Spätestens seit Herzogin Kate bekannt gegeben hat, ihr drittes Kind mit Hilfe von HypnoBirthing auf die Welt bringen zu wollen, reden alle über diese aufstrebende Geburtsmethode.
Doch was ist das eigentlich genau, HypnoBirthing? Kommt da jemand mit dem Pendel in den Kreißsaal und hypnotisiert mich?
Zweifach-Mama und HypnoBirthing Kursleiterin Inken Arntzen aus Hamburg kennt sich mit der sagenumwobenen Geburtsmethode aus. Sie hat ihr zweites Kind damit geboren, und setzt sich seither aktiv dafür ein, dass Familien eine selbstbestimmte Geburt erleben.
In einem Gastbeitrag hat sie uns aufgeschrieben, warum Herzogin Kate ihrer Meinung nach ein sehr gutes Vorbild für alle Schwangeren ist:
„In der Presse wird momentan berichtet, wie die britische Herzogin Kate sich auf ihre dritte Geburt mit Hypnose vorbereitet – einer Methode, die HypnoBirthing genannt wird. Dies tat sie auch schon bei ihren zwei Schwangerschaften davor. Nun denkt sie außerdem das erste Mal darüber nach, ihr Kind zu Hause zu gebären.
Aber was ist denn nun eigentlich HypnoBirthing? Auf diese Frage antworte ich immer so:
„HypnoBirthing ist eine Methode, sich positiv auf die Geburt vorzubereiten, Vertrauen zu fassen und durch Entspannungstechniken Geburtsschmerzen ganz oder teilweise zu vermeiden.“
Die Methode ermöglicht es Frauen, die Kontrolle zu bewahren und eine selbstbestimmte Geburt zu erleben. Wir alle können uns also freuen, dass Kate so eine aufgeschlossene Frau ist und ein gutes Beispiel dafür, wie Geburt auch sein kann.
Die schwangere Herzogin beim Besuch eines Krankenhauses
Leider hören wir so oft Horrorgeschichten, wenn Frauen von ihren Geburten erzählen. Doch Herzogin Kate nimmt die Geburt als das, was sie ist: ein natürlicher Ablauf. Und sie zeigt der Welt dadurch, dass Geburt auch schön sein kann!
Wie gesagt hat sich Kate bereits auf ihre ersten zwei Geburten mit HypnoBirthing vorbereitet. Außerdem wollte sie gern eine Wassergeburt erleben. Bei der dritten wünscht sie sich nun sogar eine Hausgeburt.
Das ist ganz typisch für Frauen, die HypnoBirthing praktizieren: Viele sind durch die Übungen der Methode so mit ihrem Kind und ihrem Körper verbunden, dass sie die angenehme, heimelige Atmosphäre zu Hause bevorzugen. Sie möchten ihr Kind unter Begleitung einer Hebamme im vertrauten Umfeld gebären – sofern keine Komplikationen oder Risikofaktoren vorliegen.
Zu Zeiten, als Queen Elisabeth Mutter wurde, sah es mit der selbstbestimmten Geburt ganz anders aus. Sie bekam ihre Kinder in den 50er und 60er Jahren. Zu der Zeit war es Standard, dass die Frauen narkotisiert wurden und die Kinder mit einer Zange auf die Welt gezogen wurden. Auch Elisabeth soll ihr drittes Kind, Prinz Andrew, so geboren haben.
Nachempfunden wurde dies auch jüngst in der neuen Staffel der Netflix Serie „The Crown“, die das Leben der jungen Queen erzählt. In den Geburtsszenen wird deutlich, dass den Frauen damals ihr Geburtserlebnis komplett genommen wurde. Auch für die Neugeborenen ist das keine besonders schöne Art und Weise, auf die Welt zu kommen.
Auch Marie F. Mongan, die Begründerin des HypnoBirthing, hat ihre Kinder so zur Welt gebracht. Sie wurde narkotisiert und bekam von der Geburt nichts mit. Erst bei ihrem dritten Kind konnte sie einen Arzt dafür gewinnen, sie selbst ihr Kind gebären zu lassen.
Damals war das ein Riesen-Ereignis im Krankenhaus, das eine Frau ihr Kind einfach so ruhig und alleine zur Welt brachte.
Für sie war dies der Anlass, HypnoBirthing zu entwickeln und Frauen darin zu unterstützen ihre Kinder wieder eigenständig zur Welt zu bringen. Und obwohl sich seitdem zum Glück Einiges in der Geburtshilfe verbessert hat, braucht es noch viele Vorbilder wie Herzogin Kate.
Als ich die Serie „The Crown” sah und anschließend las, dass Herzogin Kate ihr Kind mit HypnoBirthing zu Hause zur Welt bringen möchte, habe ich mich wirklich gefreut, dass dies der Wandel der Zeit ist.
Wäre es nicht schön, wenn wir wieder dahin zurückfinden könnten unseren Körpern zu vertrauen und unsere Kinder natürlich zur Welt zu bringen?„
Inken Arntzen ist HypnoBirthing Kursleiterin und steht als solche dafür ein, dass Familien eine selbstbestimmte Geburt erleben. Besonders gern arbeitet Inken mit Menschen, die offen für Neues sind, sich ein positives Erleben wünschen und gemeinsam mit anderen ihre Ziele erreichen möchten.