Minute von ihm getrennt sein.
Zum Glück durfte ich zu jeder Tag- und Nachtzeit auf die Station.
Dort wurde ich ganz liebevoll angeleitet und begleitet. Die Schwestern, meine Hebamme und eine Stillberaterin halfen mir, meine Milchproduktion anzukurbeln, weil ich gerne stillen wollte. Gar nicht so einfach, nur mit einer Pumpe, wenn das Baby noch viel zu schwach zum Trinken ist. Er bekam fortan meine Muttermilch per Magensonde. Ich funktionierte. Ein Wochenbett hatte ich nicht.
2,5 Wochen lag unser Baby auf der Neonatologie und kämpfte sich jeden Tag ein Stück weiter ins Leben. Ich durfte im selben Gebäude in einem Begleitzimmer für Eltern schlafen und brachte nachts meine abgepumpte Milch zur Station. Ich traf andere Eltern, die ihre Frühchen auf der Station begleiteten. Einige von ihnen waren bereits Monate dort, hatten außerdem Kinder zu Hause und versuchten, den Spagat zwischen der Parallelwelt im Krankenhaus und ihrem normalen Alltag zu Hause zu bewältigen.
Jeder Tag war anders, kleine Rückschritte fühlten sich an, als würde man alles verlieren.
Ich konzentrierte mich auf Dinge, die in meiner Macht standen: Milch pumpen, kuscheln und Ruhe bewahren. Leider vergaß ich oft zu essen, nahm in kurzer Zeit 10 kg ab und das, obwohl mein Mann und liebe Freunde mich täglich mit frischem Essen versorgten. Doch es gab auch positive Momente: Auf der Neo hat man im Optimalfall eine 1:1 Betreuung, es war also rundum jemand für unseren Sohn da, was mir half, wenn ich mal nicht dort sein konnte.
Außerdem wurde uns jeder Schritt genau gezeigt, alle Fragen beantwortet und all unsere Sorgen und Gefühle wurden ernst genommen. Ich bekam eine Routine. Wickeln, Füttern, Fieber messen, genau wie zu Hause und doch völlig anders. Ich lernte unseren Sohn bei jedem seiner Schritte besser kennen.
Heute sehe ich es als Geschenk, dass wir ihn bereits 11 Wochen vor Plan begleiten durften.
Eines Tages sagte mir die Ärztin, unser Baby sei bereit, die Neo zu verlassen und auf der weiterführenden Station für Säuglinge betreut zu werden. Ein großer Schritt, der positiv und doch beängstigend war. Dort würde er weiterhin am Monitor beobachtet und engmaschig betreut werden, ich dürfte mit ihm in einem Zimmer schlafen und die Versorgung vollständig übernehmen.
Ich stand täglich unter Adrenalin, wollte endlich nach Hause und schlief kaum. Ich war so plötzlich Mutter geworden, dass mich der Schock und die Erschöpfung langsam einholten. Zudem hatte ich die Narbe meiner Bauchgeburt, die heilen musste. Zum Glück kam meine wundervolle Hebamme regelmäßig zu mir ins Krankenhaus, um mich zu unterstützen. Ihre Besuche gaben mir das Gefühl von Normalität, da auch sonst nur der Partner zu Besuch auf die Station kommen durfte.
Wir hatten also bereits seit einem Monat ein Baby, welches wir niemandem vorstellen konnten.
Auf der Station herrscht ein ständiger Geräuschpegel: Das Pusten der Sauerstoffgeräte, das Piepsen der Monitore und irgendein Alarm geht immer. Zudem musste ich mir ein Zimmer mit wechselnden Frauen und ihren Babys teilen. Die Angst vor Keimen war unser ständiger Begleiter im Krankenhaus, denn eine Infektion hätte schwere Folgen haben können. Erst drei Wochen nach der Geburt konnten wir unser Baby zum ersten Mal ohne Maske küssen.
Wir blieben noch weitere fünf Wochen im Krankenhaus. Die Zeit dort war wohl der härteste Job, den ich je gemacht habe, wenn man bedenkt, dass das eigene Hormon-Chaos und die eigene Heilung nach einer Geburt und Schwangerschaft mehr Raum benötigt hätten. Du bist in dieser Zeit völlig dem Takt des Krankenhauses ausgeliefert. Um entspannt zu lesen oder mal eine Serie zu gucken, die mich hätte ablenken können, hatte ich weder den Kopf noch die Zeit.
