Obwohl wir den Muttertag nicht wirklich feiern, so beschenken uns die Kita und Grundschule doch jedes Jahr wieder fleißig mit Kärtchen auf denen steht „Für die beste Mama der Welt“ oder „Mutti ist die Tollste“.
Die Schrift der Erzieherinnen und Lehrerinnen ist dabei in den Grußkarten unverkennbar und ich frage mich jedes Mal, ob es eigentlich schwierig ist, als Pädagogin so viele Karten für andere Mütter zu basteln und ob sie selbst auch welche bekommen?
Brav bedanke ich mich jedes Jahr für Glitzerkarten, Tongebilde oder Bastelkartonkunst und stelle sie vorsorglich einige Tage in das Wohnzimmerregal.
Die glücklichen Gesichter der Bastelkinder sind es wert, auch wenn ich immer wieder mit den Feiertagen wie Muttertag oder Vatertag hadere und mich seit Jahren für einen ganzheitlichen Elterntag einsetze.
Ich weiß sehr genau, dass es auch völlig in Ordnung ist, sich einfach nur über diese Basteleien und einen Kaffee am Bett zu freuen, aber im Laufe meiner Elternschaft merke ich immer mehr, wie sehr mich die fehlende Anerkennung von Fürsorgearbeit und Doppelbelastung von Eltern beschäftigen.
Daher verschicke ich dieses Jahr am Muttertag ein kleines Gedicht an all meine Freundinnen, was sie hoffentlich zum Schmunzeln anregt und in der Kommunikation mit Teenagern sogar hilfreich sein könnte!
Denn:
Deine Mudda hat jeden Tag Muddatag
Sie wäscht deine Wäsche.
Sie putzt das Klo.
Sie kocht das Essen.
Hilft sowieso.
Sie hilft dir beim Lernen.
Sie fährt dich herum.
Sie beliest sich zum polykarper Martyrium (bitte fragen sie mich nicht).
Sie kauft die Geschenke für Oma und Opa.
Sie telefoniert nebenbei mit Europa.
Sie schwingt den Besen.
Sie kämmt dein Haar.
Sie holt dich vom Bus ab.
Ist immer da.
Sie kauft deine Schuhe.
Sie bestellt dir den Hoodie.
Sie ist einfach nur die weltbeste Muddi (Sorry, der musste sein)
Sie sucht deine Socken und lüftet dein Zimmer.
Sie bezahlt deine Flatrate und hat von Pros keinen Schimmer.
Sie will keine Blumen, sie will kein Papier.
Nur selten will sie Schokolade und Bier.
Sie will alles haben und alles wissen und nichts mehr an Gleichberechtigung missen.
Sie will gleiche Rechte und den gleichen Lohn.
Sie will die Anerkennung von Care-Arbeit, das wäre es schon.
Sie ist deine Mudda und das macht sie froh und jetzt schnapp dir den Lappen und putz selbst das Klo.
Alu
Alu und Konsti aus Berlin schreiben auf Grosseköpfe aus ihrer und seiner Sicht über das Leben mit 3 Kindern in Berlin – und das auf eine wirklich unnachahmliche Art!
Alle, die Grosseköpfe noch nicht kennen: Schaut bitte unbedingt vorbei!!!!!
grossekoepfe.de – Ihre und Seine Sicht
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