Reden hilft. Alle Gefühle sind richtig und wichtig.
Während unserer Kinderwunschreise haben wir als Paar gelernt, noch besser zu kommunizieren und ohne diese Fähigkeit, wäre ich nicht so gut durch die Zeit im Krankenhaus gekommen. Nichts half mir mehr, als darüber zu sprechen und die Ängste abends nicht mit ins Bett zu nehmen. Doch auch kleine Gesten von Freunden und meiner Familie haben mir sehr geholfen und mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin.
Eine Freundin schickte mir die gesamte Zeit über morgens einen Herz-Emoji. Einfach nur das Herz, als Zeichen, dass sie an mich denkt. Keine Erwartung, keine Fragen zu Updates, einfach nur ein ‚Ich denk an dich!’ Solche Dinge, wie auch liebe Nachrichten täglich, sind unglaublich tröstlich. Blumen ins Krankenhaus geschickt oder gebracht zu bekommen, finde ich übrigens völlig unterschätzt.
Frische Blumen im tristen Krankenhauszimmer tun immer gut.
Mein eigenes Kopfkissen gab mir ein besseres Gefühl. Das gleiche galt für gesundes und frisches Essen und Snacks, denn sind wir ehrlich: Das Krankenhausessen hilft meiner Meinung nach nicht dabei, gesünder zu werden.
Außerdem hat mir geholfen, einmal am Tag rauszugehen und bewusst frische Luft zu atmen, am besten mit einer lieben Person, die draußen auf dich wartet. Ich empfand es als erleichternd, dass diese Menschen keine Erwartungen an mich hatten, sondern mich einfach nur kurz sehen und ablenken wollten.
Ich stand sowieso schon unter Strom und noch mehr Druck konnte ich nicht gebrauchen.
Für mich war auch wichtig, mir morgens mindestens eine Viertelstunde für mich zu nehmen und eine kleine Routine aufrechtzuerhalten. Das klingt selbstverständlich, ist es in der Situation für viele jedoch nicht. Die Schwestern und Pfleger waren eine wertvolle Unterstützung dabei. Ich habe jeden Morgen geduscht und mich frisch gemacht, um etwas Routine zu bewahren.
Was mir außerdem geholfen hat, waren Atemübungen sowie die radikale Akzeptanz und Annahme der Situation. Für die Frage nach dem Warum war wenig Zeit, es ging nur noch darum, gesund nach Hause zu kommen. Ich habe irgendwann einfach verstanden: Es gibt hier kein ‚Normal‘, nichts ist normal und alles ist normal.
Als wir dann endlich entlassen wurden und zuhause ankamen, konnte ich zunächst gar nicht begreifen, dass wir es endlich geschafft hatten.
In der ersten Woche zuhause haben wir Freunden und Familie gesagt, dass wir nur zu dritt sein möchten und haben uns endlich mal als kleine Familie zurückgezogen. Auch wenn unser Kind seit fast zwei Monaten auf der Welt war und alle ungeduldig darauf warteten, ihn kennenzulernen. Es gab schließlich bis dahin noch keinen Alltag für uns als Familie zuhause. Alle hatten Verständnis.
Ich war so dankbar, endlich ins ‚richtige’ Leben als Familie zu starten. Zuhause lief es super. Wir hatten Unterstützung von unserer Hebamme und ich holte endlich Schlaf im eigenen Bett nach. Nur wenn wir draußen unterwegs waren und ich den Kleinen auf den Arm nahm, waren wir häufig mit ungläubigen Blicken oder Kommentaren konfrontiert. Ein so kleines Baby von 2.500 g sieht man natürlich nicht täglich.
Mit Mitleid und den bestürzten Gesichtern konnte ich nicht gut umgehen.
Bis heute erwische ich mich dabei, dass ich sein korrigiertes Alter nenne, also das ab seinem eigentlichen Geburtstermin, um seine Größe nicht erklären zu müssen. Denn das geht oft weit über Smalltalk hinaus.
Manchmal sind es kleine Sätze, die dich als Frühchen-Mama verletzen. Wenn im Krankenhaus etwas nicht optimal lief, sagten die Krankenschwestern und Ärzte zum Beispiel oft: ‚Er darf noch Schwierigkeiten haben, er wäre ja eigentlich noch gar nicht auf der Welt.‘ Das war tröstlich gemeint und doch hat es mich jedes Mal zum Weinen gebracht und innerlich zurückgeworfen, obwohl sie Recht hatten.
Stimmt, dachte ich: ‚Mein Körper hat das nicht geschafft und deshalb hat mein Sohn nun diese Herausforderungen.’ Schuld, Scham und Traurigkeit überkommen einen.
Bei der Aufarbeitung der Krankenhaus-Zeit haben mir ein paar Dinge geholfen.
Neben dem täglichen Austausch mit meinem Mann, meiner Mama und engsten Freunden war auch der mit anderen Frühchen-Mamas wirklich wertvoll. Eine hatte ich zu Anfang im Krankenhaus kennengelernt. Ihre Zwillinge kamen in der 30. SSW und in derselben Woche wie unser Sohn. Wir durchliefen alle Schritte fast zeitgleich.
Es hat gutgetan, zu merken: Die Ängste, die mentalen und körperlichen Herausforderungen und auch das schlechte Gewissen können wir teilen. Was ich anderen Frühchen-Mamas außerdem mitgeben möchte: Es ist okay, wenn man am Anfang Schwierigkeiten haben sollte, eine unbeschwerte und enge Beziehung zu seinem Baby aufzubauen. Das klingt hart, aber ich habe gelernt, dass das oft etwas mehr Zeit brauchen kann.
Schließlich konnte man sich nicht auf diese Extremsituation vorbereiten.
Dann liegt das eigene Baby an diesen Schläuchen und Maschinen, braucht einen so sehr und man ist schnell völlig überfordert. Darauf bereitet dich niemand vor, du bist im Überlebensmodus und musst erst einmal alles nach und nach verarbeiten, während du einfach funktionierst und dafür deine Gefühle oft ausblendest.
Am schlimmsten waren meine Schuldgefühle und die Scham. Ich habe mich oft gefragt: Bin ich schuld, dass er zu früh kam? Warum war ich nicht dazu fähig, meinem Kind seine wichtige Zeit im Bauch zu ermöglichen? Ich habe mich gesund ernährt und moderat Sport gemacht, aber vielleicht war das nicht richtig? Habe ich zu viel gearbeitet? Hätte ich nicht reisen dürfen?
Das Ergebnis dieser Fragen ist ein endloses Grübeln, doch man findet nie eine Antwort.
Zudem war ich selbst ein Frühchen, es liegt also nahe, dass ich genetisch vorbelastet bin. Es hat geholfen mir klarzumachen, dass nicht alles in meiner Macht lag und mich daran zu erinnern, wie wichtig es ist, lieb zu mir selbst zu sein. Mein Sohn ist ein Frühchen und dieser Start ins Leben gehört zu seiner Geschichte. Und auch zu meiner als Mama.
Was mir außerdem geholfen hat: abends ein paar Zeilen aufzuschreiben, egal ob drei Sätze oder drei Seiten. Außerdem habe ich Podcasts zum Thema Frühgeburt gehört, bewusst schöne Pläne für die Zeit nach dem Krankenhaus gemacht und zuhause ein verkürztes Wochenbett nachgeholt.
Inzwischen und mit etwas Abstand mache ich eine Therapie, um alles aufzuarbeiten – auch die emotional herausfordernde Kinderwunschzeit. Ich möchte das verarbeiten und ausschließen, dass ich meine Ängste in irgendeiner Form auf mein Kind übertrage. Manche Krankenhäuser helfen einem dabei, schneller professionelle Hilfe für Frühchen-Eltern zu finden.
Heute ist unser Sohn ein gesundes und neugieriges Baby.
Er ist seit sieben Monaten auf der Welt und ein aktiver und fröhlicher kleiner Kerl, der ganz viel lacht. Er muss jetzt noch ein bisschen aufholen, was Gewicht und Motorik angeht, aber das weiß er ja nicht und wir machen uns keinen Stress mehr damit.
Was bleibt ist die tiefste Dankbarkeit, denn wir hatten in dieser schweren Zeit auch ganz viel Glück und liebevolle Unterstützung. Jedes Paar und jede Frühchen-Mama erleben diese Zeit anders und jedes Frühchen hat seinen eigenen Weg. Dieser Start ins Leben ist wohl nie ‚normal’, aber in jedem Fall besonders.”
Liebe Neelam, vielen Dank, dass wir deine Geschichte erzählen durften. Wir wünschen dir und deiner Familie alles Liebe für die Zukunft!
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WIR FREUEN UNS AUF DEINE GESCHICHTE!
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